Numismatikforum

Dieser Denar mit DIVA AVGVSTA, Livia mit patera und Scepter, kann wohl als die häufigste Galbasche Prägung gelten, und was dieses Stück so interessant macht, ist der Variantenreichtum der Av.-Legende (mehr als 8 ?) und die unterschiedlichen Portraittypen (auch 8 ?). Eigentlich ein Fall für Spezialisten unter den ganz ernsthaften Sammlern.
Ich habe es bisher bei einem "Typenvertreter" in meiner Sammlung belassen, aber schon bei diesem bin ich mit mir selbst und meinen Bestimmungskünsten nicht im Reinen. Genauer gesagt, habe ich dieses ziemlich abgenudelte Exemplar seinerzeit nur wegen der von mir an seinem Portrait gesehenen Drapierung mitgehen lassen. Aber bald danach kamen die Zweifel: Liegt hier tatsächlich eine Drap. vor???
Alle meine jahrelangen (!) Versuche, ein Vergleichsstück mit Drap. irgendwo im Druck zu sehen, waren erfolglos. Im alten RIC wird zwar auch nach Portraittypen unterschieden, aber betr. der Aktualität der Aussagen bin ich im Zweifel.

Meine Bitte, ....Frage: --- Seht Ihr auch eine Drap. an diesem Stück?
---Zitiert es der neue RIC ? Unter welcher Nr.?
---Wie würdet Ihr für den Fall einer Drapierung die Wertsteigerung gegenüber der billigsten Ausführung (100%) in Prozent bemessen? 150% %, 200% ? oder weniger?

Herzlichen Dank für Eure Mühe sagt

drake

Gegenfrage: Was soll es sonst sein? Man muß sich natürlich Gedanken machen, damit man nicht irgendwas anderes für eine Drapierung hält und sich darein verrennt, aber als Alternative käme mir wirklich nur eine sehr lange Lorbeerkranzschleife in den Sinn, und das glaube ich nicht. Also würde ich sagen: Ja, die Büste ist drapiert.
Im RIC² steht sie als Nr. 189, Vs. 5cK (5c für die Legende ohne Trennung, K für die drapierte Büste), Seltenheitsgrad R (weniger als R gibt es für Galba-Denare nicht). Lt. Eintrag des Vorbesitzers in meinem RIC soll bei Lanz im Nov. 1985 eine solche Münze versteigert worden sein.
Wertsteigerung? Wenn sich zwei Spezialisten bei einer Auktion um diese Variante kloppen, dann ja, sonst eher marginal, oder?

Viele Grüße,

Homer

ich kann mir kaum vorstellen, dass dieses Detail Anlass für eine Bieterschlacht wäre. Da müssten dann wirklich ausgerechnet 2 Freaks aufeinander treffen, die alle anderen Münzen schon haben und beide genau diese Münze mit diesem Detail suchen.
Du sagst es ja selbst: der Legenden-und Varianten-Reichtum ist trotz der kurzen Prägephase enorm.
Hier mein Exemplar:

Homer J. Simpson hat geschrieben: .....als Alternative käme mir wirklich nur eine sehr lange Lorbeerkranzschleife in den Sinn, und das glaube ich nicht. Also würde ich sagen: Ja, die Büste ist drapiert.
Im RIC² steht sie als Nr. 189, Vs. 5cK (5c für die Legende ohne Trennung, K für die drapierte Büste) .....

Da entpuppt sich der springende Punkt wohl als Hase im Pfeffer: Wildwinds zeigt 3 Beispiele für RIC 2 / Nr. 189, beim mittleren hängen die Bänder eindeutig extrem lang herab, dieses Beispiel (ich kann es leider nicht herüberladen) hat meine ursprüngliche Drapierungsmeinung ins Wanken gebracht. Kann man unter dem Eindruck eines solchen Stückes sie hier noch aufrecht erhalten?

drake

In Wildwinds sind viele Fehler. Von den drei Beispielen hier ist nur das erste wirklich eine 189 mit drapierter Büste. Das andere sind eindeutig andere mit belorbeertem Kopf, aber ich bin gerade nicht an meinem RIC, sonst könnte ich nachschauen.

Homer

Hier die zitierte Münze aus Lanz 34, Nr. 486 mit Drapierung links und rechts vom Hals.

Gruss, Pscipio

Danke, Pscipio,
dieses Beispiel sollte ausreichen. Wenn auch die unter der Schleife liegende Drapierung bzw. die dort befindliche Drapierung noch strittig sein könnte, so ist es die unter dem Kehlkopf dargestellte (2 Linien, ein Dreieck bildend) gewiß nicht mehr und meine Zweifel sind ausgeräumt. Nochmals Dank für Eure Mühe sagt

drake