Westfälische Münzbörse Dortmund

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Uncia
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Re: Westfälische Münzbörse Dortmund

Beitrag von Uncia » Mo 13.09.10 21:59

Mich als Anfänger (1,5 Jahre aktives Sammeln) würde es mal interessieren, ob es sich lohnt auf eine Münzbörse zu gehen, wenn man Ebay-Preise gewohnt ist und sich nur ganz selten mal ein Schnäppchen auf VCoins oder MA-Shops gönnt. Gibt es die viel zitierten Grabbelkisten wirklich oder fangen die Münzen da auch bei 30€ an?
Bei mir in der Nähe gibt es leider keine Münzbörse, deswegen wäre es schon etwas aufwändig eine zu besuchen. Auf Mineralienbörsen (besuche ich häufig) kann man bei einigen Ausstellern den Preis noch etwas runterhandeln. Funktioniert das auf Münzbörsen auch oder wird man da ausgelacht? :D
Gibt es auf Münzbörsen auch Fälschungsverkäufer oder sind da nur seriöse Händler mit Garantie und Rückgaberecht vertreten?
Die Numismata in Berlin steht ja bald an...empfehlenswert oder eher nicht?

Tolle Münzen übrigens, Richard. Der Aelius-Sesterz hat ein tolles Portrait.
Jetzt verstehe ich warum du "ausgereizt" bist :)

Gruß Uncia

n.......s
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Re: Westfälische Münzbörse Dortmund

Beitrag von n.......s » Mo 13.09.10 22:19

zur Numismata kann man mit den meisten Händler über den Preis reden- viele bieten von sich aus schon bessere Preise an.
Mit Krabbelkisten habe ich keine Erfahrung- ich habe darin noch nicht gebuddelt, weiß allerdings, dass es solche gibt.
Die Numismata in Berlin erspare ich mir inzwischen, da es ziemlich schwierig ist innerhalb von 4 Wochen zwei mal ordentlich Geld auszugeben :-)
Einen Monat später findet die Numismata in Frankfurt statt- das Angebot an antiken Münzen - und auch Ausstellern und Händlern- ist dort wesentlich größer als in Berlin.

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areich
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Re: Westfälische Münzbörse Dortmund

Beitrag von areich » Mo 13.09.10 22:57

Ich könnte nicht eine Numismata hier auslassen. Grabbelkisten gibt es immer, mal mehr mal weniger und gute auch. Manchmal gibt es auch sehr gute.
Ich habe mal bei Peus 99(!) Spätrömer aus einer 5€-Grabbelkiste gefischt, zwei andere Münzen aus der 25€-Kiste (das waren hauptsächlich Denare), behalten habe ich nur eine einzige Münze aber über die habe ich mich riesig gefreut.
Ich habe immer auf Börsen gekauft, auch zu Anfang, als 150€ noch ein Riesenbatzen Geld für mich war, jetzt müssen es mindestens 500€, besser mehr sein.
Grabbelkisten lasse ich nie aus, ich muss einfach viele Münzen kaufen, ich könnte nicht mit einer tollen Tetradrachme nach hause gehen. Jetzt verkaufe ich die Grabbelkistenware aber zu mehr als 90% wieder. Einem Händler ein Angebot von, sagen wir mal 70% des angeschriebenen Preises zu machen führt nicht dazu, daß man ausgelacht oder beschimpft wird, wenn man nicht so gut oder gern handelt kann man auch höflich fragen, ob er oder sie am Preis was machen kann, da geht meistens was. Nach einer Weile kennt man die Händler, bei denen man nicht zu fragen bzw. zu kaufen braucht, die erkennt man oft am verbissenen Gesichtsausdruck. Es gibt nichts Besseres als eine schöne große Münzbörse! Fälschungsverkäufer gibt es auch bzw. Verkäufer von manipulierten Münzen. Es ist zwar eine Verallgemeinerung aber in meiner Erfahrung sind es oft Osteuropäer und oft stehen sie dort, wo das Licht schlecht ist. Garantie und Rückgaberecht müsstest Du im Zweifelsfall ausprobieren, ich habe noch nie eine Rechnung und oft gar nichts Schriftliches bekommen.

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Re: Westfälische Münzbörse Dortmund

Beitrag von Uncia » Mo 13.09.10 23:34

Ich danke euch für eure umfassenden Erfahrungen. Das klingt schonmal sehr positiv.
Da werde ich diesen Monat mal sparen und mir dann einen Besuch in Berlin oder Frankfurt gönnen. Vllt. kann ich schon bald von meinen ersten Münzbörsen-Erfahrungen berichten :)
Eine Frage hab ich noch. Bei Mineralienbörsen macht es immer einen Unterschied, ob man am ersten Messetag aufkeuzt oder am letzten. Am ersten ist das Angebot größer bzw. hochwertiger, aber meist etwas teurer. Sammler mit größerem Geldbeutel können da noch Raritäten abstauben. Während am letzten insbesondere in den letzten Stunden z.T. extrem die Preise gesenkt werden. Ist das auf Münzbörsen vergleichbar oder gibt es diese "Ausverkaufmentalität" am letzten Tag eher nicht?

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Re: Westfälische Münzbörse Dortmund

Beitrag von areich » Mo 13.09.10 23:48

Das habe ich noch nie gesehen aber ich gehe auch immer so früh wie möglich hin, es gibt nichts Schlimmeres als eine mehrfach durchsuchte Grabbelkiste.
Gegen Ende sind dann eher die Händler schon weg. Sind die Mineralien in der Regel klein oder auch größer und schwerer?
Münzhändler bleiben zur Not Jahre auf ihren Münzen sitzen statt sie billig(er) zu verkaufen, schon gar nicht extrem billiger.
Die Anreisekosten müssen natürlich in einem vernünftigen Verhältnis zu Deinem Börsenbudget stehen.

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Re: Westfälische Münzbörse Dortmund

Beitrag von Pscipio » Di 14.09.10 00:00

Das mit den Rabatten hält halt jeder Händler anders, aber als Händler muss ich sagen, dass meine Börsenrabatte in erster Linie von der Münze (Typ, Einkaufspreis, "Marktwert", etc.), in zweiter Linie vom Kunden und allenfalls in dritter Linie vom Zeitpunkt an der Börse abhängen. Keinesfalls aber kann ich es mir leisten, am Ende jeder Börse die Preise zu halbieren :)

Als Sammler würde ich mir das natürlich trotzdem oftmals wünschen.

Und am Ende hilft ein 50 % Rabatt auch nichts, wenn eine Münze 300 % des "Marktwertes" kosten soll :) Insofern sind mir Händler mit realistischen Preisen und kleinen Rabatten lieber als solche, die einen Phantasiepreis dranschreiben und dann "grosszügig" 30 oder 50 % runtergehen.
Nata vimpi curmi da.

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Re: Westfälische Münzbörse Dortmund

Beitrag von areich » Di 14.09.10 00:11

Das ist richtig, oft enscheide ich mich für eine Münze, wo der Preis stimmt und der Händler bietet von sich aus 10-15, selten 20% Rabatt.
Ewiges Feilschen ist mir zu mühselig und unentspannt und wenn mir der Preis viel zu hoch ist versuche ich es meist gar nicht.

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Re: Westfälische Münzbörse Dortmund

Beitrag von Uncia » Di 14.09.10 00:12

Danke areich, das hab ich schon fast vermutet.
areich hat geschrieben:Sind die Mineralien in der Regel klein oder auch größer und schwerer?
Sehr unterschiedlich, meist aber eher klein (bis 20cm größte Abmessung). Große Stufen stehen zwar auch rum, aber die will meist keiner auf der Börse kaufen und mitschleppen.
Ansonsten haben Mineralien natürlich einen anderen Transport- und Verpackungsaufwand. Wahrscheinlich freut sich der Händler, da über jedes verkaufte Stück, was er nicht wieder verpacken und transportieren muss. Wahrscheinlich wolltest du darauf hinaus :)
Durchsuchte Grabbelkisten sind natürlich blöd, da weiß ich ja jetzt wann ich die Börse unsicher mache ;)

150€ bis maximal 200€ wird mein voraussichtliches Börsenbudget betragen (wenn ich vernünftig bin :angel: ). Werde also nach einer Mitfahrgelegenheit suchen oder hoffen, dass das Bahnticket weniger als 150€ kostet :D

Danke Pscipio, gut mal die Händlersicht zu hören. Natürlich kann ich von keinem Händler verlangen mir die Münzen zum Selbstkostenpreis zu überlassen. Halbe Preise wären manchmal trotzdem nicht schlecht :mrgreen: Seid ihr (R&W) eigentlich auf der Numismata in Berlin oder Frankfurt vertreten?

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Re: Westfälische Münzbörse Dortmund

Beitrag von Pscipio » Di 14.09.10 06:56

Du meinst mit einem Stand? Das wären wir sehr gerne, doch leider steht dem die mühselige und zeitaufwendige Prozedur am Zoll im Weg. Das ist der für ein mitteleuropäisches Land doch eher traurige Grund, weshalb man kaum je Schweizer Händler an der Numismata sieht.

Also werde ich zwar in Frankfurt sein, aber ohne eigenen Stand. Wenn es dich aber mal in die Schweiz verschlägt, darfst jederzeit gerne vorbeischauen, auch wenn gerade keine Börse ist.

Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.

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Re: Westfälische Münzbörse Dortmund

Beitrag von Uncia » Di 14.09.10 11:45

Ja, das meinte ich. Das ist ja schade...das wusste ich nicht.
Danke für die Einladung. Einen Schweiz-Urlaub hatte ich schon länger geplant. Vllt. klappt es nächstes Jahr mal :)

Gruß Uncia

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Re: Westfälische Münzbörse Dortmund

Beitrag von Arminius » Mi 15.09.10 09:06

Meine Dortmund-Beute zum Thema `moderne Münzen können auch schön und interessant sein´: imposante 39 mm und 33,97 g.

Das Wappen auf der Vorderseite bezieht sich auf eine Legende der Azteken über die Gründung ihrer Hauptstadt Tenochtitlán (heute Mexico City).
Der Sage nach hatte ihnen ihr Gott Huitzilopochtli prophezeit, daß sie einen Adler an einem Ort erblicken würden, der eine Schlange zwischen Krallen und Schnabel festhalte. Dort sollten sie siedeln und ihre Stadt gründen.

Das Wappen von Puebla auf der Rückseite zeigt (soweit ich es erkennen und korrekt übersetzen konnte) wichtige Themen und mythologische Bezüge des mexikanischen Teilstaates:
Die Textilindustrie, die Turbinen-Kraftwerke von Necaxa, den Beginn die Elektrifizierung des Lande, die erst soziale Revolution des Jahrhunderts, die erste landwirtschaftliche Aufteilung (Bodenreform), den 5. Mai 1862 (militärischer Teil-Erfolg über französchische Invasionstruppen), das Staats-Motto Vereinigt in der Zeit, in Kraft(?), der Gerechtigkeit und Hoffnung. Durch zwei stilisiert Schlangen darstellt Quetzalcoatl, im Körper dieser Schlangen vier Kreise, sich umwandeld in den Gott des Mais(?).
Mit weiteren Bezügen auf Popocatepetl, Iztaccihuatl, Citlaltepetl, Metlalcueyatl und Malintzi, die Figur Gotts Tlaloc, Gott des Regens und des Gewitters sowiewie die schützende Gottheit, von der die Ernten abhingen.

Will man sich da überall hineinarbeiten, kann das Münzsammeln zum Zeitproblem werden.

Gruß
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Ich lasse mich durch Ansichts- und Glaubensfragen nicht in einen Empörungsmodus bringen.

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