Antike Falschung

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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quisquam
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Re: Antike Falschung

Beitrag von quisquam » Di 27.07.10 22:58

justusmagnus hat geschrieben:Eine Umschrift "NOB C" von Honorius gibt es nicht und wird es auch in Zukunft nicht geben. Meine "Wenigkeit" kann auch mit Hilfe von Photoshopvergrößerung deine Buchstabenkombination nirgendwo sehen.
Ein P F AVG sehe ich aber genausowenig. Einen Doppelschlag kann man zwar für Vieles als Erklärung heranziehen, aber eine Barbarisierung scheint mir doch plausibler.

Grüße, Stefan
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Re: Antike Falschung

Beitrag von Odoacer » Di 27.07.10 23:26

Hallo JustusMagnus!

Ich kann nur sagen das ich mich gerne uberzeugen lasse, aber bisher bin ich das nicht. Ich freue mich ebenfalls auf dieser Diskussion, so bewerte ich deine Zeit und Kommentaren sehr!

Schone Grusse
Jeroen

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Re: Antike Falschung

Beitrag von emieg1 » Mi 28.07.10 00:28

Hoi Jeroen,

also wenn dich die postings im us-amerikanischen Forum noch nicht wirklich überzeugt haben - was bitte möchtest du denn jetzt bitte hier hören???

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quisquam
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Re: Antike Falschung

Beitrag von quisquam » Mi 28.07.10 05:58

:?:

Im US-Forum hat 'Julianus of Pannonia'/Simon bestätigt, dass die Legende verwildert ist und die Münze aus seiner Sicht inoffiziell ist. Danach ging es noch kurz darum, den Prototyp für die Imitation zu finden. Inwiefern einen das von der offiziellen Natur, oder sei es nur von der Lesung P F AVG überzeugen soll erschließt sich mir nicht.

Jeroen hat jetzt zwei Einschätzungen, dass die Münze offiziell ist und zwei Einschätzungen, dass sie inoffiziell ist.

Grüße, Stefan
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Re: Antike Falschung

Beitrag von Odoacer » Mi 28.07.10 12:09

Hallo Nummis Durensis!

Ich wollte wissen ob Antike AE2 Falschungen von Honorius bekannt sind und die Herkunft. Waren die Falscher (wenn es wirklich eine Falsung ist, daran zweifele ich jetzt auch) Germanen, Romer etc sind. Ich denke das die Wissenschaft uber Imitationen limitiert ist and viellecht gibt es Nachslagwerke.

Ich danke allen fur die Beitrage!

Schone Grusse
Jeroen

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Re: Antike Falschung

Beitrag von quisquam » Mi 28.07.10 12:35

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Re: Antike Falschung

Beitrag von Julianus v. Pannonien » Mi 28.07.10 12:35

Wohl seit dem Beginn der Römischen Münzprägung gibt es von vielen Typen sogenannte Barbarisierungen / inofizielle Prägungen.
Erkennbar daran, dass Legenden fehlerhaft, oder nur schriftimitiert sind, die Gewichte der Münze aus dem Normalen rahmen fallen, unregelmässige schrötlingsgrössen aufweisen... usw.
Durch die unmengen dieser Prägungen, vorallem im 4. Jahrhundert, ist eine Nachverfolgung wer oder wieso diese Münzen geprägt wurden fast unmöglich, da: Keine ofiziellen Offizinen auf den Münzen genannt werden oder wenn, dies dann rein Stylistisch nicht zur angegebenen Offizin passen.

Ebenso ist es fraglich, warum diese Münzen gemacht wurden. war die menge an Scheidemünzen mancherorts so gering, dass (IN-) oder eben halb - ofizielle Werkstätten für die jeweilige Stadt Münzen anfertigen mussten?
Oder handelt es sich um nachprägungen sogennanter " Barbarischer Völker"?
Wir werden es wohl nie wirklich wissen.
Letzteres kann ich mir nicht so wirklich vorstellen, denn: Warum sollte man zu dieser Zeit diese total von der Inflation entwerteten Kupfermünzen nachahmen.
Wenn dann wären wohl eher Siliquen oder Solidi lohnend gewesen. Ich denke nicht, dass jemand von euch wenn er die Wahl zwischen einem 2 Euro Stück und einem 1 Cent Stück hätte letzteres Fälschen würde.

Wie gesagt das ist meine rein Persönliche Interpretation dieser Imitationen.

Und zu deiner Frage Odoacer, ja es sind viele dieser Barbarisierten Imitationen aus dieser Zeit bekannt, auch von Honorius. aber ich denke nicht, dass dir jemand eine Referenz mit einem Stempelgleichen Stück vorlegen werden kann.

Grüsse
Simon
Zuletzt geändert von Julianus v. Pannonien am Mi 28.07.10 13:10, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Antike Falschung

Beitrag von Julianus v. Pannonien » Mi 28.07.10 12:37

Sorry falscher button :)
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Re: Antike Falschung

Beitrag von quisquam » Mi 28.07.10 12:48

So häufig sind derart späte Imitationen aber nicht. Die gezeigte Münze ist neben dem Exemplar auf der Seite von Warren Esty der einzige Honorius, den ich bislang gesehen habe. Ich habe allerdings auch nicht gezielt danach gesucht.

Grüße, Stefan
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Re: Antike Falschung

Beitrag von Julianus v. Pannonien » Mi 28.07.10 13:18

quisquam hat geschrieben:So häufig sind derart späte Imitationen aber nicht. Die gezeigte Münze ist neben dem Exemplar auf der Seite von Warren Esty der einzige Honorius, den ich bislang gesehen habe. Ich habe allerdings auch nicht gezielt danach gesucht.

Grüße, Stefan
Ich denke du hast schon recht, dass die späteren Imitationen seltener sind. Ich war wohl mit den Gedanken noch ein wenig zu stark in der Zeit der Constantin Ära.
Was ich jedoch empfinde ist, dass es ab einem gewissen Styl sehr schwer ist, eine imitation von einem Original zu unterscheiden. Weil ja auch immer mehr Schreibfehler in den Legenden auftauchen.
man schaue sich nur die Solidii des Leo I. an, der etwas später an der Macht war ;)

Vielleicht liegen wir alle falsch und der Stempelschneider war Legastheniker :)

Grüsse
Simon
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Re: Antike Falschung

Beitrag von emieg1 » Mi 28.07.10 14:37

quisquam hat geschrieben:http://esty.ancients.info/imit/imitRICIX.html

Grüße, Stefan
Danke für diesen informativen link, Stefan.

Im direkten Vergleich mit dem dort vorgestellen imitativen Honorius fällt eine frappierende Ähnlichkeit insbesondere der Legende auf 8O
Kann man nicht fast wagen, von Stempelgleichheit zu sprechen??

Sehr überzeugend!
Dateianhänge
honorius.jpg

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Re: Antike Falschung

Beitrag von emieg1 » Mi 28.07.10 15:04

Julianus v. Pannonien hat geschrieben: Warum sollte man zu dieser Zeit diese total von der Inflation entwerteten Kupfermünzen nachahmen.
Wenn dann wären wohl eher Siliquen oder Solidi lohnend gewesen. Ich denke nicht, dass jemand von euch wenn er die Wahl zwischen einem 2 Euro Stück und einem 1 Cent Stück hätte letzteres Fälschen würde.
Vielleicht weil den Fälschern nur Kupfer zur Verfügung stand und nicht Silber oder sogar Gold?! Ich denke, in hoher Zahl ausgeprägt hat sich das Geschäft für die Fälscher auch bei diesem Kupferstück gelohnt!

Daher stellt sich auch nicht die Frage, ob man in heutiger Zeit eher ein 2-Euro-Stück oder ein 1-Cent-Stück fälschen würde, denn hier liegen bei beiden ähnlich preisgleiche Materialien zugrunde... :wink:

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Re: Antike Falschung

Beitrag von quisquam » Mi 28.07.10 17:43

nummis durensis hat geschrieben:Kann man nicht fast wagen, von Stempelgleichheit zu sprechen??
Jetzt wo Du es sagst: Ja, es sieht ganz so aus.

Grüße, Stefan
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