Numismatikforum

Sehr geehrte Sammlerkollegen,

diesen Gallienus - Antoninian habe ich vor zig jahren erworben.

Es ist RIC 606 und zeigt auf der Rückseite die Legende AETERNITAS AVG
Darstellung: Saturn

Nach RIC wurde das Stück im tribunizischen Jahr 267 geprägt in einer asiatischen/östlichen Münzstätte.
Es gehört wohl zu einer Serie von sieben Typen, deren Gemeinsamkeit das PXV im Abschnitt ist

Interessant ist auch, dass das Stück wohl noch gut silberhaltig ist.


Nun meine Fragen: Kann mir ein Gallienus -Experte noch etwas mehr dazu sagen? Was hat es mit der - wie ich meine- ungewöhnlichen Saturndarstellung auf sich?
Welche östliche/asiatische Münzstätte kommt in Betracht? Vermute ich richtig, dass es sich hier um eine Serie handelt? Warum wurden diese Stücke nur in einer östlichen/asiatischen Münzstätte geprägt. Nach RIC sind diese Stücke häufig. Ich habe allerdings auf Börsen und in Auktionen nicht mehr viele davon gesehen.


Alexander20

mit dieser büste gar nicht so häufig, Göbl 1662k (er kennt 5 exemplare).
geprägt 265-268 in antiochia.
es gibt eine ganze reihe von natoninianen mit PXV im abschnitt von denen einige eine von der darstellung abweichende legende haben, zb FIDES AVG (MERKUR) und SALUS AVG (APOLLO).
grüsse
frank

Meines Wissens ist das PXV eine abgekürzte Form von TR P XV, daher auch die Datierung auf das Jahr genau.

Zu Saturn siehe auch hier:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=360

Grüße, Stefan

Guten Abend beachcomber,

nach RIC gibt es genau sieben Typen von Antoninianen , die alle eins gemeinsam haben, das PXV im Abschnitt. Neben den zwei von Dir genannten noch VIRTVS AVG, SOLI INVICTO, LVNA LVCIF und IOVI CONSERVAT. Deshalb würde mich interessieren, ob es sich um eine speziell zum tribunizischen Jahr 267 ( RIC ordnet alle diese Münzen mit PXV im Abschnitt dem Jahr 267 zu) geprägte Serie handelt, etwa im Sinne von "gedenkmünzen"?

Alexander20

Hallo Alexander!

Im Mythologiethread steht etwas über Saturn. Sieh hier http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... &start=360

Mit freundlichem Gruß

Hallo Alexander,
das besondere an diesen Prägungen mit PXV, so Alföldi und Göbl, ist auf jeden Fall die unüblichere Darstellung der kaiserlichen Tugenden durch olympische Götter, statt der bekannten Personifikationen.
Der kaiser war ja bekanntlich bekennender Philhellene. Gedenkmünzen würde ich sie nicht nennen.
grvß gallienvs

Hallo ,
vielen Dank Euch allen für die Informationen. Besonders der Mythologiethread hat mir weitergeholfen bei der Beantwortund meiner ragen. Zusammengefasst : Die Münzstätte ist Antichia, das Stück ist eher selten als häufig und die Rückseitendarstellung des Saturn vesinnbildlicht wohl die propagandistische "immerwährende" Regierung des Gallienus. Kann man das so zusammengefasst festhalten?

alexander20

Anzufügen sei noch,dass es vor ein paar Jahren wohl mal einen Hortfund gegeben haben muss,der die Häufigkeit von antiochischen Prägungen stark ansteigen hat lassen.Dein Stück ist aber besoners gut für diesen Typ erhalten,glückwunsch!