Römischer Gemme-Ring?

[justus]

Soweit ich mich erinnern kann, gibt es in München eine Goldschmiedewerkstatt (Nähe Viktualienmarkt ?), die hervorragende "Replikate" antiker Schmuckstücke anfertigt. Es dürfte sich vermutlich um ein Stück aus seiner Kollektion handeln. Die Punzierung "900" für den Feingehalt des Goldes, sowie der Preis von 980,00 EUR sprechen auch dafür. Ein Original in diesem Erhaltungszustand wäre sicher zumindest den 10fachen Preis wert.

[emieg1]

Von dem Ring würde mich auch ein grösseres Detailphoto interessieren, obwohl es nicht anzunehmen ist, dass hier ein Schaf im Wolfspelz steckt. War der Ring ein Geschenk?

[Melanie S]

Ich glaube, der Händler hat gesagt, dass die Gemme antik ist, aber das hatte ich irgendwie mit dem gesamten Ring gleichgesetzt... Der Ring war mein Verlobungsgeschenk, den ich mir in einem Schmuckgeschäft, das tatsächlich in der Nähe des Viktualienmarkts liegt, selbst ausgesucht habe. Ich war so begeistert von dem Ring, dass ich gar nicht so an den Fakten interessiert war und meinem Freund war es wahrscheinlich peinlich, vor mir nach der Art des Goldes, dem Stein etc zu fragen

Ich schicke Euch morgen auf jeden Fall ein besseres Foto - vielleicht habt ihr bessere Augen als ich

[justus]

Es könnte sich auch um einen Goldring aus der Zeit des "Jugendstils" handeln. Ringe mit Gemmen nach antikem Vorbild waren damals sehr beliebt. Dann könnte es sich wirklich um ein Original handeln, wobei "antik" dann ca. 100 Jahre bedeuten würde. Ein wirklich schönes und vor allem sehr außergewöhnliches "Verlobungsgeschenk", Melanie !

[ganimed1976]

Du könntest evtl, vorsichtig einen Positivabdruck der Gemme in weichem, farbigem Kerzenwachs machen. Dann kann man sicher besser erkennen was darauf eingraviert ist.

Für die Herstellung von Kameen und Gemmen verwendete man soweit ich weiß entweder Korallen, Achat oder auch Hämatit. Gab es aber auch aus Elfenbein, Geweih und Knochen (aber seltener).

[emieg1]

Auf jeden Fall ein Objekt des guten Geschmacks... etwas so edles an der Hand einer schönen Frau lässt das Alter vergessen. Ich meine natürlich das Alter des Ringes!

[Melanie S]

Ihr seid wirklich nett Ja, ich dachte mir auch, dass so ein Ring etwas ganz besonderes ist - viel besser als diese typischen Ringe mit den kleinen Brillis, die gefallen mir überhaupt nicht. Ich finde es nur immer toll, wenn so besondere Gegenstände dann auch eine Geschichte haben...

[kuddlbutschi]

hallo melanie,

solche ringe tauchen seit ein paar jahren schon öfters auf den markt auf.auch größere auktionshäuser für antike nehmen ringe deren gemme echt aber der ring modern ist in ihre versteigerung mit auf....scheint in mode gekommen zu sein.jetzt ist mir aber immer noch unklar ob es sich um eine punzierung/stempen oder einer handschriftlichen eingravierung handelt.ich kann mir durchaus vorstellen das ein juwelier oder altgold trödler nach einem ankauf handschriftlich da eine 900 nach dem säuretest reingeritzt hat.das ankauf gold wandert eh in der schmelze.bei deinem ring scheint mir der ring modern zu sein und für die gemme sind größere bilder und/oder ein abdruck in wachs oder knetmasse.der häufigste schmuckstein der römer war wohl der karneol,aber es wurde eine große bandbreite von edelsteinen bei den römern in schmuck verarbeitet.darunter achate,bergkristall,ametyhsten,onyxe,smaragde und sogar schon diamanten.die ringschiene deines ringes ist einfach und breit als band verarbeitet und wäre er komplett ( ring +gemme) original römisch käme er vom preis ungefähr da hin, den dein freund bezahlt hat.

[cepasaccus]

900er Gold ist fuer modernen Schmuck ungewoehnlich, wuerde aber gut zu den goldenen 20-Mark-Stuecken aus der Kaiserzeit passen.

Matthias

[antoninus1]

Diese Gemmen waren auch im England des 18. und 19. Jhdts. sehr beliebt. Damals wurden die echten antiken Gemmen kopiert und nachgeahmt.
Hier ein typisches Beispiel:

http://www.christies.com/LotFinder/lot_ ... ID=4957923

Sie wurden wie Münzen gesammelt. Gerne wurden sie dann auch in moderne Ringe gefasst und wurden somit tragbar.
So ein Stück könnte hier vorliegen.
Ein komplett antiker (also z.B. römische Kaiserzeit) Ring wäre deutlich teurer.

[Melanie S]

Hallo! Vielen, vielen Dank schon einmal für die vielen Kommentare - es ist wirklich interessant, das alles zu lesen! Ich habe nun neue, hoffentlich bessere Fotos von dem Ring angefertigt. Die Gravur "900" an der Innenseite sieht aus wie ein Stempel, da die Zahlen sehr gleich aussehen - ich denke nicht, dass diese handschriftlich eingeritzt wurden. Ich habe den Ring auch von zwei Seiten fotografiert, da ich mir nicht sicher bin, wie rum man das Bild halten soll. Ich finde, dass man bei beiden Varianten etwas erkennen kann - einmal einen vielleicht griechischen Kopf und das andere Mal sieht es ein bisschen aus wie ein Profil mit Lorbeerkranz, aber vielleicht liege ich auch total daneben

[FloNumi]

Die bilder sehen schon mal gut aus nur leider kann man sie nicht anklicken d.h. sie sind zu klein

[Melanie S]

Oje, ich bin so eine Niete in Sachen Computer Vielleicht geht es so besser, habe einen Account auf Flickr angemeldet: http://www.flickr.com/photos/57620255@N07/

Funktioniert das?

[antoninus1]

Der Kopf sieht aus wie eine Büste des Serapis.
Ich meine, einen Kalathos (Getreidescheffel, Modius) zu erkennen.

[beachcomber]

hallo melanie
eindeutig eine büste!
aber mach mal einen abdruck in wachs, oder falls du sowas hast, in knete dann kann man das porträt wirklich viel besser sehen.
grüsse
frank