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Fälschung ?
Verfasst: Di 10.08.10 18:10
von Pipin
Hallo Leute,
Habe was ähnliches bei Augustus gefunden, aber die Legenden stimmen nicht damit!
Sieht auch so seltsam aus, oder irre ich?
Bronze glaube ich, 25 mm Durchmesser, 5,10 g.
Danke für Erklärungen!
Grüsse
Pipin
Re: Fälschung ?
Verfasst: Di 10.08.10 18:32
von quisquam
Hallo Pipin,
die Legenden stimmen schon:
http://www.acsearch.info/record.html?id=62505
In der Frage ob echt oder falsch wage ich kein Urteil. Wenn das Stück falsch ist, dann ist es nicht schreiend falsch. Für die Patina würde ich aber nicht meine Hand ins Feuer legen.
Grüße, Stefan
Re: Fälschung ?
Verfasst: Di 10.08.10 18:38
von kc
Hey Pipin,
mein Bauch sagt mir, dass sie echt ist.
Grüße
kc
Re: Fälschung ?
Verfasst: Di 10.08.10 19:45
von Pipin
OK, herzlichen Dank quisquam und Kc für die Hilfe.
schöner Abend noch, liebe Grüsse.
Pipin
Re: Fälschung ?
Verfasst: Mi 11.08.10 16:23
von ganimed1976
Die Buchstaben der Umschrift und auch das Portrait schauen schon etwas seltsam aus, oder sagen wir mal "unkonventionell".....der Stempelschneider war wohl nicht der begabteste seiner Zunft, aber ich denke ebenfalls dass das Stück authentisch ist. (Wobei ich hier keine antike Fälschung ausschließen will).
Diese Münzmeister-Asse sind aber nie sonderlich schön geprägt worden. Hab hier mal ein Bild eines anderen As unter dem selben Münzmeister (Plotius Rufus) rausgesucht. Auch nicht gerade ein Augenschmaus
Gruß,
PS: Wozu musste aber auch mal jemand ein Loch in die Münze bohren, und noch dazu an einer solch ungewöhnlichen Stelle?

Re: Fälschung ?
Verfasst: Mi 11.08.10 16:45
von cepasaccus
Ueber die vielen Loecher raetselt man doch allgemein.
Re: Fälschung ?
Verfasst: Mi 11.08.10 18:20
von emieg1
Verzeiht mir bitte, wenn diese Frage um diese Löcher schon einmal vor meiner Zeit hier behandelt wurde, gebt mir einfach den link
Ich frage mich auch, warum diese "Lochungen" so unproportional auftreten und wie sie entstanden sind. Ich gehe erstmal davon aus, dass sie antik sind, zumindest aber nicht neuzeitlich. Hätte ich aus der Münze ein Schmuckstück machen wollen (ergo sie "lochen" und in Verbindung mit einer netten Kette einer Herzensdame schenken wollen), hätte ich die Lochung zumindest so angebracht, dass entweder der Kaiserkopp oder die Reversdarstellung in der Waage hängt.... *grübel*
Re: Fälschung ?
Verfasst: Mi 11.08.10 23:01
von ganimed1976
nummis durensis hat geschrieben:Verzeiht mir bitte, wenn diese Frage um diese Löcher schon einmal vor meiner Zeit hier behandelt wurde, gebt mir einfach den link
Ich frage mich auch, warum diese "Lochungen" so unproportional auftreten und wie sie entstanden sind. Ich gehe erstmal davon aus, dass sie antik sind, zumindest aber nicht neuzeitlich. Hätte ich aus der Münze ein Schmuckstück machen wollen (ergo sie "lochen" und in Verbindung mit einer netten Kette einer Herzensdame schenken wollen), hätte ich die Lochung zumindest so angebracht, dass entweder der Kaiserkopp oder die Reversdarstellung in der Waage hängt.... *grübel*
Eben! Hätte sie jemand als Schmuckstück oder Talisman getragen, dann hätte man wohl das Loch mittig und oberhalb des Portraits des Augustus platziert. Nein, es muss einen anderen Grund gehabt haben, dass man Münzen scheinbar willkürlich und teilweise völlig asymetrisch gelocht hat.
Eine Theorie von welcher ich mal gehört habe besagt, dass man durch das Lochen evtl. ein ungülig gewordenes, oder falsches Geldstück entwertete, um sie so aus dem Zahlungsverkehr zu nehmen. Das Loch diente also quasi als eine Art Markierung. Warum allerdings noch immer so viele gelochte Stücke exestieren und nicht nach dem Lochen eingeschmolzen wurden, bleibt rätselhaft
Vielleicht hatte ein solches Lochen der Münzen ja auch nur einen praktischen Nutzen....evtl. trug man die Münzen an einer Schnur oder Lederriemen mit sich herum um sie nicht zu verlieren....wie etwa bei den chinesischen Lochmünzen

Re: Fälschung ?
Verfasst: Do 12.08.10 00:31
von cepasaccus
Und dann gibt es noch Stuecke mit zwei, drei und vier Loechern.
Re: Fälschung ?
Verfasst: Do 12.08.10 09:29
von quinctilius
Das Stück ist mit ca. 5 Gramm für einen Münzmeisteras stark untergewichtig. Ich vermute eine "barbarisierte" Nachprägung vom Balkan (Bulgarien ?). Das ist nichts ungewöhnliches. Dort kommen viele solcher "inoffiziellen" Stücke her, oft auch mit imitierten Gegenstempeln, um ein offizielles Zahlungsmittel vorzutäuschen.
Gruß
Quinctilius
Re: Fälschung ?
Verfasst: Do 12.08.10 12:38
von Pipin
Danke nochmal an euch alle.
MfG
Pipin
Re: Fälschung ?
Verfasst: Do 12.08.10 12:49
von chinamul
Zudem fragt sich, wie um alles in der Welt jemand ein derart unrundes Loch hat fabrizieren können. Alle mir bekannten antiken Lochungen sind entweder gedrillt, also mehr oder weniger kreisrund, oder durchgeschlagen, so daß sich auf der Rückseite ein Wulst aus dem verdrängten Material gebildet hat. Beides trifft hier aber nicht zu.
Gruß
chinamul
Re: Fälschung ?
Verfasst: Do 12.08.10 13:12
von quinctilius
da hat jemand einfach einen im Querschnitt unrunden Nagel durchgetrieben, nichts besonderes. Solche Stücke kursierten auch in Regionen wo ein Geldstück wegen seiner metallenen Beschaffenheit auch als Schmuckstück geschätzt wurde, ebenfalls nichts besonderes zudem in dieser noch frühen (augusteischen) Periode.
Gruß
Quinctilius
Re: Fälschung ?
Verfasst: Do 12.08.10 15:13
von beachcomber
ja, ein ganz typischer römischer nagel, die waren nämlich immer quadratisch, nicht rund.
grüsse
frank
Re: Fälschung ?
Verfasst: Do 12.08.10 16:12
von cepasaccus
Hier haette ich mal ein paar Loecher aus Augst.