"clashed die" mal anders
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: "clashed die" mal anders
1. Das ist Vs.Stempel V260 bei Jurukova, Hadrianopolis.
Sie schreibt von Spuren eines zweiten Stempels hinter dem Porträt des Kaisers, hat also offenbar den Stempelschaden bemerkt, obwohl ich ihre diesbezügliche bulgarische Notiz nicht komplett übersetzen kann.
Gekoppelt mit diesem Vs.Stempel führt Jurukova folgende Rs.Stempel auf:
Demeter sitzend, ohne Buchstaben im Abschnitt;
Apol nach r. stehend, Baum dahinter, WN ligiert im Abschnitt;
Herakles l. stehend mit Äpfeln, keine Buchstaben im Abschnitt;
Nemesis l. stehend, 2 Stempel, beide ohne Buchstaben im Abschnitt;
Stadttor von zwei Türmen eingeschlossen, im Abschnitt EITWN.
Denselben Vs.Stempel in unbeschädigtem Zustand hat Jurukova, soweit ich sehen kann, nicht katalogisiert.
2. Es ist schwer zu entscheiden, welcher Rs.Stempel den Schaden auf der Vs. verursacht hat.
Auf meinem neuen Exemplar aus diesem Vs.Stempel, mit Rs. Stadtgöttin sitzend, Flussgott unten, TWN im Abschnitt, kann man im Ausschnitt eines Rs.Stempels auf der Vs. folgende Buchstaben inkus und spiegelverkehrt lesen:
EIT und ein Drittel des folgenden Omegas.
Es ist also das Ende des Ethnikons ADRIANOPOLEITWN. Weil das Omega direkt auf das Tau folgt, kann es sich nur um einen Rs.Stempel handeln, dessen Legende nicht im Abschnitt endete. (Nur N im Abschnitt wäre möglich, aber diese Legendeneinteilung scheint nicht vorzukommen.)
Nur an der genauen Form der Buchstaben und an den Abständen zwischen den Buchstaben und bis zum darüber laufenden Perlrand könnte man den schuldigen Rs.Stempel erkennen. Dafür bräuchte man aber zum genauen Vergleich wohl Gibsabgüsse von Exemplaren aus den in Frage kommenden Rs.Stempeln!
Der Leerschlag scheint dem betreffenden Rs.Stempel selbst sonderbarer Weise keinen Schaden zugefügt zu haben; sonst könnten die Buchstaben und das Perlrand im Ausschnitt nicht so deutlich und ohne sichtliche Ausdehnung herübergekommen sein. Auch ist auf keinem der bis jetzt in Frage kommenden Rs.Stempel ein Schaden an den entsprechenden Buchstaben zu bemerken.
Sie schreibt von Spuren eines zweiten Stempels hinter dem Porträt des Kaisers, hat also offenbar den Stempelschaden bemerkt, obwohl ich ihre diesbezügliche bulgarische Notiz nicht komplett übersetzen kann.
Gekoppelt mit diesem Vs.Stempel führt Jurukova folgende Rs.Stempel auf:
Demeter sitzend, ohne Buchstaben im Abschnitt;
Apol nach r. stehend, Baum dahinter, WN ligiert im Abschnitt;
Herakles l. stehend mit Äpfeln, keine Buchstaben im Abschnitt;
Nemesis l. stehend, 2 Stempel, beide ohne Buchstaben im Abschnitt;
Stadttor von zwei Türmen eingeschlossen, im Abschnitt EITWN.
Denselben Vs.Stempel in unbeschädigtem Zustand hat Jurukova, soweit ich sehen kann, nicht katalogisiert.
2. Es ist schwer zu entscheiden, welcher Rs.Stempel den Schaden auf der Vs. verursacht hat.
Auf meinem neuen Exemplar aus diesem Vs.Stempel, mit Rs. Stadtgöttin sitzend, Flussgott unten, TWN im Abschnitt, kann man im Ausschnitt eines Rs.Stempels auf der Vs. folgende Buchstaben inkus und spiegelverkehrt lesen:
EIT und ein Drittel des folgenden Omegas.
Es ist also das Ende des Ethnikons ADRIANOPOLEITWN. Weil das Omega direkt auf das Tau folgt, kann es sich nur um einen Rs.Stempel handeln, dessen Legende nicht im Abschnitt endete. (Nur N im Abschnitt wäre möglich, aber diese Legendeneinteilung scheint nicht vorzukommen.)
Nur an der genauen Form der Buchstaben und an den Abständen zwischen den Buchstaben und bis zum darüber laufenden Perlrand könnte man den schuldigen Rs.Stempel erkennen. Dafür bräuchte man aber zum genauen Vergleich wohl Gibsabgüsse von Exemplaren aus den in Frage kommenden Rs.Stempeln!
Der Leerschlag scheint dem betreffenden Rs.Stempel selbst sonderbarer Weise keinen Schaden zugefügt zu haben; sonst könnten die Buchstaben und das Perlrand im Ausschnitt nicht so deutlich und ohne sichtliche Ausdehnung herübergekommen sein. Auch ist auf keinem der bis jetzt in Frage kommenden Rs.Stempel ein Schaden an den entsprechenden Buchstaben zu bemerken.
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Re: "clashed die" mal anders
In zwei älteren Katalogen blieb der Schaden unerwähnt: ein Stück mit Apol in Paris, Mionnet, Suppl. II, 1822, S. 325, Nr. 754 = Jurukova 611/4; mit Herakles in London, BMC Thrace, 1877, S. 120, Nr. 35 = Jurukova 612/3.
Mionnet könnte man entschuldigen, da er einen Typenkatalog schrieb und den Schaden als einmaligen Prägefehler betrachtet haben kann, dessen Erwähnung überflüssig gewesen wäre.
Poole aber, als Bearbeiter eines Museumskataloges, hätte den Fehler auf dem Londoner Exemplar beschreiben müssen!
Mionnet könnte man entschuldigen, da er einen Typenkatalog schrieb und den Schaden als einmaligen Prägefehler betrachtet haben kann, dessen Erwähnung überflüssig gewesen wäre.
Poole aber, als Bearbeiter eines Museumskataloges, hätte den Fehler auf dem Londoner Exemplar beschreiben müssen!
- Pscipio
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Re: "clashed die" mal anders
Kürzlich begegnete mir per Zufall eine griechische Bronze von Philipp II., dem Vater Alexanders, welche eine wohl ähnlich entstandene Beschädigung aufweist. Allerdings habe ich es mir erspart, hier nach einem zweiten Stück vom gleichen Stempel zu suchen - der Typ ist dafür viel zu häufig.
Gruss, Pscipio
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Re: "clashed die" mal anders
Gestern begegnete mir das gleiche Phänomen bei einer Bronze von Maximinus I. aus Anchialos in Thrakien. Eine kurze Suche ergab mindestens ein weiteres Stück mit dem gleichen Fehler und eine grössere Anzahl an solchen ohne.
Interessant, dass die Beschädigung auch hier wieder an der gleichen Stelle auftaucht.
Gruss, Pscipio
Interessant, dass die Beschädigung auch hier wieder an der gleichen Stelle auftaucht.
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Re: "clashed die" mal anders
Ich halte das Stück für stempelgleich, die Ähnlichkeiten sind m.E. zu gross, als dass es zwei verschiedene Stempel sein könnten - ich glaube, da täuschen die Fehlprägung, der Winkel und der minime Doppelschlag. Es gibt noch einige andere Exemplare auf acsearch.info aber ich bin jetzt zu faul, noch mehr davon zu suchen
Nata vimpi curmi da.
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Re: "clashed die" mal anders
ich stimme zu: nicht stempelgleich.Iulia hat geschrieben:Ist mir jetzt auch zu mühsam, die Unterschiede der Stempel mit roten Markierungen zu belegen . Tip: Vergrößert nebeneinander betrachten.
gruesse a.
LXXIII
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Re: "clashed die" mal anders
... auch wenn ich arg sicher bin, dass pscipio DEN Tipp jetzt nicht unbedingt gebraucht hat: für stempelgleich halte ich die Teile aber auch nicht. Aber offenbar gibt's ja noch mehr Beispiele - und interessant sind die Beschädigungen an gleicher Stelle allemal.Iulia hat geschrieben:Tip: Vergrößert nebeneinander betrachten.
- Peter43
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Re: "clashed die" mal anders
Hier 2 Beispiele aus meiner Sammlung. Diesmal findet sich dieser Fehler auf der Rs., mit jeweils einer anderen Vs.
(1) Nikopolis ad Istrum, Commodus, HrJ (2011) 8.10.38.5 (rev)
(2) Nikopolis ad Istrum, Commodus, HrJ (2011) 8.10.38.5 var. (rev)
Mit freundlichem Gruß
(1) Nikopolis ad Istrum, Commodus, HrJ (2011) 8.10.38.5 (rev)
(2) Nikopolis ad Istrum, Commodus, HrJ (2011) 8.10.38.5 var. (rev)
Mit freundlichem Gruß
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Re: "clashed die" mal anders
auf den ersten blick hätt' ich auch gesagt, iulia hat recht! aber bei genauerem hinsehen, und unter der berücksichtigung von curtis' maxime: schau nicht auf die unterschiede, sondern die gleichheiten, muss ich sagen pscipio hat recht, sie sind stempelgleich!
grüsse
frank
grüsse
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Re: "clashed die" mal anders
Die Stempel sind auch meiner Meinung nach verschieden. Man beachte z.B. die Stellung vom C in EVCEB im Verhältnis zur Nase des Kaisers: eindeutig höher auf dem unbeschädigten Stempel!
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