Subaerater Aureus - gab es sowas?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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ganimed1976
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Subaerater Aureus - gab es sowas?

Beitrag von ganimed1976 » Fr 08.10.10 21:51

Salve

Handelt es sich hierbei tatsächlich um eine antike Aureus Fälschung, oder erhielt sie erst in der Neuzeit ihren Goldüberzug?

Vom Gewicht her eher ein Halbaureus bzw. Quinarius (2,33 Gramm).

Die Münze scheint unter der Goldoberfläche aus Bronze oder Kupfer zu bestehen.

Was sagen die Experten?

Gordian III.
Vs.: IMP GORDIANVS PIVS FEL AVG, drapierte Panzerbüste mit Lorbeerkranz n. r.
Rs.: SECVRITAS PVBLICA, Securitas mit Zepter thront n. l.

Gruß,

Gani
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Re: Subärater Aureus - gab es sowas?

Beitrag von emieg1 » Fr 08.10.10 22:04

Eine Aureus-Fälschung scheidet bei diesem Gewicht wohl aus... hältst du die Münze in Händen? Aus welcher Quelle stammt sie?

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beachcomber
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Re: Subärater Aureus - gab es sowas?

Beitrag von beachcomber » Fr 08.10.10 22:24

ja, sowas gab es, und was ich so sehe, sieht ziemlich authentisch aus!
grüsse
frank

n.......s
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Re: Subärater Aureus - gab es sowas?

Beitrag von n.......s » Fr 08.10.10 22:29

besitzt Du das Stück?
könnte das auch ein vergoldeter Denar sein?

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ganimed1976
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Re: Subärater Aureus - gab es sowas?

Beitrag von ganimed1976 » Fr 08.10.10 22:37

Nein es liegt mir leider nicht vor. Ich bin aber daran interessiert es zu kaufen, falls ich mich mit dem Besitzer, was den Preis angeht, einigen kann.

Er hat leider auch keine wirkliche Ahnung ob nun antik oder neuzeitlich.

Laut seinen Aussagen ist es aber kein vergoldeter Denar, sondern definitiv Kupfer oder Bronze unter der Goldschicht.

Gab es dieses Stück überhaupt jemals im Original?

Für einen Aureus ist er ja viel zu leicht. Aber vielleicht wollte damit jemand auch ein Halbstück immitieren. Gab es von Gordianus III auch Halbaureii?
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Re: Subärater Aureus - gab es sowas?

Beitrag von emieg1 » Fr 08.10.10 22:42

ganimed1976 hat geschrieben: Laut seinen Aussagen ist es aber kein vergoldeter Denar, sondern definitiv Kupfer oder Bronze unter der Goldschicht.
Was sollte es denn sonst sein? IMHO sicher ein vergoldeter Denar, wobei sich die Frage stellt, ob antik oder neuzeitlich vergoldet... ich tendiere "in dubio pro reo"... antik vergoldet!
bi

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Re: Subärater Aureus - gab es sowas?

Beitrag von ganimed1976 » Fr 08.10.10 22:48

Exakt nummis durensis

Und das ist bei diesem Stück wirklich nicht einfach zu beantworten finde ich.

Um ehrlich zu sein ergibt dieses Stück für mich absolut keinen Sinn. Denn sollte es tatsächlich in der Antike seinen Goldüberzug erhalten haben....wen hätte man mit dieser 2,33 Gramm schweren Münze hinters Licht führen können? Um zu bemerken dass es kein Aureus ist, braucht man hierbei noch nicht einmal eine Waage.

Meiner Meinung nach sieht das Stück auch eher gar nicht wie eine Fälschung aus. Der Stil scheint der eines Originals zu sein, nämlich der eines Denars. Was allerdings wiederum unmöglich ist, sollte die Münze tatsächlich unter der Vergoldung aus Kupfer bestehen.

Ich denke ich werde sie kaufen und sie dann mal genauer unter die Lupe nehmen. Was denkt Ihr?
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Re: Subärater Aureus - gab es sowas?

Beitrag von n.......s » Fr 08.10.10 22:52

diese antiken Vergoldungen waren gar nicht so selten. wen man damit betrügen wollte, ist doch eine andere Frage...
Vielleicht Händler oder Menschen in den Provinzen bzw. Grenz-oder Randgebieten, die das eigentliche Gewicht von Aurei nicht kannten?
Anbei ein antik vergoldetes Stück von Aurelian.
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Re: Subärater Aureus - gab es sowas?

Beitrag von emieg1 » Fr 08.10.10 22:57

Ich jedenfalls würde sie zu einem angemessenen Preis kaufen... wie schon gesagt ist sie IMHO antik vergoldet... und die grünen Auflagen genauer betrachtet sprechen auch für einen subaeraten, ergo mit Kupferkern!

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Re: Subärater Aureus - gab es sowas?

Beitrag von ganimed1976 » Fr 08.10.10 23:02

Hat denn bei dem Aurelianus ein Originaler Aureus Modell gestanden?

Im erstem Moment dachte ich es sei bloß ein vergoldeter Antoninian des Aurelianus, aber das kann aufgrund der fehlenden Strahlenkrone nicht sein.

Nur scheint beim Gordianus III "Aureus" die Vergoldung wesentlich großzügiger aufgebracht worden zu sein. Wären da nicht diese Oxidationsspuren auf der Münze, würde mir zumindest auf den ersten Blick, nicht auffallen dass es wohl keine Goldmünze ist. Anders bei dem Aurelianus. Es kann an der Beleuchtung liegen, aber selbst mit intakter Goldoberfläche würde ich hier sofort erkennen dass da was nicht stimmen kann.
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Re: Subärater Aureus - gab es sowas?

Beitrag von emieg1 » Fr 08.10.10 23:09

Diese Oxidationsspuren sind die typischen Ausblühungen des Kupferkerns nach aussen - diese treten bei allen Materialen auf - nicht nur bei Gold, es muss sich nur ein unedler Kern darunter befinden!

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Re: Subärater Aureus - gab es sowas?

Beitrag von ganimed1976 » Fr 08.10.10 23:18

Wenn man die Rückseite mal genauer betrachtet, dann sticht einem im linken Bereich des Feldes, gleich neben dem "E" der Umschrift "sEcuritas" eine kleine Stelle ins Auge, an welcher die Vergoldung scheinbar abgeplatzt zu sein scheint. Darunter sieht man dunkles Metall. Für mich ganz eindeutig ein Kupferkern.

Nur dass der Prägestempel den Fälschern dermaßen gut gelungen sein soll, will ich noch immer nicht so recht glauben.

Vielleicht kam hier am Ende gar ein gestohlener, erbeuteter oder ausgemusterter Originalstempel zum Einsatz.

Lacht nicht.....so etwas hat es tatsächlich in der antike schon gegeben.
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Re: Subärater Aureus - gab es sowas?

Beitrag von n.......s » Fr 08.10.10 23:33

meine Münze ist ein vergoldeter Denar des Aurelian.

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Re: Subärater Aureus - gab es sowas?

Beitrag von ganimed1976 » Fr 08.10.10 23:56

Hatte bisher noch nie einen AE-Denar des Aurelianus gesehen, geschweige denn gewusst, dass es zu dieser Zeit noch Denare gab. Ich dachte bis eben immer dass der Antoninian den Denar zu dieser Zeit bereits völlig abgelöst hatte. Dass es noch immer den Denar neben dem Antoninian als Nominal gab, wusste ich nicht. :oops:

Zu meiner Verteidigung muss ich allerdings erwähnen dass ich erst seit gut einem Jahr römische Münzen sammle.....dafür allerdings recht akribisch. Vorher habe ich ausschließlich Mittelalter und frühe Neuzeit gesammelt (ca. 5 Jahre). Doch zeigt mir meine Wissenslücke nun, den AE-Denar betreffend, dass es wohl noch so einiges gibt, was ich über das Thema "Römische Münzen" nicht weiß.

Nun bin ich wieder etwas schlauer geworden :wink:

PS: Wobei es allerdings zur Zeit Gordianus III meines Wissens nach, keine AE-Denare gab, sondern nur AR-Denare. Mir sind jedenfalls keine AE-Denare des Gordianus III bekannt oder je untergekommen. Daher kann es sich eigentlich nicht um einen vergoldeten "offiziellen Denar" handeln. Oder liege ich auch damit falsch? :?
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Re: Subaerater Aureus - gab es sowas?

Beitrag von beachcomber » Sa 09.10.10 10:50

nein, ein offizieller denar kann's nicht sein, wie du schon richtig bemerktest ,waren die aus silber. aber nicht alle antiken fälschungen sind sofort am stil zu erkennen. es gibt jede menge von 'offiziellem' stil, die nur den schluss zulassen, dass die fälscher damals schon einen weg gefunden hatten transfer-dies herstellen. auch die gusstechnik war hoch entwickelt, und nicht jeder guss fällt sofort ins auge.
dein exemplar scheint mir aber geprägt zu sein.
grüsse
frank

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