RIC - neuauflagen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Zwerg
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Re: RIC - neuauflagen

Beitrag von Zwerg » Di 27.07.10 15:07

Langfristig sehe ich solche Mammutprojekte im "Internet" angesiedelt.

Es spart Druckkosten, reduziert der Zeit der Informationsbeschaffung und läßt damit weitaus mehr Zeit zur Auswertung.

Wer in der Epigraphik nicht nur den CIL einmal komplett durchgesehen und danach versucht hat, auch keine neugefunden Inschriften
in abgelegenen Zeitschriften zu übersehen kennt die Problematik.

Grüße
Zwerg
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)

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Pscipio
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Re: RIC - neuauflagen

Beitrag von Pscipio » Di 27.07.10 15:12

In der Schweiz jedenfalls steht der RIC in öffentlichen Bibliotheken, die Informationen sind also frei zugänglich. Nur wenn ich den RIC als Buch bei mir zu Hause im Regal haben will, muss ich natürlich etwas dafür bezahlen. Das freut mich auch nicht, aber es ist nun mal so :) Und die Wissenschaftler verdienen an der Publikation ihrer Bücher nur selten etwas dazu. Hat man noch keinen bekannten Namen, legt man meistens sogar noch privat Geld drauf (z.B. bei Dissertationen etc.).

Es gibt ja auch in der Numismatik bereits Ansätze, solche Projekte im Internet anzusiedeln, z.B. den RPC online für die Zeit der Antoninen. Schade, dass da anscheinend in letzter Zeit nichts mehr dran gemacht wurde.
Nata vimpi curmi da.

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areich
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Re: RIC - neuauflagen

Beitrag von areich » Di 27.07.10 15:31

Das steht auch für mich außer Frage, das das die Zukunft ist, leider mangelt es da meist wohl am Verständnis für diese 'neue' Technik.
Beim RPC ist es ja theoretisch möglich Münzen hinzuschicken, die dann geprüft und evt. aufgenommen werden,
die Seite hat eigentlich keine großen Mängel.
Das es praktisch seit Jahren nicht gepflegt wird ist eine andere Sache.

Oder sowas wie Isegrim, aus den Daten könnte man sicher was Sinnvolles machen, wenn sich jemand finden würde.
Es gäbe sicher auch sinnvolle Bezahl-Modelle, die man sich überlegen könnte, wenn der RIC online wäre.
Und Finanzen hin oder her, wer will schon 20 Jahre an so einer Arbeit sitzen, wenn man es clever organisiert in 12 (nur mal aus dem Hut gegriffen) schaffen könnte?

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Re: RIC - neuauflagen

Beitrag von Notker » Di 27.07.10 15:37

Na ja... aus meiner Sicht ist es für einen Forscher sicher verlockend 20 Jahre für ein Projekt angestellt zu sein, anstatt nur 12 wenn seine sonstigen Chancen auf dem Arbeitsmarkt eher... dürftig sind.

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areich
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Re: RIC - neuauflagen

Beitrag von areich » Di 27.07.10 16:20

Natürlich gibt's solche aber das ist sicher nicht die Regel.
Ein Wissenschaftler will forschen und veröffentlichen nicht seine Zeit absitzen bis er tot umfällt.

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Re: RIC - neuauflagen

Beitrag von cepasaccus » Di 27.07.10 18:37

Numis-Student hat geschrieben:Naja, ich habe jetzt auch noch eine Woche Zugriff auf das Werk... nur schnöde Loseblattkopien in s/w will ich irgendwie nicht...
Abfotografiert (digital) habe ich ihn jetzt zwar schon, aber ideal ist das auch irgendwie noch nicht.
Ich hab mir fuer diese Faelle einen Scanner mit Buchkante zugelegt. Das tut dem Buch sehr gut. Buecher binden tut diese Kante allerdings natuerlich nicht. Da wuerde mich mal interessieren wo man sich ein einzelnes, privates Buch mit gute Fadenbindung machen lassen kann.

vale
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Re: RIC - neuauflagen

Beitrag von Numis-Student » Di 27.07.10 19:00

cepasaccus hat geschrieben:
Numis-Student hat geschrieben:Naja, ich habe jetzt auch noch eine Woche Zugriff auf das Werk... nur schnöde Loseblattkopien in s/w will ich irgendwie nicht...
Abfotografiert (digital) habe ich ihn jetzt zwar schon, aber ideal ist das auch irgendwie noch nicht.
Ich hab mir fuer diese Faelle einen Scanner mit Buchkante zugelegt. Das tut dem Buch sehr gut. Buecher binden tut diese Kante allerdings natuerlich nicht. Da wuerde mich mal interessieren wo man sich ein einzelnes, privates Buch mit gute Fadenbindung machen lassen kann.

vale
Ich werde den Scanner nutzen (und nutzen müssen), der dort im Museum steht...
Tja, das mit dem Binden wird dann die nächste spannende Frage. Ich muss gestehen, ich hoffe darauf, dass es in Wien irgendwo noch gute Buchbinder gibt...
Und falls dazu niemand in der Lage sein sollte, gibt es ja immer noch Klemmbinder: http://www.torquato.de/mall/1/pic/it3472102844.jpg ;)
Solche Klemmbinder habe ich schon im Regal stehen, damit meine kopierten Werke gut aufbewahrt und immer griffbereit sind.
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: RIC - neuauflagen

Beitrag von antinovs » Di 27.07.10 19:07

Notker hat geschrieben:Na ja... aus meiner Sicht ist es für einen Forscher sicher verlockend 20 Jahre für ein Projekt angestellt zu sein, anstatt nur 12 wenn seine sonstigen Chancen auf dem Arbeitsmarkt eher... dürftig sind.
eine befristete anstellung für 12 jahre wäre in meiner branche ja traumhaft. junge postdocs bekommen bei uns verträge über 2-3 jahre.
wenn man dann sehr viel glück hat - eine reihe interessanter ergebnisse publiziert hat und die richtigen leute kennt - kann man eine
festanstellung in der forschung erhalten.

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Re: RIC - neuauflagen

Beitrag von emieg1 » Di 27.07.10 19:25

Pscipio hat geschrieben:Ich würde mir ja auch wünschen, dass ich teure Bücher alle billig digital kriegen würde (obwohl ich Bücher viel lieber mag als pdf's), aber ich fürchte, das ist leider nicht sehr realistisch. Du kannst ja mal den Verlag fragen, was er davon hält, Sammlern zuliebe ein teures Standardwerk billig als DVD auf den kleinen Markt zu werfen :)
Das ist leider die Kehrseite der Medaille (pardon: der Münze), aber beisst sich nicht der Ausdruck STANDARDWERK ein wenig mit der Tatsache, dass es eben nur für einige wenige preislich zugänglich ist? :wink:
Sicher würden Museen und Universitäten - jedenfalls die meisten, nicht auf den Luxus des gebunden Werkes verzichten wollen bzw. können. Aber natürlich weiss "man" ja auch, dass ein Münzhändler, der ernsthaft mit Römern beschäftigt ist, sicherlich auf die preisgünstigere DVD- (oder Online-Version) zurückgreifen würde...

Tja.. ein "Teufelskreis" :lol:

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Re: RIC - neuauflagen

Beitrag von Homer J. Simpson » Di 27.07.10 19:29

Also, ein Werk, das ich jeden Tag brauche wie den RIC, das will ich schon als Buch haben. Bei einem "Dreimal-im-Jahr-Buch" ist das was anderes.

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Re: RIC - neuauflagen

Beitrag von justus » Di 27.07.10 19:39

Bücher sind etwas wirklich "Wunderbares"! Ich hab' in allen Zimmern umfangreiche Bücherregale. Und ich möchte kein einziges dieser Werke missen ! Während meines Studiums hab' ich mal den "BMC" für eine Hauptseminararbeit kopiert (zu Hause studiert sich manchmal leichter). Der steht nun seit langem gebunden, aber unbenutzt im Regal. Als Nachschlagewerk sind Bücher doch etwas umständlicher. Internetportale wie acsearch (den Machern sei hier herzlich gedankt) oder wildwinds sind da doch einfacher zu bedienen (Suchfunktion). Warum kann man den RIC eigentlich nicht ebenso als Internetportal einrichten, natürlich gegen einen angemessenen Mitgliedsbeitrag ?
mit freundlichem Gruß

IVSTVS
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http://www.muenz-board.com/
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Re: RIC - neuauflagen

Beitrag von emieg1 » Di 27.07.10 21:27

Es ist ja auch nicht "nur" der RIC! Dann kommen bleistiftsweise für Gallienus der Göbl hinzu und so weiter und so fort...

Und ja, Bücher sind etwas wunderbares, aber der grosse Vorteil der Internetpräsenz ist, dass man die Inhalte leichter und effektiver aktualisieren kann. Gerade für die antike Numismatik, wo es ständig Veränderungen gibt, wäre dies doch zu begrüssen. Was nützt mir ein sog. Standardwerk im Bücherregal, welches am nächsten Tag bereits wieder "veraltet" ist. Vielleicht auch nur einem einem kleinen scheinbar unwesentlichen Punkt, aber vielleicht hatte ich gerade genau diese Stelle im Auge...?!!

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Re: RIC - neuauflagen

Beitrag von areich » Di 27.07.10 22:20

Warum sind Bücher umständlich zum Nachschlagen?
Es gibt noch keine Seite, die eine gute Bibliothek ersetzen kann und das ist nicht unbedingt so eine schlechte Sache.
Acsearch ist besonders dann gut, wenn man gar keine rechte Ahnung hat, was für eine Münze man hat, in dem Fall
schlage ich auch nicht blind in irgendwelchen Büchern nach, höchstens mal im Index zum Aulock.

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