Schlimmer geht's wohl nicht mehr!
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Schlimmer geht's wohl nicht mehr!
Tut mir leid, aber ich versteh`die ganze Aufregung um den Lanz-Sesterz nicht ganz. Soweit ich mich erinnern kann, regen wir uns immer darüber auf, das in manchen Hochglanzkatalogen "Schnitzwerke" zu hohen Preisen angeboten werden, ohne dass der Käufer über die Manipulationen informiert wird.chinamul hat geschrieben:Bei diesem Angebot von Lanz bleibt einem doch glatt die Luft weg. Da helfen auch nicht die Hinweise auf die an diesem Sesterz vorgenommenen kriminellen Manipulationen! Solche Machwerke gehören einfach nicht ins Angebot einer Münzhandlung, die Anspruch auf Seriosität erhebt, sondern sollten schleunigst in die Tonne entsorgt werden.
http://cgi.ebay.de/LANZ-Nerva-Sesterz-P ... 56405e3891
Hier informiert Lanz den potentiellen Käufer dagegen absolut korrekt und umfassend. Was ist daran so schlimm? Mancher Sammler mit einem etwas schmaleren Geldbeutel wird sich vermutlich sagen, diesen Sesterz kann ich mir in unverfälschtem Zustand niemals leisten, auch wenn dies für mich und andere in diesem Forum niemals in Frage kommen würde. Der Preis am Ende der Auktion wird sicher nicht bei 2000 EUR liegen (aktueller Stand EUR 67,00)!
Es geht hier nicht um eine Lanz-Auktion "Numismatic Rarities" bei Sixbid.com oder ähnlichem, sondern um ein Angebot auf Ebay. Lanz bietet dort manchmal auch Spätrömer in Erhaltungszustand "gut bis fast schön" an, die für 1 EURO oder garnicht weggehen. Was seiner Reputation offensichtlich auch nicht schadet.
Zum Vergleich -----> http://www.acsearch.info/ext_image.html?id=76770 oder http://www.vcoins.com/ancient/vaughncoi ... oduct=2274
P.S. Lars, das ehrt dich natürlich !!!
mit freundlichem Gruß
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Re: Schlimmer geht's immer !
In Zeiten der Cholera ist der gewöhnliche Durchfall die Norm ?
Stimmt, immerhin hat Lanz in Ebay "tooled" geschrieben, was man von den obigen Links so nicht sagen kann.
Aber trotzdem ist dieses Zeug grauenvoll und eine Schande, egal was man hinschreibt. Und die Durchseuchung ist enorm.
Stimmt, immerhin hat Lanz in Ebay "tooled" geschrieben, was man von den obigen Links so nicht sagen kann.
Aber trotzdem ist dieses Zeug grauenvoll und eine Schande, egal was man hinschreibt. Und die Durchseuchung ist enorm.
Zuletzt geändert von raeticus am Mi 20.10.10 22:46, insgesamt 1-mal geändert.
- Pscipio
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Re: Schlimmer geht's wohl nicht mehr!
Bei CNG wärs böse, bei Lanz isses ok. So hört sich das jedenfalls ein wenig an!
Übrigens: ob die Münze bei eBay oder in einer Saalauktion verkauft wird, ist doch völlig sekundär, denn das Stück ist nun mal kaputt.
Übrigens: ob die Münze bei eBay oder in einer Saalauktion verkauft wird, ist doch völlig sekundär, denn das Stück ist nun mal kaputt.
Nata vimpi curmi da.
- justus
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Re: Schlimmer geht's wohl nicht mehr!
Wenn CNG oder andere Anbieter die Manipulationen einer Münze in der Beschreibung angeben, kann man ihnen eigentlich keinen Vorwurf machen, zumindest erscheint mir dies juristisch zulässig. Schließlich kaufen die Leute aus dem gleichen Grund auch gefälschte Uhren, Handtaschen usw. (niedriger Preis - große Wirkung), was allerdings rechtlich nicht zulässig ist. Dass das Stück vollkommen zerstört ist, da gebe ich dir völlig recht !Pscipio hat geschrieben:Bei CNG wärs böse, bei Lanz isses ok. So hört sich das jedenfalls ein wenig an! Übrigens: ob die Münze bei eBay oder in einer Saalauktion verkauft wird, ist doch völlig sekundär, denn das Stück ist nun mal kaputt.
mit freundlichem Gruß
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Re: Schlimmer geht's wohl nicht mehr!
Wenn du eine Uhr fälschst, machst du keine echte Uhr kaputt. Wenn du aber eine Münze bearbeitest, dann zerstörts du ein Original. Und meistens müssen ja die selteneren Typen dran glauben, das ist ja das Traurige.
Insofern sind mir Fälschungen sogar lieber als Bearbeitete.
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Re: Schlimmer geht's wohl nicht mehr!
Den Nerva-Sesterz meine ich vor ca. 3 - 4 Jahren mal in einer Hirsch-Auktion gesehen zu haben.
Leider habe ich die Hirsch-Kataloge vor kurzem entsorgt und kann jetzt nicht mehr nachsehen.
Das Verwerfliche und Schädliche am Münzenverfälschen ist wirklich, dass Originale zerstört werden.
Vor allem bei Provinzbronzen, die ja oft nur in wenigen schlecht erhaltenen Exemplaren vorhanden sind, kann das dazu führen, dass das Wissen um das originale Aussehen verfälscht wird und damit die geschichtliche und kulturelle Aussagekraft, die die Münze für uns hat.
Schaut euch mal die Nr. 738 der aktuellen Emporium-Auktion an.
Eine sehr seltene Tetradrachme des Maximianus aus Alexandria mit der Rv-Inschrift ICIC (= Isis).
Die sieht ja komplett umgeschnitzt aus. Sie wiegt nur noch 4,39 g, was auf erhebliche Materialabtragung schließen lässt.
Was hat der Pfuscher der Isis in die Hand geschnitzt? Ein Sistrum? Nee, kennt er nicht. Hat er halt eine Mischung aus Standarte und sogen. Abakus (ist ja auch falsch beschrieben) geschnitzt.
Von der Münze gibt es nur wenige Stücke. Was wäre, wenn das die erste gefundene wäre?
Vor dem Schnitzen wäre das Sistrum vielleicht noch erkennbar gewesen, jetzt könnte man nur noch vermuten und rätseln.
Vielleicht müsste man sogar vermuten, dass der ganze Typ erfunden wäre.
Und ebenso das Portrait. Das ist halt kein originales antikes mehr.
Gerade bei dem Typ dikutiert man ja, ob er wirklich in Alexandria geprägt wurde oder nicht woanders und wann sie geprägt wurde (vor oder nach der offiziellen Einstellung der Provinzprägung in Alexandria).
Da ist natürlich auch der Portraitstil wichtig für die Agumentation.
Und das sollen wir uns alles von solchen Pfuschern nehmen lassen???
Leider habe ich die Hirsch-Kataloge vor kurzem entsorgt und kann jetzt nicht mehr nachsehen.
Das Verwerfliche und Schädliche am Münzenverfälschen ist wirklich, dass Originale zerstört werden.
Vor allem bei Provinzbronzen, die ja oft nur in wenigen schlecht erhaltenen Exemplaren vorhanden sind, kann das dazu führen, dass das Wissen um das originale Aussehen verfälscht wird und damit die geschichtliche und kulturelle Aussagekraft, die die Münze für uns hat.
Schaut euch mal die Nr. 738 der aktuellen Emporium-Auktion an.
Eine sehr seltene Tetradrachme des Maximianus aus Alexandria mit der Rv-Inschrift ICIC (= Isis).
Die sieht ja komplett umgeschnitzt aus. Sie wiegt nur noch 4,39 g, was auf erhebliche Materialabtragung schließen lässt.
Was hat der Pfuscher der Isis in die Hand geschnitzt? Ein Sistrum? Nee, kennt er nicht. Hat er halt eine Mischung aus Standarte und sogen. Abakus (ist ja auch falsch beschrieben) geschnitzt.
Von der Münze gibt es nur wenige Stücke. Was wäre, wenn das die erste gefundene wäre?
Vor dem Schnitzen wäre das Sistrum vielleicht noch erkennbar gewesen, jetzt könnte man nur noch vermuten und rätseln.
Vielleicht müsste man sogar vermuten, dass der ganze Typ erfunden wäre.
Und ebenso das Portrait. Das ist halt kein originales antikes mehr.
Gerade bei dem Typ dikutiert man ja, ob er wirklich in Alexandria geprägt wurde oder nicht woanders und wann sie geprägt wurde (vor oder nach der offiziellen Einstellung der Provinzprägung in Alexandria).
Da ist natürlich auch der Portraitstil wichtig für die Agumentation.
Und das sollen wir uns alles von solchen Pfuschern nehmen lassen???
Gruß,
antoninus1
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Re: Schlimmer geht's wohl nicht mehr!
Pscipio hat geschrieben:Wenn du eine Uhr fälschst, machst du keine echte Uhr kaputt. Wenn du aber eine Münze bearbeitest, dann zerstörts du ein Original. Und meistens müssen ja die selteneren Typen dran glauben, das ist ja das Traurige.
Insofern sind mir Fälschungen sogar lieber als Bearbeitete.
vollkommen richtig! und kein Rolex-Vertragshändler würde eine Fälschung aus der Türkei in sein Sortiment aufnehmen. Ebenso käme ein seriöser Uhrenhändler nicht auf die Idee, aus einer 82er Rolex durch -handwerklich wenig fundierte- Umbaumaßnahmen veränderte "2010er Rolex" in sein Schaufenster zu legen.
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Re: Schlimmer geht's wohl nicht mehr!
Danke für den Hinweis auf die Emporium Auktion.
Hab mich bei dieser Gelegenheit mal auf deren Homepage umgesehen und habe mich köstlich über die Sammlermünzen aus Somalia amüsiert.
Ist schon überraschend Silber- und Goldmünzen aus einem Land zu sehen, dass seit 20 Jahren über kein funktionierendes Staatswesen verfügt.
Hab mich bei dieser Gelegenheit mal auf deren Homepage umgesehen und habe mich köstlich über die Sammlermünzen aus Somalia amüsiert.
Ist schon überraschend Silber- und Goldmünzen aus einem Land zu sehen, dass seit 20 Jahren über kein funktionierendes Staatswesen verfügt.
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Re: Schlimmer geht's wohl nicht mehr!
Von den Somalia-Silberunzen weiss ich, dass sie zumindest auch hier in Deutschland gepraegt werden. Da habe ich schon zugesehen.
valete
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- Homer J. Simpson
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Re: Schlimmer geht's wohl nicht mehr!
Und eine Silberunze ist wohl mehr Geld, als viele Somalis - wenn sie nicht gerade Piraten sind - jemals in ihrem Leben auf einem Fleck gesehen haben. Käme ich mir beim Sammeln irgendwie blöd vor.
Das erinnert mich ein wenig an den bösen alten Witz:
Woran erkennt man einen reichen Äthiopier?
An der Rolex um den Bauch.
Homer
Das erinnert mich ein wenig an den bösen alten Witz:
Woran erkennt man einen reichen Äthiopier?
An der Rolex um den Bauch.
Homer
Wo is'n des Hirn? --- Do, wo's hiig'hört! --- Des glaab' i ned!
Re: Schlimmer geht's wohl nicht mehr!
Homer J. Simpson hat geschrieben:U
Das erinnert mich ein wenig an den bösen alten Witz:
Woran erkennt man einen reichen Äthiopier?
An der Rolex um den Bauch.
Homer
Re: Schlimmer geht's wohl nicht mehr!
Hallo zusammen,
Ich habe zu diesem Thema Fragen.
Angenommen, Privatmann A erwirbt eine nachgeschnittene Muenze, ohne beim Kauf darauf hingewiesen zu werden.
Er merkt diese "Verfaelschung" ers nach einiger Zeit fuer eine Rueckgabe ist es zu spaet, weil Verkaeufer schon laengst
ueber alle Berge. Nun will Privatmann A diese nachgeschnitten Muenze wieder verkaufen.
Wie muesste er hierfuer juristisch korrekt vorgehen?
Welche Hinweise bei der Wiederveraeusserung muss Privatmann A angeben?
Wuerde ein Hinweis ausreichen, wie "Diese Muenze ist bearbeitet"?
Oder muesste er diesen vielmehr ergaenzen um "Diese Muenze ist bearbeitet, aufgrunddessen die Originalitaet nicht
100% gegeben ist"?
Gruss,
Mias
Ich habe zu diesem Thema Fragen.
Angenommen, Privatmann A erwirbt eine nachgeschnittene Muenze, ohne beim Kauf darauf hingewiesen zu werden.
Er merkt diese "Verfaelschung" ers nach einiger Zeit fuer eine Rueckgabe ist es zu spaet, weil Verkaeufer schon laengst
ueber alle Berge. Nun will Privatmann A diese nachgeschnitten Muenze wieder verkaufen.
Wie muesste er hierfuer juristisch korrekt vorgehen?
Welche Hinweise bei der Wiederveraeusserung muss Privatmann A angeben?
Wuerde ein Hinweis ausreichen, wie "Diese Muenze ist bearbeitet"?
Oder muesste er diesen vielmehr ergaenzen um "Diese Muenze ist bearbeitet, aufgrunddessen die Originalitaet nicht
100% gegeben ist"?
Gruss,
Mias
- areich
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Re: Schlimmer geht's wohl nicht mehr!
Ich würde mich aber sehr schlecht dabei fühlen, eine bearbeitete Münze zu verkaufen. Da hast Du dann das Problem, daß Du sie vielleicht jemandem verkaufst, der gar nicht weiß, was bearbeitet bedeutet.
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