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Von der Numismata in Berlin mitgebracht

Verfasst: Mi 13.10.10 15:46
von chinamul
Nachdem ich mir schon seit längerer Zeit gewissermaßen die Nase am Schaufenster plattgedrückt habe, konnte ich nun nicht länger widerstehen.
Der Av.-Stempel läßt sich auf einen Blick und ohne langes Suchen bei anderen Exemplaren wiedererkennen. Bei 4.30 Uhr tanzt nämlich eine Perle nach außen aus der Reihe. Aus diesem Stempel scheinen wohl die meisten Stücke zu stammen, so auch dasjenige von Peter43.
Ich möchte nun die anderen glücklichen Besitzer eines solchen Staters fragen, an welcher Stelle sie diesen Exoten in ihrer Sammlung eingeordnet haben. Ihn direkt neben das Stück des Brutus mit den vier Personen zu legen, scheint mir eigentlich nicht gerechtfertigt, da er nicht zeitgleich mit dem Denar und demzufolge auch nicht wie dieser von Q. Caepio Brutus geprägt wurde.

Gruß

chinamul

Re: Von der Numismata in Berlin mitgebracht

Verfasst: Mi 13.10.10 17:26
von Stater
Ein schönes Stück, gut zentriert und der Adler ist für einen Koson-Stater vorzüglich. Herzlichen Glückwunsch. 8)
Zu Deiner Frage. Da ich sogut wie keine Römer mehr sammle, hat mein Stater den Platz zwischen meinen Griechen eingenommen, was auch nicht ganz unpassend ist. Mein Stück ist übrigens nicht so gut ausgeprägt und von anderem Stempel. Was ich bei diesen Münzen hübsch finde ist das Material selbst. Das Metall ist noch etwas kristallin und von schönem Farbton. Das habe ich bei keiner meiner übrigen Goldmünzen nur bei einem Fingerring aus dem 2 Jh. v. Chr.


Gruß

Stater

Re: Von der Numismata in Berlin mitgebracht

Verfasst: Mi 13.10.10 20:51
von justus
Hallo chinamul,

ein sehr schönes Beispiel für die in der "Gens Junia" häufiger vorkommende Verwendung der "Abstammung als Propaganda" (vgl. NNB 59/8) hast du dir da zugelegt. Analog zu dem von dir erwähnten Denar von M. Iunius Brutus (54 v. Chr) mit Accensus, Konsul und zwei Liktoren, sowie Kopf der Libertas, frage ich mich, ob auch hier der legendäre Gründervater der Republik, L. Iunius Brutus als Konsul zwischen zwei Liktoren dargestellt ist ? Markus Klein geht im letzten NNB auch auf die Darstellung des Konsuls zwischen zwei Liktoren ein, wie sie sich auch auf deinem Stater findet. Er führt in diesem Zusammenhang die Quellen* an, welche ausdrücklich wiedergeben, dass die Liktoren den Beamten in vorcaesarischer Zeit voranschreiten und betont, dass es eine empfindliche Störung des "sakralen Gesamtkörpers" aus Magistrat und seinen Liktoren darstelle, wenn einer der Liktoren aus der Reihe ausscheren würde. "Ein solcher Liktor wäre mit sofortiger Wirkung seines Amtes enthoben worden, wie auch der Magistrat nicht mehr Imperiumsträger wäre". Interessant, welche Fragen sich aus einer solchen Reversdarstellung ergeben können !

* Vgl. für viele Cicero, De re publica II 31(anteire), 55 (praeire).

Re: Von der Numismata in Berlin mitgebracht

Verfasst: Mi 13.10.10 20:55
von n.......s
wow! Glückwunsch!!!