Was darf ein Denar kosten?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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klunch
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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von klunch » Fr 26.04.13 13:33

Persönlich hätte ich nicht so viel dafür ausgegeben, bin aber auch nicht der exklusive Trajan-Sammler. Für mich muß bei einem hohen Preis auch irgendwo die Erhaltung in einem gewissen Verhältnnis dazu stehen, was bei dieser Münze nicht gegeben ist.

Wenn die Stempelkombination allerdings so selten ist, dann kann ich mir den recht hohen Preis zumindest plausibel erklären - mancher Sammler schätzt so etwas sehr.

Gruß klunch
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aquensis
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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von aquensis » Fr 26.04.13 14:28

500 € sind schon grenzwertig. Der Rauch - Schätzwert von 300 € trifft es da schon eher .

Grüsse Franz

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beachcomber
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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von beachcomber » Fr 26.04.13 14:44

erhaltung nicht gegeben?? 8O
also ich sehe da eine fast vorzügliche münze, (wie auch so beschrieben) und bei einem stück dass Woytek nicht kannte, finde ich den preis jetzt wirklich nicht übertrieben. da gibt's doch wirklich andere preise zum kopfschütteln, wenn man sich z.b. die bescheuerten preise für die häufigste münze des 1.jh anschaut, den denar des tiberius mit der livia rückseite. :)
grüsse
frank

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klunch
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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von klunch » Fr 26.04.13 15:09

@ Frank: Das was für mich nicht gegeben ist, ist ein sinnvolles Verhältnis von Erhaltung und Preis. Die Erhaltung der Münze ist in etwa so wie angegeben "fast vorzüglich", bzw. in meinen Augen eher ein ss+.

Natürlich gibt es zahlreiche Münzen mit viel stärker überhöhten Preisen. Beim tribute penny ist es ja auch mehr der geschichtliche Aspekt und weniger der Erhaltungsgrad. Wäre diese Münze nicht so häufig, dann wäre der Preis noch viel bescheuerter :D

Gruß klunch
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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von curtislclay » Fr 26.04.13 16:17

Der Zufall, dass die Variante unbekannt ist, und dass die Katalogbeschreibung diese Tatsache unterstreicht, hat den Preis wohl übermässig hochgetrieben.

An der Seltenheit hätte es wenig geändert, wenn diese Kombination bereits in ein oder zwei Exemplaren bekannt gewesen wäre, man hätte aber dann die Münze wohl um nur 150-200 Euro bekommen können!

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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von divus » Fr 26.04.13 16:29

Man könnte bei dem Stück noch berücksichtigen, dass die Vorderseite wirklich beinahe perfekt zentriert ist und die Legende einmal komplett rund um das hübsch geschnittene Portrait herum läuft. Das ist schon besonders attraktiv und hat sicherlich auch einiges zu dem Preis beigetragen.

Grüße!

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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 26.04.13 17:06

Siehst Du, jetzt weiß ich, was ich an der Münze "irgendwie seltsam" fand: Die ganz umlaufende Legende, incl. unten um das Porträt herum, habe ich so noch nicht gesehen.

Danke für den Tip von

Homer
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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von klausklage » Fr 26.04.13 18:00

Die ganz umlaufende Legende war mir gar nicht aufgefallen, das ist schon was besonderes. Man könnte vielleicht bei dieser Münze noch darauf spekulieren, dass sie bei einer Neuauflage des Woytek vielleicht im Bildteil aufgenommen werden würde. Aber das wäre auch schon weit hergeholt.
Für einen Trajan-Sammler wie mich kann die seltene Kombination zweier an sich so häufiger Motive eigentlich nicht so einen großen Einfluss auf den Wert haben, schließlich bin ich ja nicht so verrückt, den Woytek auf Vollständigkeit hin zu sammeln. (Dass Frank das als Gallienus-Sammler anders sieht, war klar :mrgreen: ).
Ich habe dafür gerade eine wirklich seltene Trajan-Büste für deutlich weniger ersteigert :-)

Olaf
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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von aquensis » Fr 26.04.13 18:34

Ich habe dafür gerade eine wirklich seltene Trajan-Büste für deutlich weniger ersteigert :-)


Zeigen ! :D

Franz

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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von drakenumi1 » Fr 26.04.13 18:54

curtislclay hat geschrieben:Der Zufall, dass die Variante unbekannt ist, und dass die Katalogbeschreibung diese Tatsache unterstreicht, hat den Preis wohl übermässig hochgetrieben.

An der Seltenheit hätte es wenig geändert, wenn diese Kombination bereits in ein oder zwei Exemplaren bekannt gewesen wäre, man hätte aber dann die Münze wohl um nur 150-200 Euro bekommen können!
Dabei ist die Münze gar nicht so unbekannt: RSC (Seaby) beschrieb sie bereits 1968 oder früher unter Nr. 277a und Rauch hat diese Beschreibung auch aufgegriffen. Der von RSC eingesetzte Preis lag damals etwa 60% über dem der "Normalvariante" im RIC (Nr. 349). Überträgt man das auf heutige Preise gemäß Kampmann, landet man bei etwas über 300 Eur.
Ich denke auch, daß hier unkorrekterweise zu sehr mit dem Atrtribut (völlig) "unbekannt" in den beiden bedeutendsten Zitierwerken Werbung gemacht werden sollte. Bei alledem habe ich ein allseits "vz" in Rechnung gesetzt, was man im Einzelnen noch reduzieren müßte. Summa summarum ist der Preis von 500.- wohl absolut überzogen.

Grüße von

drake
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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von curtislclay » Fr 26.04.13 19:14

drakenumi1 hat geschrieben:Dabei ist die Münze gar nicht so unbekannt: RSC (Seaby) beschrieb sie bereits 1968 oder früher unter Nr. 277a und Rauch hat diese Beschreibung auch aufgegriffen.
Das stimmt nicht ganz: bei RSC 277a = Strack 241 (Berlin) = Woytek 552tt (Berlin, Taf. 112) beruht Traians Brustbild auf dem Globus, der bei dem Rauch-Stück fehlt, daher "Woytek 552t" (nicht "tt").

Seaby war diese Einzelheit (der Globus) unbekannt, weil Strack sie nicht beschrieben hat.

Der Globus ist ein interessantes und seltenes Attribut: mit ihm wäre das Rauch-Stück bestimmt die 500 Euro wert gewesen sein!

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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von klausklage » Fr 26.04.13 19:37

curtislclay hat geschrieben:Der Globus ist ein interessantes und seltenes Attribut: mit ihm wäre das Rauch-Stück bestimmt die 500 Euro wert gewesen sein!
Das denke ich auch.
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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von divus » Fr 26.04.13 19:57

drakenumi1 hat geschrieben: Ich denke auch, daß hier unkorrekterweise zu sehr mit dem Atrtribut (völlig) "unbekannt" in den beiden bedeutendsten Zitierwerken Werbung gemacht werden sollte.
Ach so? Was ist daran unkorrekt?

Grüße!

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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von divus » Fr 26.04.13 19:58

curtislclay hat geschrieben: Der Globus ist ein interessantes und seltenes Attribut: mit ihm wäre das Rauch-Stück bestimmt die 500 Euro wert gewesen sein!
Offenbar ist der Denar Jemandem 500 EUR netto wert! ;)

Grüße!

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Re: Was darf ein Denar kosten?

Beitrag von curtislclay » Fr 26.04.13 20:01

Dass die Variante nicht bei Woytek und RRR ist, kann keiner leugnen!
Zuletzt geändert von curtislclay am Fr 26.04.13 21:20, insgesamt 2-mal geändert.

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