Numismatikforum

Hallo Römerlein,
habe vor ein paar Tagen eine Dokumentation über Rom zu Zeiten Neros gesehen.
Da wurde gesagt, daß damals ein normaler Sklave so zwischen 500 und 2000 Sesterzen gekostet hätte. Und, daß man diesen Wert der Sesterze ca. 1:1 in Euros umrechnen könnte.
Dieser Umrechnungsfaktor fasziniert mich. Da das der Preis eines modernen Flachbild-Fernsehers (je nach Ausstattung) ist, bedeutet das, daß ich mir eigentlich auch einen Sklaven (je nach Ausstattung) leisten könnte.

Könnt Ihr Fachleute das mit dem Wert der Sesterzen so bestätigen? Also müßte ein geringverdienender Römer damals zwischen 500-1000 Sesterzen monatlich zur Verfügung gehabt haben. Oder?

Das interessiert mich, da ich ganz gerne historische Romane lese, die in dieser Zeit spielen (z.B. Didius Falco - der erste Detektiv der Weltgeschichte, zumindest einer unter Kaiser Vespasian - falls Ihr den kennt ).

Salve,

Dass ein Sesterz etwa den Wert eines Euro hatte, verglischen mit dem Gegenwert eines Euro heute, kann ich mir nicht vorstellen. Ein Sesterz besaß damals sicher eine weit höhere Kaufkraft als ein Euro in der heutigen Zeit. Ich schätze dass der Gegenwert eines Sesterz, heute eher dem von ca. 10 Euro entspräche.

Man bedenke: ein regulärer römischer Soldat, verdiente im Jahr ca. 320 Denare, also 1280 Sesterzen oder 5120 Asse. Ein guter Hufschmied in dieser Zeit, verdiente fast genau soviel im Jahr. Eine Prostituierte in einem Landgasthaus kostete z.B. zur Zeit des Augustus, 8 Asse, also 2 Sesterzen pro Nacht. Geradezu ein Schnäppchen wenn man mich fragt

Zudem bekam man für 2000 Sesterzen auch nur einen ungebildeten und zudem untalentierten Sklaven.

Hier mal eine interessante Seite, welche sich mit Preisen in der Antike befasst: http://www.imperiumromanum.com/wirtscha ... ise_04.htm

Gruß,

Gani

Hier die entsprechende Seite zu den Löhnen:
http://www.imperiumromanum.com/wirtscha ... _index.htm

Eine Umrechnung von Sesterzen in Euro finde ich grundsätzlich äußerst problematisch.

Grüße, Stefan

Hallo ganimed 1976,

das kann man so nicht sagen. Zu Zeiten Caracallas verdiente ein Soldat bereits um einiges mehr im Jahr. Das hängt natürlich auch mit der galoppierenden Inflation/Geldverfall ab dem 2. /beginnenden 3. Jahrhunderts zusammen. Sehr schön in diesem Zusammenhang ist das sog. diocletiantische Preisedikt. Dort werden erstmals Preise für eine ganze Reihe täglicher Bedarfsgüter festgelegt, so dass wir uns heute einen Eindruck machen können was bestimmte Güter damals gekostet haben. Eine Umrechnung auf heutige Zeiten ist dagegen sehr schwierig.


Alexander20

ein flachbildfernseher kostet nach seiner anschaffung nur ein bisschen strom - ein sklave musste gekleidet, ernaehrt und im zweifel ausgebildet werden!
selbst wenn die anschaffung ansich nicht besonders in's gewicht fiel, die folgekosten waren sicher erheblich.
wahrscheinlich sind die kosten vergleichbar mit denen fuer eine illegale pfegerin deiner grossmutter aus dem osten.
gruesse
frank

Heißt das, dass es einem durchschnittlichen Legionär (der letzten Dienstalterstufe zumindest) finanziell möglich war, einen Flachbildfernseher ohne Probleme zu erwerben?

Was ist gelb mit schwarzen Streifen und rosa Sternen und mäht meinen Rasen?












Hey, ich kann doch meinen Sklaven anmalen wie ich möchte!

Du hast einen eigenen Rasen?

Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass Sklaven zwar durchaus erschwinglich sein können, jedoch sind die Kosten für Verpflegung und sonstige Aufwendungen im Anschluß recht hoch....und außerdem werfen sie ne Menge Dreck aus´m Käfig.