Hilfe bei Büstenbestimmung gesucht

[cepasaccus]

Sind die ungebrannt?

[Mithras]

man findet diese Siegel oft dort, wo ein Archiv abbrannte - in diesen Archiven lagen mitunter tausende Papyrusrollen, durch das Feuer wurde die Terracotta gebrannt - viele Stücke sind deswegen auch von einer schwarzen Schicht überzogen - Nummer 5 und 6 lassen das erahnen (so es nicht auch imitiert wurde - zeterfluch - hab mir grad die bulgarischen Münz-Fälschungen genauer angeschaut - kommt dem wirklich sehr nah)

[emieg1]

Kann man jetzt denn davon ausgehen, dass es Siegelabdrücke aus Teracotta sind??

[Mithras]

sry, deine Frage von vorhin ist noch offen - ja, es sind die Abdrücke, nicht die Matrizen

[Mithras]

nunja - mein Quereinstieg in das Sammelgebiet der Römermünzen hat dann auch was gutes für das Sammelgebiet der Siegel - etwas Stilkunde kann nicht schaden, wie man sieht - gut, wenn man Experten findet, die so hilfsbereit sind wie hier - und eigentlich hätte ich schon skeptisch sein müssen, weil diese ersten hier gezeigten Siegel tatsächlich im Vergleich zu anderen verdammt gut erhalten ausschauen und eben diese typische dunkle (Brand-) Schicht an ihnen fehlt

gefrustete Grüße - aber alles hat einen Sinn - hätte ich mich hier nicht angemeldet, wäre ich wohl nicht so schnell auf die Fälschungen gekommen

ich danke euch

[justus]

Wenn du dich für Plomben und Siegel interessierst, kann ich dir nur folgende Lektüre der Trierer Münzfreunde empfehlen: Band 4: Leukel, H.-J.: Römische Plomben aus Trierer Funden (1995-2001) 152 Seiten, mit zahlreichen Abb. auf über 60 Tafeln. Zu beziehen über den Petermännchen Verlag -----> http://www.muenzfreunde-trier.de/. Bestellung nur per Brief möglich.

[cepasaccus]

Weiss man eigentlich aus was die Stempel fuer die Ton- und Bleisiegel waren? Hat man mal so einen gefunden?

valete

[Mithras]

Geschnittene Steine (Gemmen) und Matrizen aus Bronze in Ringen und Amuletten sind mir für die Herstellung der Terracottasiegel bekannt - der Ring zum Beispiel besitzt eine solche Gemme:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?f=6&t=38629

Bei Gelegenheit kann ich gerne ein paar Bilder machen und vorstellen.

Die Bleisiegel wurden oft in einer aufklappbaren Gussform gegossen und gequetscht, Stempel sind mir dafür nicht bekannt. In der aufklappbaren zangenartigen Vorrichtung war der "Prägestock" integriert.

LG
Mithras

[antoninus1]

Hallo Mithras,

ich habe auch einige solcher Siegelabdrücke, wie Du sie vorstellst.
Sie kamen ca. 2003 in großer Menge auf den Markt.

Hier hatten wir schon einmal kurz darüber gesprochen:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... gel#p73057

Für mich ist immer noch nicht klar, ob sie alle gefälscht sind oder ob es echte gibt.

Die Meinung tendiert, wie Zwerg damals schrieb, eher dazu, dass sie falsch sind.

[Mithras]

@antoninus1 - diesen thread kannte ich noch nicht - sehr aufschlussreich - danke!

auf der HP von gorostiza entdeckte ich auch gleich ein Siegel (bei ihm die Nr. 5), welches der Nr. 4 bei meinen hier vorgestellten vom verwendeten Stempel her gleicht
http://www.odophil.ch/numismatik/sonder ... iegel.html

Ich habe ein Siegel, bei welchem eine kleine Ecke der Rückseite abbrach - werde mal an der TU nachfragen, ob sie das Alter damit bestimmen können - das brächte eventuell noch etwas mehr Licht in´s Dunkle, wobei die von euch gezeigten Münzfälschungen und der vergleichbare Stil bei einigen Teilen ja schon aussagekräftig genug für diese sind.

LG
Mithras

[Iulia]

ich habe auch einige solcher Siegelabdrücke, wie Du sie vorstellst.
Sie kamen ca. 2003 in großer Menge auf den Markt

Für mich ist immer noch nicht klar, ob sie alle gefälscht sind oder ob es echte gibt.

Die Meinung tendiert, wie Zwerg damals schrieb, eher dazu, dass sie falsch sind.

Sie wurden bereits 1996 in großen Mengen auf Münzbörsen angeboten. Ich habe sie mir genau angesehen. Auf den Rückseiten hatten sie alle Abdrücke einer Papyrosstruktur, auf der sie offenbar ursprünglich befestigt waren. Die Siegelabdrücke waren ungeheuer variantenreich und der Ton zeigte häufig dunkle Verfärbungen. In meinen Augen spricht nichts dagegen, dass die Geschichte vom verbrannten Papyrosarchiv stimmt und die Siegelabdrücke konkret aus diesem Fund echt sind.
Gruß, Iulia

[Mithras]

Etwas Papyri zu bekommen, ist nicht schwer - auch die als Fälschungen aufgedeckten Stücke weisen auf der Rückseite diese Struktur auf - jedoch stechen sie durch die gute Erhaltung, den sauberen dunkelroten Ton, den bulgarischen Stil und den fehlenden Rußbelag heraus. Aus der im anderen thread erwähnten syrischen Bibliothek habe ich auch einige Stücke - da sehe ich durchaus Unterschiede.

Bin nun gespannt, ob ich jemanden finde, der mir das Alter der echt scheinenden Stücke bestimmen kann - dann hat das Spekulieren ein Ende.

[Mithras]

Wenn du dich für Plomben und Siegel interessierst, kann ich dir nur folgende Lektüre der Trierer Münzfreunde empfehlen: Band 4: Leukel, H.-J.: Römische Plomben aus Trierer Funden (1995-2001) 152 Seiten, mit zahlreichen Abb. auf über 60 Tafeln. Zu beziehen über den Petermännchen Verlag -----> http://www.muenzfreunde-trier.de/. Bestellung nur per Brief möglich.

danke für den link!
dieses Büchlein hatte ich schon vor 3 Monaten im Auge, als jemand auf ebay eine größere Sammlung numismatischer Literatur anbot - dort ging es sogar für deutlich mehr weg, als es bei den Trierer Münzfreunden in deinem link kostet - gut, dass ich mich zurückgehalten hatte

LG
Mithras

[Iulia]

Jedes einzelne Stück einer C14 Analyse zu unterziehen ist allerdings ganz schön aufwenig !

[Mithras]

Ein guter Freund studiert in Dresden an der TU Geschichte und durfte auch schon im Archiv des Münzkabinetts kramen und wühlen (beneid). Ihn werde ich mal fragen, ob das umsetzbar ist und er einen kennt, der einen kennt.... (zumindest für ein fragwürdiges authentisch erscheinendes Stück)