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Denar mit Edelstein

Verfasst: Sa 28.08.10 12:26
von emieg1
Leider hat's auf mein posting im "Lochungsthread" keinerlei Rückmeldungen gegeben... Ich möchte diese Münze auch nicht im Nirwana verschwinden sehen, so dass ich mich entschlossen habe, einen eigenen thread zu eröffnen.

In diesen Republikdenar von Lucius Rubrius Dossenus wurde ein Edelstein eingesetzt... natürlich fraglich, zu welcher Zeit dies geschah. IMHO könnte es sich um einen Aquamarin, einen Peridot oder auch um einen grünen Amethysten handeln; der Stein wirkt in natura ein wenig heller (grün) als auf dem Foto. Da mir bisher gleiches nie bei römischen Münzen aufgefallen ist und das Stück selbst nur knapp über 20 Euro kostete, habe ich mal zugriffen. Vielleicht steckt ja auch ein tieferer Sinn hinter dieser "Behandlung" bzw. warum der Stein gerade dort platziert wurde, wo sich bei der Triumphalquadriga der Blitz befand...?!

Ich habe nochmals Fotos (bei Sonnenschein im freien) gemacht; die Detailaufnahme zeigt den Stein in realen Farben. Vorrangig interessiert mich natürlich, um welchen Stein es sich handelt, und natürlich auch, ob solches von anderen Denaren bekannt ist! Der Stein ist übrigens unregelmässig geschliffen.

Vielleicht kommen ja im Laufe der Zeit doch noch Ideen... :roll:

Re: Denar mit Edelstein

Verfasst: Sa 28.08.10 12:55
von Julianus v. Pannonien
Also meine Idee war schon, als ich ihn im Lochungsthread sah klar :)

Es war sicher ein Anhänger des Elagabal welcher auch den Stein von Emesa als Heiligtum anbetete, und diesen Denaren so umgestaltete wie die Szene des Transportes des Steins nach Rom.
vllt. war der anfertiger ja sogar Live dabei und wollte das Ereigniss so verewigen.
Und was wäre edler als guthaltiges Silber. deshalb ein Republikaner Denar :)

Grüsse
Simon

Re: Denar mit Edelstein

Verfasst: Sa 28.08.10 12:58
von GnaeusPompeius
Also warst Du mein " Gegner" beim b :wink: ieten...

Re: Denar mit Edelstein

Verfasst: Sa 28.08.10 13:15
von tilos
Ist der eingefasste Stein geschliffen, evtl. in Form eines Facettenschliffes? Da er grün ist, scheidet i.Ü. Amethyst aus.
Gruß
tilos

Re: Denar mit Edelstein

Verfasst: Sa 28.08.10 13:16
von chinamul
Hallo Simon!

Wenn man das Wort "sicher" in Deinem Beitrag durch "möglicherweise" ersetzte, könnte ich mich eventuell dieser Theorie anschließen. Allerdings würde das bedeuten, daß der Anfertiger zum einen den betreffenden Denar des Elagabal kannte und zum anderen einen zu der Zeit um die 300 Jahre alten Republikdenar aufgetan haben muß, um die Transportszene des Steines auf diese Art nachzugestalten.
Zugegeben, das ist eine sehr hübsche und durchaus einleuchtende Hypothese, aber eben auch nicht mehr.

Gruß

chinamul

Re: Denar mit Edelstein

Verfasst: Sa 28.08.10 13:56
von FloNumi
Also Amethyst ist es ja wirklich nicht =) ... Man müsste jetzt erst mal genau erkennen wie der stein gefasst ist ... ich würde mal sagen es sieht nicht gerade Modern aus ... desweiteren müsste man erkennen ob der stein eingeklebt wurde oder ob er wirklich wie man es heute auch macht normal gefasst ist indem man den rand des Mettalles um die kante des steines legt.

Wenn es ein Edelstein sein sollte würde ich ja mal auf: einen Turmalin tippen ... Natürlich geht auch Tsavorit, Smaragd oder ein grüner Saphir...es kann sich dabei aber auch einfaches Glas handeln

Re: Denar mit Edelstein

Verfasst: Sa 28.08.10 14:03
von beachcomber
ich finde die 'stein von emesa'-idee auch prima, und dass republikdenare noch irgenwo aufgehoben wurden, ist sicher denkbar.
allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob diese fassungs-methode (an den vier ecken mit einem meissel etwas material über den stein getrieben) eine schon in der zeit verwandte technik ist.
was den stein selber angeht- da wird dir nur ein fachman auskunft geben können, der mit einem spektroskop das absorbtions-spektrum misst.
dennn jeder edelsteine kann so gut wie jede farbe besitzen, dass ist nur abhängig von den in ihnen enthaltenen metallen.
für mich sieht's aus wie ein smaragd. :)
grüsse
frank

Re: Denar mit Edelstein

Verfasst: Sa 28.08.10 14:24
von Julianus v. Pannonien
chinamul hat geschrieben:Hallo Simon!

Wenn man das Wort "sicher" in Deinem Beitrag durch "möglicherweise" ersetzte, könnte ich mich eventuell dieser Theorie anschließen.
Gruß

chinamul
Einverstanden, korektur auf möglicherweise :)

Grüsse
Simon

Re: Denar mit Edelstein

Verfasst: Sa 28.08.10 14:34
von tilos
beachcomber hat geschrieben:...allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob diese fassungs-methode (an den vier ecken mit einem meissel etwas material über den stein getrieben) eine schon in der zeit verwandte technik ist....)
grüsse
frank
In der Tat wurden die Steine eher auf- bzw. eingeklebt. Aber auch das drübertreiben von Metall halte ich nicht für ausgeschlossen. Was aber m.E. erst am Anfang der Neuzeit aufgekommen ist, wäre ein Facettenschliff. Auch die transparenten Steine wurden vorher eher mugelig geschliffen, zumal die kleineren Stücke. Das wäre also erstmal abzuklären, um den möglichen Entstehungszeitraum einzuschränken.
Gruß
Tilos

Re: Denar mit Edelstein

Verfasst: Sa 28.08.10 15:38
von Submuntorium
Dass der Künstler einen Republikdenar zur Hand gehabt hat,und das nach 200 nach Christus,ist wohl kein Problem gewesen.Da fällt mir zum Beispiel der Schatzfund von Regensburg Kumpfmühl ein,bei dem unter anderem Republikdenare,zum anderen auch Denare des Marc Aurel enthalten waren.Die Republikaner waren allerdings alle stärker gebraucht,nur so konnten sie die gewichtskontrollen bei Münzreformen bestehen.

Re: Denar mit Edelstein

Verfasst: Sa 28.08.10 19:39
von emieg1
Ich sage herzlichen Dank ihr lieben für die vielen Ideen und Wortmeldungen!

Simon, auf diese recht naheliegende Theorie mit dem Stein von Emesa bin ich überhaupt nicht gekommen. Natürlich, wie chinamul richtig sagt, muss man eine solche Theorie sowie andere auch mit einem "möglicherweise" dick unterstreichen!

Man kann aber sicher davon ausgehen, dass die guthaltigen Silberdenare der Republik viele Jahrhunderte lang im Reich kursierten. Der Edelstein wurde sicherlich hier auch erst in die Münze gesetzt, als diese schon abgegriffen war - der Stein steht ein wenig über die Oberfläche des Denares hervor! Er ist geschliffen, aber sehr unregelmässig (oder wie Tilos es ausdrückt: mugelig) und nicht mit einem Schliff aus heutiger Zeit vergleichbar. Unter der Lupe betrachtet scheint es mir so, als wenn er an den Ecken in das Metall gefasst wurde (wie in Bild 3 recht gut sichtbar ist). Ich werde ihn aber morgen mal unter das Mikro legen und versuchen, noch bessere Fotos zu machen!

Tilos, aber warum sollte es kein grüner Amethyst sein? Der Stein ist jedenfalls hellgrün und ich denke, dass er in seinem kleinen "Versteck" dort dunkler wirkt. Ungefasst dürfte er noch heller sein... Aber ich werde mir diesbezüglich mal ein Edelsteinforum suchen :)

Re: Denar mit Edelstein

Verfasst: Sa 28.08.10 19:44
von FloNumi
Also ich kenne keine grünen Amethyste... es sei denn sie sind gefärb (also Modern)

Re: Denar mit Edelstein

Verfasst: Sa 28.08.10 19:48
von emieg1
na dann google doch einfach mal "grüner Amethyst" :wink:

Er ist u.a. auch unter dem Namen Prasiolith bekannt - abgeleitet vom griechischen „prason“=Lauch und „lithos“=Stein!

Man sollte auch bei der Edelsteinauswahl bedenken, dass manche, wie beispielsweise der Tsavorit, erst in der Neuzeit entdeckt wurden und daher für die vorliegende Münze nicht wirklich in Frage kommen!

Re: Denar mit Edelstein

Verfasst: Sa 28.08.10 19:51
von schnecki
@ FloNumi

Natürlich gibt es grünen Amethyst ,,, der nennt sich korrekt Prasiolit !!

Im übrigen könnte es sich bei dem Stein in der Münze um Smaragd , Turmalin , Peridot , Aquamarin ,grüner Saphir oder Flourit handeln !

m.f.g Alex

Re: Denar mit Edelstein

Verfasst: Sa 28.08.10 20:09
von FloNumi
Na gut ich kenne und sehe hier bei mir in der Stadt immer nur den Lila farbenen und dann kenne ich wohl den grünen nur unter dem namen Prasolith...

trotzdem finde ich das grün schon sehr besonders =)