Julia Domna Denar - wo geprägt?
Moderator: Homer J. Simpson
- ganimed1976
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Julia Domna Denar - wo geprägt?
Salve
Ich habe hier einen Denar der Julia Domna.
Meine Frage ist: Was denkt ihr wo dieser geprägt worden sein könnte?
Es gibt zwei Varianten dieser Münze. Die eine stammt aus Rom (RIC IV 587), und die andere wurde in Laodicea ad Mare (RIC IV 648) geprägt.
Ich bin mir allerdings nicht ganz schlüssig, welche der beiden Varianten ich nun tatsächlich habe. Ich denke ich besitze die Prägung aus Rom, oder?
Habe meine Münze mal unter die jeweiligen RIC-Varianten angeheftet....zum besseren Vergleich.
Was sagt ihr?
Gruß
Ich habe hier einen Denar der Julia Domna.
Meine Frage ist: Was denkt ihr wo dieser geprägt worden sein könnte?
Es gibt zwei Varianten dieser Münze. Die eine stammt aus Rom (RIC IV 587), und die andere wurde in Laodicea ad Mare (RIC IV 648) geprägt.
Ich bin mir allerdings nicht ganz schlüssig, welche der beiden Varianten ich nun tatsächlich habe. Ich denke ich besitze die Prägung aus Rom, oder?
Habe meine Münze mal unter die jeweiligen RIC-Varianten angeheftet....zum besseren Vergleich.
Was sagt ihr?
Gruß
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Re: Julia Domna Denar - wo geprägt?
Ja, du besitzt die stadtrömische Prägung
Ich darf dir noch eine sehr gute website empfehlen, die die verschiedenen Varianten behandelt: http://dougsmith.ancients.info/severus.html
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Re: Julia Domna Denar - wo geprägt?
Hallo,
ich denke nicht, dass es sich um eine sadtrömische Prägung handelt. Ich würde das Stück Laodikea zuordnen.
Begründung:
RIC 587 (Prägestätte Rom) beschreibt das Revers: Vesta stehend n.l. , opferschale und Szepter haltend
RIC 648 (Münzstätte Laodikea) beschreibt das Revers: Vesta v e r s c h l e i e r t n.k. stehend, Opferschale und Szepter haltend.
Da das Stück von ganimed einen verschleierte Vesta zeigt , würde ich sie mithin der Prägestätte Laodikea zuordnen
alexander20
ich denke nicht, dass es sich um eine sadtrömische Prägung handelt. Ich würde das Stück Laodikea zuordnen.
Begründung:
RIC 587 (Prägestätte Rom) beschreibt das Revers: Vesta stehend n.l. , opferschale und Szepter haltend
RIC 648 (Münzstätte Laodikea) beschreibt das Revers: Vesta v e r s c h l e i e r t n.k. stehend, Opferschale und Szepter haltend.
Da das Stück von ganimed einen verschleierte Vesta zeigt , würde ich sie mithin der Prägestätte Laodikea zuordnen
alexander20
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Re: Julia Domna Denar - wo geprägt?
Der Stil und der kleine dicke Schrötling sprechen aber eindeutig für Rom. Die Göttin trägt immer den Schleier; RIC, wohl Cohen folgend, verschweigt ihn bloss bei Rom.
Re: Julia Domna Denar - wo geprägt?
Auch die "stadtrömische Vesta" war verschleiert: http://www.acsearch.info/record.html?id=220384
Die Prägungen aus Laodicea haben im Gegensatz zu den stadtrömischen Prägungen doch einen ganz anderen (unverkennbaren) Portraitstil; die Drapierung ist meist auch "eigentypisch" und ebenso die Buchstaben der Legenden
Die Prägungen aus Laodicea haben im Gegensatz zu den stadtrömischen Prägungen doch einen ganz anderen (unverkennbaren) Portraitstil; die Drapierung ist meist auch "eigentypisch" und ebenso die Buchstaben der Legenden
- ganimed1976
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Re: Julia Domna Denar - wo geprägt?
Vielen Dank an alle für eure Meinungen und Erklärungen zu dem Stück.
Meine erste Vermutung war ebenfalls dass es sich um eine stadtrömische Prägung handeln muss, jedoch war ich mir nicht hundertprozentig sicher. Wollte daher erst mal die Experten zu Rate ziehen um eure Meinung dazu einzuholen.
Gruß,
Gani
Meine erste Vermutung war ebenfalls dass es sich um eine stadtrömische Prägung handeln muss, jedoch war ich mir nicht hundertprozentig sicher. Wollte daher erst mal die Experten zu Rate ziehen um eure Meinung dazu einzuholen.
Gruß,
Gani
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Re: Julia Domna Denar - wo geprägt?
Hallo curtisclay,
Du sagst, der kleine dicke Schrötling spreche eindeutig für Rom. Ichh war bisher immer der Meinung, dass es diese kleinen dicken Shrötlinge eher für Laodikea oder emesa sprechen. Und ich bin davon ausgegangen, dass die Stücke aus Rom auch stilistisch "feiner" geabeitet sind. Liege ich da vollkommen falsch?
alexander20
Du sagst, der kleine dicke Schrötling spreche eindeutig für Rom. Ichh war bisher immer der Meinung, dass es diese kleinen dicken Shrötlinge eher für Laodikea oder emesa sprechen. Und ich bin davon ausgegangen, dass die Stücke aus Rom auch stilistisch "feiner" geabeitet sind. Liege ich da vollkommen falsch?
alexander20
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Re: Julia Domna Denar - wo geprägt?
Mir scheint es fast so, als wäre der Fall doch noch nicht eindeutig geklärt.
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Re: Julia Domna Denar - wo geprägt?
Doch, der Stil ist eindeutig Rom. Laodicea sieht stilistisch ganz anders aus, wie die durch dir aufgeführte Beispielsmünze zeigt.
Gruss, Pscipio
Gruss, Pscipio
Nata vimpi curmi da.
Re: Julia Domna Denar - wo geprägt?
Doch, ich denke schon, dass er das ist.
Schau' dir mal die Julchen aus Laodicea an. Natürlich gibts (wie üblich) auch Ausnahmen, aber die meisten Portraits stechen ziemlich klar heraus: Langer Hals, grosse Augen, oft ein nach oben gerichteter Blick... mmmh, schwierig zu beschreiben, ich würde die Portraits aus Laodicea mit einem Wort als "hart" bezeichnen, ergo ein "strenges, markantes, eckiges" oder besser: "herrscherisches" Anlitz, die die Sanftheit der stadtrömischen Portraits vermissen lässt. Findet sich übrigens auch bei den Ausgaben für Plautilla, da sticht der Unterschied der beiden Prägestätten geradezu ins Auge.
Schau' dir mal die Julchen aus Laodicea an. Natürlich gibts (wie üblich) auch Ausnahmen, aber die meisten Portraits stechen ziemlich klar heraus: Langer Hals, grosse Augen, oft ein nach oben gerichteter Blick... mmmh, schwierig zu beschreiben, ich würde die Portraits aus Laodicea mit einem Wort als "hart" bezeichnen, ergo ein "strenges, markantes, eckiges" oder besser: "herrscherisches" Anlitz, die die Sanftheit der stadtrömischen Portraits vermissen lässt. Findet sich übrigens auch bei den Ausgaben für Plautilla, da sticht der Unterschied der beiden Prägestätten geradezu ins Auge.
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Re: Julia Domna Denar - wo geprägt?
Stilunterschiede lassen sich meistens kaum in Worte fassen, so auch hier.
Nata vimpi curmi da.
Re: Julia Domna Denar - wo geprägt?
Na, zwischen Rom und Laodicea geht das ja noch recht einfach. Aber schwieriger wirds dann bleistiftsweise zwischen Rom und Alexandria. Ich zumindest komme da bei dem Portraitstil manchmal nicht weiter - insbesondere, weil die frühen Ausgaben der Domna oftmals recht abgenudelt und die Portraits recht ähnlich sind, wie das Bild von Gani (RIC 587 - Rom) beweist. Da helfen dann nur noch die Buchstaben... ja doch?!Pscipio hat geschrieben:Stilunterschiede lassen sich meistens kaum in Worte fassen, so auch hier.
- Pscipio
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Re: Julia Domna Denar - wo geprägt?
Ich finde, auch da sind die Stilunterschiede mit etwas Übung zu erkennen. Und wenn man sich so lange wie Curtis mit Severern auseinandersetzt, kann man die wohl noch im Schlaf auseinander halten!
Nata vimpi curmi da.
Re: Julia Domna Denar - wo geprägt?
Na, ich bin froh, wenn ich sie im wachen Zustand mit vielen Seitenblicken auf Vergleichsexemplare auseinander halten kann. Aber gerade das macht das ganze spannend und lehrreich!
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Re: Julia Domna Denar - wo geprägt?
Alexander,
Du denkst wohl an die FRÜHEN syrischen Denare des Septimius und der Domna im sogenannten alten Stil, die auch klein und dick sein können, wenn auch lange nicht so hässlich wie die schlimmsten stadtrömischen Produkte.
Die östlichen Denare IM NEUEN STIL (197-202), darunter Domnas Typ VESTAE SANCTAE, haben dagegen fast immer schöne, breite, runde Schrötlinge.
So um 198-199 werden auch die stadtrömischen Denare breiter und runder, aber der Typ VESTAE SANCTAE wurde dort im J. 197-198 geprägt, also vor dieser Besserung.
Ja, der stadtrömische Stil ist schon feiner, würde ich sagen, aber auf den kleinen, unförmigen Denarschrötlingen von etwa 195-198 kommt er schlecht zur Geltung.
Du denkst wohl an die FRÜHEN syrischen Denare des Septimius und der Domna im sogenannten alten Stil, die auch klein und dick sein können, wenn auch lange nicht so hässlich wie die schlimmsten stadtrömischen Produkte.
Die östlichen Denare IM NEUEN STIL (197-202), darunter Domnas Typ VESTAE SANCTAE, haben dagegen fast immer schöne, breite, runde Schrötlinge.
So um 198-199 werden auch die stadtrömischen Denare breiter und runder, aber der Typ VESTAE SANCTAE wurde dort im J. 197-198 geprägt, also vor dieser Besserung.
Ja, der stadtrömische Stil ist schon feiner, würde ich sagen, aber auf den kleinen, unförmigen Denarschrötlingen von etwa 195-198 kommt er schlecht zur Geltung.
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