RIC - neuauflagen

[Pscipio]

Eine wissenschaftliche Publikation zu verfassen ist schon nicht das gleiche wie in der Freizeit als Hobby ein add-on für ein Game zu entwickeln Ich vergleiche meine Tätigkeit in Münzforen (kostet viel Zeit, macht aber auch viel Spass) auch nicht mit dem Verfassen eines RIC-Bandes. Die Leute machen das ja nicht einfach als Hobby sondern weil sie einen wissenschaftlichen Beruf ergriffen haben. Und in einem Beruf bekommt man einen Lohn, der in der Wissenschaft halt oft vom Staat oder von Fonds bezahlt wird. Bei einer Serie wie dem RIC setzt sich ja nicht einer mal hin und sagt sich: ach komm, ich mach jetzt mal ein Standardwerk zur römischen Münzprägung, mal schauen ob ich das finanzieren kann - sondern das sind über Jahrzehnte laufende Forschungsprojekte. Daher verstehe ich nicht ganz, worauf du hinaus willst. Dass die Bücher billiger sein sollten, weil eh klar ist, dass sich das Ganze finanziell nicht lohnen kann?

[Numis-Student]

Naja, ich habe jetzt auch noch eine Woche Zugriff auf das Werk... nur schnöde Loseblattkopien in s/w will ich irgendwie nicht...
Abfotografiert (digital) habe ich ihn jetzt zwar schon, aber ideal ist das auch irgendwie noch nicht.

[emieg1]

Eine wissenschaftliche Publikation zu verfassen ist schon nicht das gleiche wie in der Freizeit als Hobby ein add-on für ein Game zu entwickeln Ich vergleiche meine Tätigkeit in Münzforen (kostet viel Zeit, macht aber auch viel Spass) auch nicht mit dem Verfassen eines RIC-Bandes. Die Leute machen das ja nicht einfach als Hobby sondern weil sie einen wissenschaftlichen Beruf ergriffen haben. Und in einem Beruf bekommt man einen Lohn, der in der Wissenschaft halt oft vom Staat oder von Fonds bezahlt wird. Bei einer Serie wie dem RIC setzt sich ja nicht einer mal hin und sagt sich: ach komm, ich mach jetzt mal ein Standardwerk zur römischen Münzprägung, mal schauen ob ich das finanzieren kann - sondern das sind über Jahrzehnte laufende Forschungsprojekte. Daher verstehe ich nicht ganz, worauf du hinaus willst. Dass die Bücher billiger sein sollten, weil eh klar ist, dass sich das Ganze finanziell nicht lohnen kann?

Na klar sind das über Jahrzehnte laufende Forschungsprojekte und nicht mit einem in der Freizeit entwickelten add-on für ein Game zu vergleichen, das ist mir schon klar.

Worauf möchte ich hinaus?

Auf die Ursprungsidee bzw. den -gedanken der Entwickler! Wie schon erwähnt müsste ihnen doch von Anfang an klar gewesen sein, dass ihr Werk nicht eine breite Masse anspringen wird und sie auch von dieser nicht entsprechend entlohnt werden. Da können doch nur Investoren hinterstecken - schliesslich glaube ich nicht, dass sie am Hungertuch nagend ihre Arbeiten vollbringen, und/oder ihre Tätigkeit nur von einem gewissen Enthusiasmus ausgeht. Sorry, wenn ich 25 Jahre lang an einem Spezialwerk für eine Minderheit arbeite, darf ich nicht wirklich erwarten, mit diesem Werk reich zu werden bzw. den entsprechenden "Stundenlohn" dafür zu erhalten.

[Pscipio]

Ich versteh trotzdem nicht, was du genau sagen willst Wirfst du dem "Sponsor" (also am Ende sicherlich dem Staat) vor, dass er mehr Geld hätte locker machen sollen, damit der RIC billiger wird?

[emieg1]

Drücke ich mich denn wirklich so undeutlich aus? Klar sollte der RIC billiger werden, das heisst ja nicht, dass er gleich zum Dumpingpreis über den Ladentisch gehen muss. Aber die meisten Durchschnittsammler sind halt nicht bereit, vierstellige Summen für ein Werk zu löhnen, nur um dann eine wirklich ultimative Bestimmung ihrer Münze zu erhalten, die nur ein Bruchteil gekostet hat. Ja, man mag einwenden, dass auf die Jahre gesehen die Investition des ganzen lohnt, aber viele Sammler geben selbst über Jahre nicht diesen Betrag für Münzen selbst aus... können es nicht oder wollen es auch nicht.

Ein sogenanntes "Standardwerk" in dieser Preislage muss doch (fast) jeden Newcomer abschrecken!

[areich]

Aber wer das Geld nicht ausgeben will der braucht den RIC ganz offensichtlich nicht dringend genug.
Man muss als Queerbeet-Sammler nicht alle RIC-Bände besitzen nur um eine Nummer an jede Münze schreiben zu können.
KEIN Neusammler muss den RIC haben.

[n.......s]

es wird in absehbarer Zeit auch echte Neuauflagen von RIC-Bänden geben - hier ein Auszug einer email, die ich kürzlich wegen den Rechten diverser Münzfotos erhielt:

...as you may know, I am preparing the revision of RIC V.1.

[Pscipio]

Aber nummis, ein wissenschaftliches Standardwerk (kein Sammlerbuch wie der Kampmann!) wie ein RIC, CIL oder sonst was wird doch nicht in erster Linie verfasst, damit Sammler ein leichteres Leben haben. Es handelt sich hierbei um wissenschaftliche Publikationen, wenn diese am Ende auch dem Laien bei seinem Hobby helfen, dann ist das schön, aber das ist doch nicht die Begründung ihrer Existenz.

Und selbst wenn sie es wäre - ich werfe Porsche auch nicht vor, dass ihre Autos preislich Newcomer abschrecken!

Abgesehen davon stimme ich areich's Posting zu. Als Newcomer braucht man keinen RIC. Als Newcomer braucht man auch keinen Porsche (na gut, den braucht man auch sonst nicht).

[Notker]

Läuft die ganze Arbeit am Ende nicht darauf hinaus, dass der Staat/Steuerzahler doppelt für den RIC bezahlt? Zuerst wird seine Erarbeitung und Herstellung durch den Staat oder halbstaatliche Organisationen getragen und danach sind es wieder meist staatliche Stellen (Museen, Universitäten, Bibliotheken usw.) welche zu den wenigen gehören, die sich diese treuren Werke anschaffen.

[areich]

Das gilt doch aber so für alle Wissenschaft die keinen bzw. keinen sofortigen praktischen Nutzen hat.
Ein Argument dafür, den RIC raubzukopieren ist es auch nicht

[Notker]

Nein nicht raubkopieren, aber es würde wie für wissenschaftliche Publikation im Allgemeinen bedeuten, dass man sie gleich gratis abgeben kann, da sie so oder so bereits von der Öffentlichkeit bezahlt wurden.

[emieg1]

Das gilt doch aber so für alle Wissenschaft die keinen bzw. keinen sofortigen praktischen Nutzen hat.
Ein Argument dafür, den RIC raubzukopieren ist es auch nicht

Es gibt auch kein LEGALES Argument, den RIC raubzukopieren. Schliesslich kann jeder Werks- bzw. Rechtsinhaber selbst bestimmen, inwieweit seine Künste vermarktet werden und zu welchem Preis

[emieg1]

Aber nummis, ein wissenschaftliches Standardwerk (kein Sammlerbuch wie der Kampmann!) wie ein RIC, CIL oder sonst was wird doch nicht in erster Linie verfasst, damit Sammler ein leichteres Leben haben. Es handelt sich hierbei um wissenschaftliche Publikationen, wenn diese am Ende auch dem Laien bei seinem Hobby helfen, dann ist das schön, aber das ist doch nicht die Begründung ihrer Existenz.

Da stimme ich dir auch ganz und gar zu und ich denke, die Hauptabnehmer der kompletten Collection werden in erster Linie Museen, Universitäten & Co. sein. Aber dem steht doch nicht entgegen, dass man über eine preislich interessantere DVD-Version für den interessierten Laien (und nur für diesen!) nachdenken sollte, oder?!

[Pscipio]

Ich würde mir ja auch wünschen, dass ich teure Bücher alle billig digital kriegen würde (obwohl ich Bücher viel lieber mag als pdf's), aber ich fürchte, das ist leider nicht sehr realistisch. Du kannst ja mal den Verlag fragen, was er davon hält, Sammlern zuliebe ein teures Standardwerk billig als DVD auf den kleinen Markt zu werfen

[Peter43]

Ich glaube Notker spielt an auf den 'Freedom of Information Act' der USA, der jedem Bürger der USA freien Zugang zu allen Informationen gewährt, die durch Steuergelder gewonnen wurden. Unter den FIA fallen nicht nur staatliche Behörden, Polizei, Gesundheitsfürsorge, Schulen, Colleges und Universitäten, sondern auch öffentliche Museen. Das bedeutet u.a., daß jeder Wissenschaftler, der von Steuergeldern bezahlt wurde, verpflichtet ist, seine Arbeiten, die er während dieser Zeit geschrieben hat, der Öffentlichkeit auf Nachfrage zur Verfügung zu stellen. Das ist also anders als bei uns, wo wir ihn mit unseren Steuern bezahlen, und er sich dann seine Arbeiten noch einmal von uns bezahlen läßt!

http://www.direct.gov.uk/en/Governmentc ... DG_4003239

Jochen