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Re: Sachen zum Weinen: "Gemeuchelte Münzen"

Verfasst: Sa 16.06.12 13:07
von beachcomber
heute so kritisch? :wink:
das wichtige ist doch da - vorne eindeutig traian und hinten 3 feldzeichen! :)
grüsse
frank

Re: Sachen zum Weinen: "Gemeuchelte Münzen"

Verfasst: Sa 16.06.12 13:41
von Homer J. Simpson
Ja, komisch, nicht wahr? Irgendwie käme ich nie auf die Idee, dafür so viel Geld auszugeben. Da fühle ich mich mit meinem durchlöcherten Herennius doch deutlich besser bedient.

Homer

Re: Sachen zum Weinen: "Gemeuchelte Münzen"

Verfasst: Sa 16.06.12 14:36
von beachcomber
ist ein standpunkt! :)
allerdings ist natürlich auch das beschneiden ein teil der geschichte dieses aureus, auch wenn sich mir nicht erschliesst, wann das passiert sein soll. denn
der wert wird ja wohl immer nur sein goldgewicht gewesen sein, und falls nicht, eine so offensichtliche gewichtsminderung sofort aufgefallen.
grüsse
frank

Re: Sachen zum Weinen: "Gemeuchelte Münzen"

Verfasst: Sa 16.06.12 14:51
von Homer J. Simpson
Der muß wohl mal irgendwie in einen Ring "eingepaßt" worden sein, anders kann ich mir das nicht vorstellen. :cry:

Homer

Re: Sachen zum Weinen: "Gemeuchelte Münzen"

Verfasst: Mo 18.06.12 16:56
von Lemur
Die Geschichte des "knappen halben"Trajans könnte auch völlig anders verlaufen sein....
Kurz nach den Markomannenkriegen schnippelte sich ein syrischer Bogenschütze in dessen Besitz das Stück kurzfristig war
1,28g Material herunter-was trotzdem das Stück vorher im Umlauf bereits 0,37g verloren hatte- zunächst nicht auffiel.
In den kommenden Jahrzehnten forderte der Umlauf nochmals 0,41g Masse.
Nun sind wir in der 2.Hälfte des 3.Jh und das beriets deutlich untergewichtige Stück fällt in seiner Zeit gar nicht sonderlich aus dem Rahmen und verliert weitere 0,23g...
In Arles fällt dann einem Caupo auf daß der komische,aber zweiflsfrei aus Au bestehnde Solidius welchen er von dem betagten illyrischen Legionär erhalten recht schwer ist und entschließt sich die überflüssige Masse zu entfernen.
Dabei verfährt er recht großzügig und landet bei nur noch 3,82g...
In diesem Zustand ist der Trajan aber zunächst als Solidus nicht akzeptabel und er landet in der Nähe von Koblenz im Privathort eines mittleren Landbesizters wo er bis zu den Frankeneinfällen verbringt.
Als der Enkel des plündernden Franken nun beim Schmied seines Vertrauens eine neue Spatha,nebst Ango,Franziska und Sax zahlt wandern neben einigen zerhackten Silberschalen auch zwei exrömische Goldstücke(darunter der Trajan)in die Hände des Metallfachmanns...
Dessen Sohn arbeitete dann im Umfeld eines merowinigischen Monetars und sie reduzierten den Trajan-zusammen mit einer Reihe weiterer Aurei und Solidi auf den nun üblichen Fuß.
-hust-

Im angebotenen Zustand entspricht der Aureus zumindest recht genau der doppelten eines Tremisses.
Is ja gut...war doch im Ring... :mrgreen:

Re: Sachen zum Weinen: "Gemeuchelte Münzen"

Verfasst: Mo 18.06.12 17:10
von Homer J. Simpson
Trotzdem ist die Geschichte klasse.
Weshalb ich sie nicht ganz glauben kann, ist folgendes: Das Relief ist nicht so sehr abgegriffen, daß es mir einen Gesichtsverlust von über einem Gramm plausibel machen würde. Da müßte der Aureus doch sehr abgenudelt sein. Aber der hat ziemlich ausschließlich seitlich, nicht aber an Vorder- und Rückseite, Gewicht verloren.

Viele Grüße,

Homer

Re: Sachen zum Weinen: "Gemeuchelte Münzen"

Verfasst: Di 19.06.12 01:05
von Lemur
Obigen Lebensweg des Aureus habe ich selbstverständlich gewaltig an der Sabinafrisur und am Suebenknoten herbeigezogen.
Allerdings ist mir die letzgenannte Tatsache (doppelte Masse eines Tremisses)eben aufgefallen und ich halte es für nicht gänzlich ausgeschlossen daß genau dies Ursache des aktuellen Zustandes ist.
Während sich im linksrheinischen Merowingerreich basierend auf römischen/byz. Nominalen zügig ein Monetarsystem bekannter Art herausbildet-bzw.weitergeführt wird-dominiert rechtsrheinisch noch längere Zeit der pure Edelmetallgedanke.
Das ist u.a. ganz brauchbar an den recht zahlreichen Waagengräbern(in der älteren Forschung manchmal als Goldschmiedegräber angesprochen) festzumachen.Neben Feinwaage findet sich hier oftmals auch ein Prüfstein.
In diesem Umfeld könnte es durchaus sinnvoll sein ein Stück Edelmetall anzufertigen welches ein Multipla der genormten Nominale von der anderen Flußseite darstellt.

Und nu stelle ich das spintisieren aber wirklich ein... ;)

Re: Sachen zum Weinen: "Gemeuchelte Münzen"

Verfasst: Di 19.06.12 01:41
von Homer J. Simpson
Mußt Du nicht, das ist doch sehr interessant; solange Du es nicht als die alleinseligmachende Weisheit verkaufst, ist das völlig in Ordnung. Wir haben ja keine Ahnung, was unsere Münzen alles erlebt haben, und sicher schreibt die Wirklichkeit manchmal noch wüstere Geschichten, als wir sie uns vorstellen können.

Homer

Re: Sachen zum Weinen: "Gemeuchelte Münzen"

Verfasst: So 24.06.12 21:35
von ga77

Re: Sachen zum Weinen: "Gemeuchelte Münzen"

Verfasst: So 24.06.12 21:38
von pepone
Die sehen alle ziemlich fies aus 8O
Das da jemand drauf bietet ist schon erschreckend.

Gruss
Pepone

Re: Sachen zum Weinen: "Gemeuchelte Münzen"

Verfasst: So 24.06.12 23:40
von Numis-Student

Re: Sachen zum Weinen: "Gemeuchelte Münzen"

Verfasst: So 24.06.12 23:57
von beachcomber
etwas ungeschickt gereinigt! :mrgreen:
grüsse
frank

Re: Sachen zum Weinen: "Gemeuchelte Münzen"

Verfasst: Mo 25.06.12 17:29
von ga77
http://cgi.ebay.fr/AE-Sestertius-de-Ner ... 2a1f532448

Da tun einem ja die Augen weh!

Valete
Gabriel

Re: Sachen zum Weinen: "Gemeuchelte Münzen"

Verfasst: Mo 25.06.12 18:00
von beachcomber
ein echtes prachtexemplar! :wink:
grüsse
frank

Re: Sachen zum Weinen: "Gemeuchelte Münzen"

Verfasst: Mo 25.06.12 18:10
von Homer J. Simpson
Im Gruselkabinett, ja.