Keine Ahnung oder was?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

emieg1
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Re: Keine Ahnung oder was?

Beitrag von emieg1 » Sa 21.08.10 20:54

areich hat geschrieben:Die Unterscheidung in antik und offiziell und antik und inoffiziell ist zwar wichtig aber manche Sammler tun gerade so als wenn
eine antike Fälschung genau so sammelunwürdig wäre wie eine moderne und das habe ich nie verstanden.
Das liegt aber wohl daran, dass die allermeisten inoffiziellen Denare subaerat sind. Bei den allermeisten davon schimmert bzw. gammelt irgendwo das Kupfer hervor, und die Münze wirkt in ihrem Gesamteindruck dadurch eben nicht gerade ästhetisch! Inoffizielle Münzen sind ebenso sammelwürdig wie offizielle; und inoffizielle richtig gut erhaltene - und vielleicht noch aus gutem Silber - erzielen Preise, die teilweise über denen von ihrem offiziellem Vorbild liegen... leider!

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Re: Keine Ahnung oder was?

Beitrag von beachcomber » Sa 21.08.10 21:59

nummis durensis hat geschrieben: Inoffizielle Münzen sind ebenso sammelwürdig wie offizielle; und inoffizielle richtig gut erhaltene - und vielleicht noch aus gutem Silber - erzielen Preise, die teilweise über denen von ihrem offiziellem Vorbild liegen... leider!
und selbst subaerate könne das erreichen, wie das folgende beispiel zeigt! :wink:
grüsse
frank
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emieg1
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Re: Keine Ahnung oder was?

Beitrag von emieg1 » Sa 21.08.10 22:04

wow... der ist subaerat??

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Re: Keine Ahnung oder was?

Beitrag von antinovs » Sa 21.08.10 22:19

beachcomber hat geschrieben:
nummis durensis hat geschrieben: Inoffizielle Münzen sind ebenso sammelwürdig wie offizielle; und inoffizielle richtig gut erhaltene - und vielleicht noch aus gutem Silber - erzielen Preise, die teilweise über denen von ihrem offiziellem Vorbild liegen... leider!
und selbst subaerate könne das erreichen, wie das folgende beispiel zeigt! :wink:
grüsse
frank
wenn du mir ein offizielles exemplar dieser erhaltung und mit diesem klasse portrait zu diesem preis besorgst, zahle ich
100 EUR drauf :D

tschuldigung, Frank. aber für 300 kriegst du den offiziellen nicht. eher 600+

gruss udo
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Re: Keine Ahnung oder was?

Beitrag von quisquam » Sa 21.08.10 22:24

Natürlich sind inoffizielle Münzen sammelwürdig, wie andere antike Objekte auch. Erst recht, wenn der Stil so hervorragend ist wie auf Franks Aelius. Ich würde diesen Stücken nur nicht viel numismatische Bedeutung beimessen wollen (vorsichtig ausgedrückt).

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Re: Keine Ahnung oder was?

Beitrag von emieg1 » Sa 21.08.10 22:28

quisquam hat geschrieben:Natürlich sind inoffizielle Münzen sammelwürdig, wie andere antike Objekte auch. Erst recht, wenn der Stil so hervorragend ist wie auf Frank Aelius. Ich würde diesen Stücken nur nicht viel numismatische Bedeutung beimessen wollen.

Grüße, Stefan
Oha... für mich haben diese Sücke sogar mehr numismatische Bedeutung als die offiziellen!!

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Re: Keine Ahnung oder was?

Beitrag von quisquam » Sa 21.08.10 22:37

Ich wüsste nicht, was sie für Erkenntnisse über die Münzprägung bringen können.

Ich glaube bei den augusteischen Münzmeisterassen gibt es einen Münzmeister, der nur auf inoffiziellen Stücken bekannt ist. In so einem Fall kann man ein noch nicht bekanntes offizielles Vorbild vermuten. Dies sind aber Ausnahmen, in der Regel lehren sie praktisch nichts über die Münzprägung, da sie kein Teil dessen sind. So schön sie unter Umständen auch sein mögen.

Grüße, Stefan
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Re: Keine Ahnung oder was?

Beitrag von richard55-47 » Sa 21.08.10 22:48

quisquam hat geschrieben:Natürlich sind inoffizielle Münzen sammelwürdig, wie andere antike Objekte auch. Erst recht, wenn der Stil so hervorragend ist wie auf Franks Aelius. Ich würde diesen Stücken nur nicht viel numismatische Bedeutung beimessen wollen (vorsichtig ausgedrückt).

Grüße, Stefan
Tut mir leid, aber entgegen der herrschenden Strömung bin ich nicht bereit, Fälschungen zu sammeln. Auch dann nicht, wenn sie echt antik sind. Die Limesfälschungen etc. und Lipanoffs unterscheiden sich nur durch ihr Geburtsjahr. Auf neudeutsch: sorry.
do ut des.

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Re: Keine Ahnung oder was?

Beitrag von quisquam » Sa 21.08.10 22:55

Du machst also keinen Unterschied zwischen Fälschungen zu Lasten des Staates und Fälschungen zu Lasten der Sammler? Erstere finde ich schon interessant, auch weil sie Teil des seinerzeit umlaufenden Geldes waren.

Grüße, Stefan
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Re: Keine Ahnung oder was?

Beitrag von areich » Sa 21.08.10 22:55

quisquam hat geschrieben:Ich wüsste nicht, was sie für Erkenntnisse über die Münzprägung bringen können.

Ich glaube bei den augusteischen Münzmeisterassen gibt es einen Münzmeister, der nur auf inoffiziellen Stücken bekannt ist. In so einem Fall kann man ein noch nicht bekanntes offizielles Vorbild vermuten. Dies sind aber Ausnahmen, in der Regel lehren sie praktisch nichts über die Münzprägung, da sie kein Teil dessen sind. So schön sie unter Umständen auch sein mögen.

Grüße, Stefan
Aber das tun viele andere Münzen auch nicht, bzw. deren Besitzer erkennen (hihi) keine neuen Erkenntnisse aus ihnen.
Kaiserreihe sammelt man nicht, um neues dabei zu lernen. Ich sammle auch keine antiken Fälschungen, obwohl ich ein Auge auf einen subaeraten aber fast intakten Griechen geworfen habe, ich finde wie gesagt nur die Reaktion nicht weniger Sammler (offensichtlich keiner der hier anwesenden) seltsam.

Na da hat sich ja inzwischen doch einer eingefunden.

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Re: Keine Ahnung oder was?

Beitrag von antinovs » Sa 21.08.10 23:06

areich hat geschrieben:
quisquam hat geschrieben:Ich wüsste nicht, was sie für Erkenntnisse über die Münzprägung bringen können.

Ich glaube bei den augusteischen Münzmeisterassen gibt es einen Münzmeister, der nur auf inoffiziellen Stücken bekannt ist. In so einem Fall kann man ein noch nicht bekanntes offizielles Vorbild vermuten. Dies sind aber Ausnahmen, in der Regel lehren sie praktisch nichts über die Münzprägung, da sie kein Teil dessen sind. So schön sie unter Umständen auch sein mögen.

Grüße, Stefan
Aber das tun viele andere Münzen auch nicht, bzw. deren Besitzer erkennen (hihi) keine neuen Erkenntnisse aus ihnen.
Kaiserreihe sammelt man nicht, um neues dabei zu lernen. Ich sammle auch keine antiken Fälschungen, obwohl ich ein Auge auf einen subaeraten aber fast intakten Griechen geworfen habe, ich finde wie gesagt nur die Reaktion nicht weniger Sammler (offensichtlich keiner der hier anwesenden) seltsam.

Na da hat sich ja inzwischen doch einer eingefunden.
versteht man den begriff numismatik einfach als "das sammeln von münzen", sind offizielle und inoffizielle gleichenmassen interessant.
versteht man den begriff numismatik als wissenschaft, sind inoffizielle ohne bedeutung, da man z.b. keine stempelanalyse durchführen
kann, um informationen über die zeitliche abfolge der münzprägung eines kaisers zu gewinnen.

grüsse udo
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Re: Keine Ahnung oder was?

Beitrag von quisquam » Sa 21.08.10 23:10

areich hat geschrieben:
quisquam hat geschrieben:Ich wüsste nicht, was sie für Erkenntnisse über die Münzprägung bringen können.
Aber das tun viele andere Münzen auch nicht, bzw. deren Besitzer erkennen (hihi) keine neuen Erkenntnisse aus ihnen.
Kaiserreihe sammelt man nicht, um neues dabei zu lernen.
Die wenigsten Münzen bringen neue Erkenntnisse. Aber in ihrer Gesamtheit bilden sie halt das Fundament, auf dem die Numismatik beruht. Inoffizielle Münzen bringen da praktisch keine zusätzlichen Erkenntnisse.

@antinovs: Streng genommen sind antike Fälschungen ja gar keine Münzen, da sie nie offizielles Zahlungsmittel waren. Daher finde ich sie auch für einen Münzsammler nicht gleichermaßen interessant. Sie sind auch interessant, aber in anderer Hinsicht.

Was man sammelt sollte natürlich jeder für sich entscheiden dürfen, und es ist ja völlig in Ordnung antike Fälschungen zu sammeln. Ich spreche ihnen auch gar nicht ihre Attraktivität als Sammelgebiet ab.

Grüße, Stefan
Zuletzt geändert von quisquam am Sa 21.08.10 23:28, insgesamt 1-mal geändert.
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Re: Keine Ahnung oder was?

Beitrag von richard55-47 » Sa 21.08.10 23:25

quisquam hat geschrieben:Du machst also keinen Unterschied zwischen Fälschungen zu Lasten des Staates und Fälschungen zu Lasten der Sammler? Erstere finde ich schon interessant, auch weil sie Teil des seinerzeit umlaufenden Geldes waren.

Grüße, Stefan
Nein, ich mache keinen Unterschied. Die damaligen Fälschungen mögen zwar aus der Not geboren sein (Münzenmangel), gleichwohl haben sie im heutigen Sprachgebrauch "die Wirtschaft geschädigt". Auch damals waren sie allenfalls geduldet, wahrscheinlich als Straftatbestand angesehen.
Ein in 2000 Jahren tätiger Sammler wird wahrscheinlich die Lipanoffs oder die Bulgaren - so gut oder schlecht sie sein mögen - als "antike Fälschungen" mit - wie sagte Rainer - "Sabber" begrüßen. Dem ist egal, ob sie als Kursmünze oder als fake gedacht waren. Ich sehe das harsch. Fälschung ist Fälschung.
Klar, ich sehe natürlich die "Beckers", die meine Ansicht sicherlich unterminieren. Aber auch für die kann ich mich nicht erwärmen. Ich bleibe in meiner Minoritätenecke.
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Re: Keine Ahnung oder was?

Beitrag von Peter43 » Sa 21.08.10 23:49

Als alter Briefmarkensammler weiß ich, daß da streng unterschieden wird zwischen Fälschungen zum Schaden der Post (sammelwürdig, oft teurer als die offiziellen Marken) und Fälschungen zum Schaden des Sammlers (nicht sammelwürdig, werden gekennzeichnet, falls sie einem Prüfer in die Hände fallen). Ist doch ganz einfach,oder? Dieser Unterschied gilt für mich auch bei Münzen.

Jochen
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Re: Keine Ahnung oder was?

Beitrag von areich » Sa 21.08.10 23:58

Ich rede auch gar nicht vom Spezialisieren auf antike Fälschungen, das ist auch in meinen Augen weniger sinnvoll.
Aber in seiner Kaiserreihe z.B. einen schönen subaeraten Otho zu haben, weil man sich keinen echten in vergleichbarer Erhaltung leisten kann ist
doch völlig in Ordnung. Da lernt man über die Münzprägung nicht mehr und nicht (deutlich) weniger als von einem einzelnen echten Otho.

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