Zumindest gefällt mir Deine Argumentation.chinamul hat geschrieben:Eine damnatio memoriae scheint mir viel spektakulärer, wenn man die Münzen nicht einfach aus dem Verkehr zieht oder die Bildseite plan schleift, sondern den zu Verdammenden als solchen noch erkennbar gewissermaßen an den Pranger stellt. Bei den Stücken aus Stratonikeia, auf denen man Geta getilgt hat, wußte danach wegen des verbliebenen Caracallaporträts immer noch jeder, wessen Konterfei dort ausgelöscht worden war (s. Abbildung unten!).
Im vorliegenden Falle haben wir eine Münzrückseite, die Maxentius nicht exklusiv hatte, so daß mit der totalen Löschung des Bildes mitsamt der Legende das Stück nicht mehr als eine Münze des Maxentius identifizierbar war. Damit wäre die Tilgung eine reine Privatangelegenheit des Verursachers ohne jeden propagandistischen Mehrwert gewesen, also mehr oder weniger sinnlos. Daran ändert auch nichts die Tatsache, daß gewiefte Numismatiker das Stück eindeutig dem Maxentius zuweisen können.
Ich würde die Damnatio-Theorie daher nicht unterstützen wollen.
Gruß
chinamul
Aber was ist dann damit (s. den link weiter oben):
"238 verfiel Maximinus Thrax der damnatio memoriae. In Pergamon wurde dies gründlichst beachtet, auf außerordentlich vielen pergamenischen Prägungen dieses Kaisers ist der Avers eradiert."
Alles nur unbelegte Phantasie?
Gruß
Tilos