JULIA SOAEMIAS wer kann helfen? Falsch oder Echt?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

silvercoin
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JULIA SOAEMIAS wer kann helfen? Falsch oder Echt?

Beitrag von silvercoin » Fr 23.07.10 09:16

Hallo verehrte Römer, Imperatoren und Gladiatoren, :D
wer kann mir sagen ob es sich bei dieser Münze um eine Echte oder Falsche Julia Soaemias handelt? :?
Die Münze nach Auskunft hat ein Gewicht von 1,8 gr. bei einem Durchmesser von 14/18 mm.
Ich bin noch in der "Münzlehre" und würde mich freuen wenn ich aussagekräftige Antworten erhalte.
Vielen Dank vorab.
Mit freundlichen Grüßen
Silvercoin


Hallo Münzfreunde,
habe versucht die Münze etwas besser darzustellen, und hoffe auf weitere Infos.
ich mache mir auch über das Gewicht ein wenig gedanken, da laut RIC 241 das Gewicht zwischen ca. 2,6 - 3,8 gr. liegt, ebenso der Haarknoten bereitet mir Probleme wobei ich mir nicht sicher bin, oder liege ich da komplett falsch? :?

Gruß
silvercoin[/color][/color]
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Re: JULIA SOAEMIAS wer kann helfen? Falsch oder Echt?

Beitrag von beachcomber » Fr 23.07.10 09:53

hallo silvercoin,
das ist mit diesem überbelichteten foto schwer zu sagen. stilistisch vollkommen ok, könnte es nur noch ein guss sein.
mit dem ausbruch und dem schrötlingsriss würde ich das aber ausschliesen wollen, und denke die münze ist ok! :)
grüsse
frank

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Re: JULIA SOAEMIAS wer kann helfen? Falsch oder Echt?

Beitrag von emieg1 » Fr 23.07.10 13:05

Ich habe mit der Münze keine Probleme, was die Echtheit betrifft.

Der Haarknoten ist nicht ungewöhnlich; der Ausbruch schraubt das Gewicht sicherlich nach unten - der Schrötling mag jedoch, als er noch heile war, im unteren Gewichtsbereich, aber noch innerhalb der Toleranzgrenze gelegen haben.

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Re: JULIA SOAEMIAS wer kann helfen? Falsch oder Echt?

Beitrag von antinovs » Fr 23.07.10 17:28

hi silvercoin,

über den münzstil kann ich nichts sagen. da kenn ich mich nit römischen damen nicht genug aus. aber frank
meint, der stil ist ok. das ist schonmal eine aussage.
wenn der auf dem foto erkennbare schrötlingsriss auch in natura einer ist, würde ich eine moderne gussfälschung
- auch wenn nicht definitiv ausgeschlossen - für eher unwahrscheinlich halten.

lege ich deine angaben zugrunde würde eine gedachte münze ohne ausbruch ca. 2.1g wiegen und damit erheblich
ausserhalb des von dir angegebenen massenbereichs.
wenn der schrötling nicht überdurchschnittlich dick ist, könnte man das zu geringe gewicht mit einem hohen anteil
zinn/zinnlegierung erklären.
ich halte die münze für antik, aber dann inoffiziell geprägt/gegossen.

gruss udo
LXXIII

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Re: JULIA SOAEMIAS wer kann helfen? Falsch oder Echt?

Beitrag von Pscipio » Fr 23.07.10 18:18

Dem Gewicht würde ich nicht zu viel Bedeutung beimessen, für mich ist die Münze geprägt und zwar offiziell, weil der Stil offiziell ist. Und echt sieht sie auch aus.

Gruss, Pscipio
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Homer J. Simpson
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Re: JULIA SOAEMIAS wer kann helfen? Falsch oder Echt?

Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 23.07.10 18:22

Es kann auch aus dem nicht sehr guten Silber ein Teil des Kupfers rausoxydiert sein.
Ich zeige als Beispiel dazu immer gerne diesen Maximinus-Thrax-Denar. Die Münze ist echt (von Lanz), außerdem offiziell (vom selben Rs.-Stempel wie alle bekannten Exemplare) und geprägt (siehe Randrisse!). Gewicht: 1,61 g!

Homer
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Re: JULIA SOAEMIAS wer kann helfen? Falsch oder Echt?

Beitrag von antinovs » Fr 23.07.10 18:36

Homer J. Simpson hat geschrieben:Es kann auch aus dem nicht sehr guten Silber ein Teil des Kupfers rausoxydiert sein.
Ich zeige als Beispiel dazu immer gerne diesen Maximinus-Thrax-Denar. Die Münze ist echt (von Lanz), außerdem offiziell (vom selben Rs.-Stempel wie alle bekannten Exemplare) und geprägt (siehe Randrisse!). Gewicht: 1,61 g!

Homer
1,6g ??? unglaublich.
wie gross ist der durchmesser?
sehr flaches portrait?
wie dick ist der schrötling?
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Re: JULIA SOAEMIAS wer kann helfen? Falsch oder Echt?

Beitrag von Pscipio » Fr 23.07.10 18:38

Hier ein Postumusantoninian von noch gutem Silber, mit immerhin 22 mm Durchmesser aber nur 1.60 g Gewicht.

Gruss, Pscipio
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Re: JULIA SOAEMIAS wer kann helfen? Falsch oder Echt?

Beitrag von antinovs » Fr 23.07.10 18:47

Pscipio hat geschrieben:Hier ein Postumusantoninian von noch gutem Silber, mit immerhin 22 mm Durchmesser aber nur 1.60 g Gewicht.

Gruss, Pscipio
hmmm?

bei gutem silber müsste dieser bei 22mm trotz der randbeschädigungen ca. 4g wiegen.
dieser antoninian muss doch dann im vergleich zu einem "regulären" sehr sehr dünn sein,
oder?
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Re: JULIA SOAEMIAS wer kann helfen? Falsch oder Echt?

Beitrag von beachcomber » Fr 23.07.10 18:52

allgemein sollte man bei der beurteilung der echtheit von silbermünzen nicht zuviel gewicht auf die gewichte legen. :)
dafür sind die verschiedenen umwelteinflüsse zu gross, und silber kann so auslaugen (und trotzdem noch einigermassen gut aussehen), dass schwankungen, wie man an den beispielen von homer und pscipio sehen kann, durchaus erheblich sein können.
grüsse
frank

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Re: JULIA SOAEMIAS wer kann helfen? Falsch oder Echt?

Beitrag von Pscipio » Fr 23.07.10 19:05

Genau. Mal abgesehen davon, dass die Münzen oft schon bei der Prägung im Gewicht stark schwankten. Sind eben keine Aurei oder Solidi!
Nata vimpi curmi da.

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Re: JULIA SOAEMIAS wer kann helfen? Falsch oder Echt?

Beitrag von antinovs » Fr 23.07.10 19:17

bei den beispielen von Homer und Pscipio sind das aber schon extreme abweichungen. hier muss bereits der
schrötling vor der prägung nicht dem korrekten volumen entsprochen haben oder metal geringerer dichte
beigemischt worden sein.
ein solch starker gewichtsverlust aufgrund von versprödung und/oder entmischung, wie sie im laufe der zeit auftreten,
kann ich mir nicht vorstellen.

gruss udo
LXXIII

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Re: JULIA SOAEMIAS wer kann helfen? Falsch oder Echt?

Beitrag von Pscipio » Fr 23.07.10 19:27

Sag ich doch :) Das Gewicht von römischen Silbermünzen schwankt schon bei der Prägung oft stark, jedenfalls in späterer Zeit. Da hat man offensichtlich einfach mal z.B. 1 Pfund Silber genommen und so und so viele Münzen daraus geprägt - beim Gewicht der einzelnen Schrötlinge hat man dann nicht mehr so genau hingeschaut. Und so entstehen die Schwankungen.

Natürlich können die dann fallweise durch spätere Einflüsse noch verstärkt werden.
Nata vimpi curmi da.

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Re: JULIA SOAEMIAS wer kann helfen? Falsch oder Echt?

Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 23.07.10 19:31

antinovs hat geschrieben: 1,6g ??? unglaublich.
wie gross ist der durchmesser?
sehr flaches portrait?
wie dick ist der schrötling?
Durchmesser: 18,5-21 mm; Porträt ganz normal wie in der Zeit üblich, der Schrötling sicher eher dünn, aber nicht extrem - sonst wär' ja nichts mehr drauf zu sehen.

Hier noch ein Valerianus I., der leider schlecht verpackt war, so daß er zerbrochen bei mir ankam (schade - war billig, aber trotzdem). Größe 21,5-22,5 mm, normale Schrötlingsdicke und Reliefhöhe (wie man an der gut ausgeprägten Vs. sehen kann, rührt die schlechte Rs. nicht von einer Prägeschwäche, sondern von einem verbrauchten Stempel her). Gewicht 1,71 g (incl. ein paar Milligramm Sekundenkleber)!

Homer
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Re: JULIA SOAEMIAS wer kann helfen? Falsch oder Echt?

Beitrag von emieg1 » Fr 23.07.10 19:36

"Korrektes Volumen"???

Vor fast zweitausend Jahren waren die Leutz ja schon so was von korrekt, aber da rutschte immer mal wieder ein "unkorrekter" sprich untergewichtiger Schrötling durch, und diese Münze ist trotzdem hochoffiziell. In späteren Zeiten, insbesondere unter Postumus, war manchmal sogar das Gegenteil der Fall. Es gibt da richtig "fette" Antoniniane, die mehr als das 1 1/2-fache ihres Soll-Gewichtes ausmachen. Jaja!

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