RIC Rarity Rating, wie aussagekräftig!

[nostronomo]

Hallo zusammen, ich habe eine Constantinus I AE3:

CONSTANTI-NVS MAX AVG
GLOR-IA EXERC-ITVS
SCONST

RIC VII Arles 387

Angegeben wird bei Wildwinds ein RIC Rarity Rating von R4,
anhand von was für Angaben werden diese Seltenheitsgrade errechnet?

Ich denke kaum dass Münzen irgendwo gemeldet werden,
wie glaubt man dann zu wissen wie gross der Bestand ist?

Gruss Juan

[Submuntorium]

Die Zahl gibt die Stücke an,die bei Erstellung des Katalogs RIC dem Verfasser bekannt waren.Sie ist also meiner Meinung nach nicht aussagekräftig,eignet sich aber in vielen Fällen dazu,Münztypen miteinander zu vergleichen.Auch wenn deine Münze heutzutage öfter anzutreffen ist,ist diese im Vergleich zu einem Follis der Seltenheitsstufe C3 seltener. Aber von manchen Münztypen sind auch erst in den letzten Jahren Münzfunde gemacht worden,die die Seltenheitsangaben deutlich verzerren.Ausnahmen betätigen eben die Regel.

[alexander20]

Hallo nostromo,

selbstverständlich haben die Aussagen zur Seltenheit im RIC eine gewisse Aussagekraft. Allerdings muss man dazu auch wissen, dass der RIC aus den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts stammt und somit ist es durchaus geboten, die Seltenheitsangaben nicht "bedingungslos" zu akzeptieren, sondern sie auch kritisch zu sehen. Wie schon richtigerweise von submuntoriuim gesagt, kann sich die Seletenheit durch Funde geändert haben. ich glaube aber nicht, dass sich da so Wesentliches geändert hat.... Beispiel: Ein Laelianus war immer schon selten und wird es auch bleiben, es ist doch nicht zu erwarten, dass irgendwo ein Laelianus-Hort gefunden wird.....

Also ich persönlich besitze den RIC und nutze ihn gern und häufig.Im Übrigen hat es auch viel Spass bereitet, sich den RIC so im Laufe der Jahre Stück für Stück anzuschaffen. Letztlich ist der RIC selbst bereits ein Sammlerstück ( .... und macht sich gut in jeder gut sortierten numismatischen Bibliothek!).


alexander20

[nostronomo]

Ich benutze für die Bestimmung meiner Münzen die Excel-Tabellen auf catbikes.ch
Das geht natürlich nur wenn auf der Münze noch etwas zu entziffern gibt.
Sonst vergleich ich Merkmale mit Fotos von anderen Münzen auf Wildwinds oder Forum ancient coins.
Mit der Zeit bleibt dann einem das eine oder andere Gesicht haften und man erkennt zumindest die Büste auf der Münze auf anhieb.
Habe einmal die RIC auf einer Auktion gesehen, ziemlich dicke Schinken und sau teuer.

[alexander20]

Wie gesagt nostromo,
die RIC selbst sind eben sehr gefragt und entsprechend teuer. Das ist schon richtig. Dennoch gehört zu einer Sammlung auch - wie ich meine- die entsprechende Fachliteratur. Muss ja nicht gleich der RIC sein..

alexander20

[emieg1]

Ich denke, dass die Seltenheitsangaben im RIC im Grossen und Ganzen stimmen, wenn man mal von unvorhersehbaren Ausnahmen absieht, wie beispielsweise der Grossfund der "Augustus-Caius/Lucius-Denare". Nur kann man nicht innerhalb der verschiedenen Epochen vergleichen... Ein Follis des Constantin, den RIC mit R3 bewertet, hat weder den gleichen numismatischen noch preislichen "Wert" als der eines beispielsweise gleich selten bewerteten Denaren aus der Flavierzeit... meistens jedenfalls nicht.

[Numis-Student]

kann sich die Seltenheit durch Funde geändert haben. ich glaube aber nicht, dass sich da so Wesentliches geändert hat.... Beispiel: Ein Laelianus war immer schon selten und wird es auch bleiben, es ist doch nicht zu erwarten, dass irgendwo ein Laelianus-Hort gefunden wird.....

Also ich persönlich besitze den RIC und nutze ihn gern und häufig.Im Übrigen hat es auch viel Spass bereitet, sich den RIC so im Laufe der Jahre Stück für Stück anzuschaffen. Letztlich ist der RIC selbst bereits ein Sammlerstück ( .... und macht sich gut in jeder gut sortierten numismatischen Bibliothek!).


alexander20

Hallo,
auch ich oute mich als Besitzer der dicken Schinken
Ich benutze sie mal selten, mal öfter, je nach Bedarf... Aber ich bin froh, dass ich sie(komplett gekauft ) habe, so kann ich beispielsweise einiges für die Uni bequem zuhause erledigen

Ein anderes Beispiel hätte ich noch: der nette Herr Vetranio. Er galt früher als "extrem selten", auch in der letzten Kankelfitz-Ausgabe wird er als große Rarität geführt. Inzwischen ist durch die Öffnung Osteuropas möglich, für unter 200 Euro ein tolles Stück zu bekommen.

Schöne Grüße,
MR

[mias]

Genau was Numis-Student zuletzt gesagt hat, kann man bestaetigen, wenn man sich
die Preisentwicklungen der letzten 30 Jahre betrachtet. Manche Muenzen sind durch
Neufunde, welche - wie von Numis-Student erwaehnt - durch den Fall des eisernen Vorhangs
nach Westeuropa kamen, deutlich im Preis gefallen.

Ein weiteres Beispiel: Orbiana Denare, die einst in "Tres beau" (sehr schoen) >1000 CHF gekostet
hatten. Dafuer bekommt man heutzutage schon ein Zuckerstueck!

Fazit: Die Raritaet eines Muenztypes kann vergaenglich sein, dessen Schoenheit allerdings nicht .

[Qualm]

Guten Abend,

wo kann man eigentlich die kompletten RIC-Bände bestellen oder beschaffen? Wie viele Bände sind es genau? Und wie viel Geld muss ich in etwa anlegen?

Vielen Dank schon mal.

Sven

[Peter43]

Insgesamt 10 Bände, einige doppelt. Bei Forum Ancient Coins zusammen $1275 (€1058)., aber im Augenblick out of stock. Aber es gibt Einzelbände. Schau mal hier rein http://www.forumancientcoins.com/catalo ... os=0#Roman Books
Da kommt allerdings immer noch das etwas hohe Porto dazu. Aber schau mal bei Amazon rein. Unter 'Roman Imperial Coinage'. Da gibt es auch gebrauchte etwas billiger. Du kannst Dir ja die raussuchen, die Du wirklich brauchst.

Jochen

[emieg1]

Ein weiteres Beispiel: Orbiana Denare, die einst in "Tres beau" (sehr schoen) >1000 CHF gekostet
hatten. Dafuer bekommt man heutzutage schon ein Zuckerstueck!

Fazit: Die Raritaet eines Muenztypes kann vergaenglich sein, dessen Schoenheit allerdings nicht .

Lieber mias, für ein wirkliches Zuckerstück der Orbiana muss man aber heute noch gewaltig Kohle auf den Tisch legen. Da finde ich, dass sich in der Preisfindung (leider) nichts getan hat. Sev Alex' Weibchen fehlt leider auch noch in meiner Sammlung...

[Peter43]

Orbiana ist immer noch teuer. Dieses Ex. in VZ hat mich 2004 €800 gekostet!

Jochen

[mias]

Hallo Jochen, Hallo Rainer,

In meiner Sammlung fehlt diese Dame auch. Uebrigens haben deren Muenzen zum Teil ein
traumhaft hohes Relief, und wenn das Potrait auch noch einen "Cutie" zeigt, dann finde ich
die Dinger einfach lecker.

Jochen`s "Zuckerschnecke" waere vor 30 Jahren gar nicht erst zu haben gewesen.
Man muesste es mal in der Hand haben, aber ich glaube "VZ" ist doch etwas sehr konservativ...
Ich tippe mal eher darauf, dass es sich hier um einen Gluecksgriff handelt.

[emieg1]

Lecker ist Jochens Zuckerschneckchen allemal, aber für den Preis auch wiederholbar... wir müssen geduldig sein.

[mias]

Hallo Rainer,

Wer weiss, in der Hand koennte sie eventuell Dich noch mehr ansprechen.
Die Dinger sind zum Teil wirklich umwerfend!

Glaubt mir, frueher haette man fuer 800EUR nicht diese Qualitaet bekommen,
da war Orbiana noch deutlich seltener. Fuer 800EUR gab es sie damals eine ganze
Nummer schwaecher.

Gruss,

Mias