Denar mit Edelstein

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

emieg1
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Re: Denar mit Edelstein

Beitrag von emieg1 » Sa 28.08.10 20:17

Turmaline hatte ich bereits ausgeschlossen, weil nach meinen Infos grüne bzw. blaugrüne Turmaline erst in den Achtzigern des letzten Jahrhunderts entdeckt wurden.
Ein grüner Saphir, der leicht mit dem Peridot verwechselt werden kann, käme in ebenso in Frage wie Fluorit und Smaragd.

Da bleibt ja nur noch eine kleine Auswahl, und da wäre es sicherlich interessant zu erfahren, welche Steine die Römer auch wirklich kannten bzw. verarbeitet haben. Und da war ich bei meinen Recherchen bisher leider erfolglos...

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Re: Denar mit Edelstein

Beitrag von emieg1 » Sa 28.08.10 20:18

FloNumi hat geschrieben:Na gut ich kenne und sehe hier bei mir in der Stadt immer nur den Lila farbenen und dann kenne ich wohl den grünen nur unter dem namen Prasolith...

trotzdem finde ich das grün schon sehr besonders =)
Upps... ja, ich sehe gerade, du wohnst ja in der Edelsteinstadt schlechthin!

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beachcomber
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Re: Denar mit Edelstein

Beitrag von beachcomber » Sa 28.08.10 22:10

alles was grün war, war smaragd (heisst einfach 'grüner stein'). die chemischen unterschiede kannten sie wohl noch nicht, aber verarbeitet haben sie alles was gefunden wurde. im übrigen muss dein stein nicht geschliffen sein, sondern kann einfach eine natürliche kristalline form haben.
grüsse
frank
p.s 'mugelig' sind rundgeschliffenene edelsteine!

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Re: Denar mit Edelstein

Beitrag von FloNumi » Sa 28.08.10 22:59

Wieso seit ihr so sicher das es sich um einen Edelstein handelt..?

Ich dachte man hatte auch in der antike gerne mal zu Farbigem Glas gegriffen ?

@nummis durensis jop komme aus dieser netten stadt =)

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schnecki
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Re: Denar mit Edelstein

Beitrag von schnecki » So 29.08.10 08:29

@ FloNumi

Es könnte natürlich auch farbiges Glas sein ,,, Daran habe ich noch gar nicht gedacht !!!


m.f.g Alex
SI DEVS PRO NOBIS , QVIS CONTRA NOS ?

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Re: Denar mit Edelstein

Beitrag von emieg1 » So 29.08.10 12:16

Nochmals eine Aufnahme, diesmal durch das Mikroskop hindurch.

Man sieht jetzt sehr deutlich, dass der Stein gefasst wurde, ebenso den unregelmässigen Schliff!

PS. In zwei Edelsteinforen tippt man grösstenteils auf Smaragd. Jetzt denke ich an Simons Theorie mit dem Stein von Emesa und an die Tatsache, dass für die Römer der Smaragd ein Stein von Gott Merkur und damit ein Schutzstein für Reisende war... da würde sich ein Kreis schliessen - schön wär's jedenfalls :roll: :D :wink:
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Re: Denar mit Edelstein

Beitrag von tilos » So 29.08.10 18:04

Grüne transparent-transluzente Schmuck- und Edelsteine existieren in einer solchen Vielzahl, dass hier ohne Einsatz eines modernen physikalischen, evtl. optischen, Bestimmungsverfahren nur gemutmaßt werden kann.

Natürlich kommen auch grüne Turmaline = Verdelithe in Frage, gerade diese wurden in der Antike gerne als Smaragde (weil seinerzeit dort subsumiert) verarbeitet.

Prasiolith ist i.Ü. KEIN Amethyst, sondern eben gerade ein GRÜNER Quarz = Grünquarz. Bergkristall ist auch kein farbloser Amethyst oder Morion kein schwarzer Amethyst ... Genau das ist ja der Unterschied. Fälschungen von Prasiolith werden u.a. aber durch thermische Behandlung „wässriger“ Amethyste hergestellt (ähnlich wie gefälschte Citrine) – vielleicht ist das gemeint.

Man sieht deutlich - finde ich - dass „der Stein“ einen Facettenschliff trägt. Für historische Steine ist es dabei nicht ungewöhnlich, dass der Schliff ein wenig unregelmäßig ausgeführt wurde. Das kann man heute noch häufig an geschliffenen Steinen aus Dritte-Welt-Manufakturen beobachten. Wie ein Einzelkristall mit natürlichen Endflächen sieht das Stück eigentlich nicht aus, allerdings ist das Foto (hierfür) auch suboptimal.

Gruß
Tilos

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Re: Denar mit Edelstein

Beitrag von emieg1 » So 29.08.10 18:23

tilos@: Genau das hat man im Edelstein-Forum auch gesagt, d.h. die Bezeichnung "grüner Amethyst" ist irreführend! Die Expertenmeinung dort ist aber auch, dass es sich entweder um einen Smaragden oder Turmalin handelt. Genaues kann natürlich auch nur ein gemmologisch geschulter Juwelier sagen, aber viel interessanter fand in den Zusammenhang "Smaragd - Merkur - Schutzstein - Reisende" - so habe ich heute wieder einmal etwas dazugelernt!

Das mag ich so an diesem Hobby: Mit einer Münze für ein paar Euronen kann man sich 'ne ganze Zeit beschäftigen :wink:

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tilos
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Re: Denar mit Edelstein

Beitrag von tilos » So 29.08.10 19:57

Dann drücke ich Dir die Daumen für eine erfolgreiche Identifizierung des Steines. Sofern sich bewahrheitet, dass der Stein geschliffen ist, lässt sich vielleicht auch sein "Höchstalter" bestimmen. Abgesehen davon, finde ich das Stück jetzt schon sehr interessant!
Gruß
Tilos

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Re: Denar mit Edelstein

Beitrag von emieg1 » So 29.08.10 21:44

Dankeschön!

Ich möchte euch die Diskussion im "Edelstein-Forum" nicht vorenthalten... ich hätte selbst nicht gedacht, dass man sich gleich so intensiv der "Problematik" annimmt! Ich habe mir dort erlaubt, chinamuls wunderschönen Denaren mit dem Stein von Emesa als Vergleichsstück zu posten. Sozusagen jetzt die erste forumsübergreifende Diskussion, die ich kenne :D

http://www.heilsteine.info/unbekannter- ... t9571.html

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Re: Denar mit Edelstein

Beitrag von quisquam » So 29.08.10 22:17

Schön zu sehen, dass man dort bei der Bestimmung nur anhand eines Fotos genauso in der Luft hängt wie wir hier oft bei der Frage "echt oder falsch". :wink:

Zum möglichen Zweck des Piercings fällt mir noch folgendes ein:

Münzen waren schon in der Antike mehr als bloßes Zahlungsmittel. So gab es wohl den Brauch, sich zum Jahreswechsel alte Münzen zu schenken. Manche Bronzen und Medaillone scheinen spezielle Neujahrsausgaben gewesen zu sein. Es gibt auch die Ansicht, dass die Kontorniaten zu diesem Zweck gedacht waren. Nach Sueton hat Augustus alte und fremde Münzen gesammelt und zu den Saturnalien verschenkt.

Es ist natürlich spekulativ, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass dieser Republikdenar in der Antike mit dem Stein versehen wurde um ein schöneres, derartiges Geschenk abzugeben.

Grüße, Stefan
Zuletzt geändert von quisquam am So 29.08.10 22:44, insgesamt 1-mal geändert.
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Re: Denar mit Edelstein

Beitrag von emieg1 » So 29.08.10 22:32

quisquam hat geschrieben:Schön zu sehen, dass man dort bei der Bestimmung nur anhand eines Fotos genauso in der Luft hängt wie wir hier oft bei der Frage "echt oder falsch". :wink:

Zum möglichen Zweck des Piercings fällt mir noch folgendes ein:

Münzen waren schon in der Antike mehr als bloßes Zahlungsmittel. So gab es wohl den Brauch, sich zum Jahreswechsel alte Münzen zu schenken. Manche Bronzen und Medaillone scheinen spezielle Neujahrsausgaben gewesen zu sein. Es gibt auch die Ansicht, dass die Kontorniaten zu diesem Zweck gedacht waren. Nach Sueton hat Augustus alte und fremde Münzen gesammelt und zu den Saturnalien verschenkt.

Es ist natürlich spekulativ, aber ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Republikdenar in der Antike mit dem Stein versehen wurde um ein schöneres, derartiges Geschenk abzugeben.

Grüße, Stefan
Na klar Stefan, ich denke, einen Edelstein nur anhand eines Fotos zu bestimmen ist ebenso schwierig wie manche Münzbestimmung - wenn nicht sogar schwieriger.

Na ja, ganz ehrlich zu deiner These: Wirklich sehr spekulativ! (Nicht hauen bitte)... Ich hätte mir ja noch gewünscht, dass von irgendwoher ein "Vergleichsexemplar" aufgetaucht wäre... ergo ein Denar mit einem Edelstein. So tappt man natürlich im Dunklen und lässt Sankt Spekulatius sprechen. Wie du schon richtig sagst, waren manche Bronzen bzw. Medaillone und auch Kontorniate Neujahrsausgaben... von einem Denar wäre mir dies allerdings neu!

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Re: Denar mit Edelstein

Beitrag von quisquam » So 29.08.10 22:52

Keine Angst, ich haue nicht. Ich wollte nur meinen Gedanken zu dem Stück loswerden. Immerhin hatten Münzen definitiv auch symbolische Bedeutung, ob zu Neujahr oder den Saturnalien oder sonst einem Anlass.

Ich finde zu so einem singulären Stück ohne numismatische Bedeutung (was den Stein angeht) darf man ruhig unwissenschaftlich spekulieren.

Grüße, Stefan
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Re: Denar mit Edelstein

Beitrag von emieg1 » So 29.08.10 23:43

Nun, die numismatische Bedeutung könnte sich aus dem Zusammenhang ergeben. Ich werde auf jeden Fall "am Ball" bleiben und schauen, ob ein gemmologisch geschulter Juwelier mehr sagen kann. Ich denke schon, dass es sich lohnt, dieser Münze ein wenig mehr Beachtung zu schenken... sagt natürlich derjenige, der sie in Händen hält ;-)

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Re: Denar mit Edelstein

Beitrag von indiacoins » Mi 01.09.10 13:14

Hallo. Ich halte es für eine Smaragd.

Hier gibt es einen ähnlichen Farbton:

http://de.wikipedia.org/wiki/Smaragd




Ein zu jener Zeit sehr beliebter Schmuckstein.Ich hatte eine römische Gemme aus jener Zeit, welche sich auch als ein Smaragd herausstellte.
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smari.jpg
smaragd.jpg
Zuletzt geändert von indiacoins am Mi 01.09.10 18:02, insgesamt 1-mal geändert.

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