Das interessante Detail

[shanxi]

Ja, ja Hermelin, du hast recht

[Marcus Aurelius]

Ich denke auf diesem As des Antoninus Pius ist es ganz gut zu sehen das es sich höchstwahrscheinlich um Schlangenköpfe handelt :

https://www.numisbids.com/n.php?p=lot&sid=625&lot=2202

Die Schlange als Attribut der Weisheit.

Gruß

Marco Aurelio

[shanxi]

Hier noch eine Statue mit Schlangenumhang:

http://www.vroma.org/images/mcmanus_ima ... polis2.jpg

http://farm4.staticflickr.com/3377/3258 ... c4a7_z.jpg

[drakenumi1]

Höchst überzeugende Argumente für die Schlangen, die hier wohl primär dargestellt werden sollten, natürlich in unterschiedlicher Darstellungsweise auf den verschiedenen künstlerischen Ebenen zwischen Altertum und Gegenwart behandelt; Hier in der römischen Numismatik würde ich die Darstellung als einen "Schlangenstamm mit vielen aus dem Leib herausragenden Schlangenhäuptern" beschreiben, der seinen Ursprung in der Aegis der Minerva mit deren schlangengeschmücktem Medusenhaupt nimmt.
Als "Orakelschlangen" mit der Fähigkeit göttlicher Weisheit behaftet.

Herzlichen Dank für Eure eindrucksvollen Links, ich steure noch ein für mich anonymes klareres Münzbild bei, welches den Eindruck verstärkt, das Medusenhaupt auf der Aegis sei das "Haupthaupt" (kleines Wortspiel ) des Schlangenstammes.

Was soll ich sagen? : "So macht Forum Spaß" !

[drakenumi1]

Sorry, Versprochenes soll man auch liefern:

drake

[Peter43]

Herzlichen Dank für diese Beiträge! Ich hatte mich immer gefragt, was dieser Rückenschmuck sein sollte und hatte nie eine Erklärung dafür. Hier mein Beispiel: Domitian, RIC II, 107 (Minerva Typ I)

Jochen

[Marcus Aurelius]

Hier in der römischen Numismatik würde ich die Darstellung als einen "Schlangenstamm mit vielen aus dem Leib herausragenden Schlangenhäuptern" beschreiben

Hallo drakenumi,

habe noch einen interessanten Eintrag in nachfolgendem link gefunden, in dem deine Annahme des Schlangenstamms als ein viele Häupter zählendes Reptil/Schlange , evtl. beschrieben wird. Somit denke ich das es sich auf den Münzen genau um diese Darstellung handeln könnte. Gefunden in einem Minervatempel östlich von Rom (um 400 v. Chr. entstandenes Bild), wobei ich anmerken muss das es auf den Münzen, rein optisch gesehen, nicht nach einer grossen Schlange aussieht, aber interessant ist der link allemal.

http://imperiumromanum.com/religion/ant ... rva_01.htm

Gruß

Marco Aurelio

[Peter43]

Das interessante Detail, gefunden auf dieser Münze:

Moesia inferior, Nikopolis ad Istrum, Elagabal, 218-222
AE 27, 10.79g, 26.78mm, 15°
geprägt unter dem Statthalter Novius Rufus
Av.: [AVT K]M AVR - AN[TWNEINOC]
Belorbeerter Kopf n.r.
rev. VP NOBIOV ROVFOV NIKOPOLITWN PRO (PR ligiert)
im oberen li. Feld untereinander C IC / TR
im re. Feld ON
Nemesis-Aequitas in langem Gewand und Mantel, n.l. stehend, hält im li. Arm Stachelstock und in der vorgestreckten Rechten die Waage; über der li.
Schulter längliches Objekt mit Knopf; kein Rad zu ihren Füßen
Ref. a) AMNG I/1, 1962 (1 Ex., Mailand); das Objekt über der li. Schulter nicht erwähnt
b) Varbanov (engl.) 4048 (= AMNG 1962)
c) Hristova/Hoeft/Jekov (2013) No. 8.26.35.4 corr. (stempelgleich, schreibt aber NOB und erwähnt nicht das Objekt über der li. Schulter)
nicht häufig, S/S+

Das unbekannte Objekt gehört sicherlich nicht zum Kopf, z.B. als Haarteil. Diskutiert wurden
- Köcher, aber der hängt in der Regel über der re. Schulter
- Schwertscheide
- Behälter für den Stachelstock
Aber das wahrscheinlichste ist wohl der Meßstab oder die Elle. Diese Darstellung ist sehr ungewöhnlich. Ich habe sie noch auf keiner anderen Münze gefunden. Die Münze hat mich €14.- bei E-Bay gekostet.

Mit freundlichem Gruß

[shanxi]

Ist das wirklich ein Stachelstock ? Ein Stachelstock ist ein Stab mit einem oder mehreren Haken. Hier erscheint es mir aber eher so als ob der der linke Unterarm nach oben gehalten wird, und "Nemesis" einen kurzen, länglichen Gegenstand in der linken Hand hält.

Eine Haltung wie sie oft bei Artemis zu sehen ist, die gerade ein Pfeil aus dem Köcher zieht. Was natürlich hier keinen Sinn macht wenn man statt eines Bogens eine Waage in der Hand hält

Aber vielleicht hat sie ja gerade diesen länglichen Gegenstand aus dem hier diskutierten, unbekannten Gebilde gezogen.

[Peter43]

Du meinst wohl so eine Art von Dolch? Das kann es nicht sein, weil Nemesis ihren li. Arm nach unten hält und den Stachelstock wie ein Parazonium hält. Über dem Unterarm liegt der Bausch des Mantels. Den Ellbogen habe ich hier mit einem Pfeil gekennzeichnet.

Mit freundlichem Gruß

[shanxi]

Genau darum geht es. Ich denke nicht, dass das der Arm ist.

Schau dir mal auf deinem Detailbild den Übergang zwischen Oberarm und dem vermeintlichen Unterarm an. Das sieht für einen Arm völlig unnatürlich aus. ! (roter Pfeil)
Ich denke dein "Arm" ist Teil des Gewands.


Wenn du aber mal das Nemesis Attribut vergisst, und von einem nach oben gerichtete Unterarm ausgehst, dann ist das eine völlig natürliche Haltung, in korrekten Proportionen.
(Ich habe den Arm mal rot markiert)

[mike h]

@ shanxi

Deine Sichtweise scheint mir sehr wahrscheinlich

Martin

[shanxi]

Sicherlich alles möglich.

Wenn man ein fest vorgegebenes Bild hat, und keine Vorstellungskraft, kann man natürlich mit fetten Farben, die Relatät so einzeichnen wie sie sein muss, wie sie immer gewesen ist, basta!

Man kann aber auch mal von den herkömmlikchen Pfaden abweichen und sich fragen, was sehe ich wirklich. Dann sieht man vielleicht ein neues Attribut auf dem Rücken, oder einen angehobenen Arm.
Vielleicht ist beides falsch, aber besser als nur das zu sehen was man sehen will, muss oder darf, ist es allemal.

[Peter43]

Ok, das mit dem Haar ist dann wohl das Wahrscheinlichste. Leider!

Böse, böse Realität. Zerstörst uns nur die schönsten Träume.

Jochen

[areich]

Sicherlich alles möglich.

Wenn man ein fest vorgegebenes Bild hat, und keine Vorstellungskraft, kann man natürlich mit fetten Farben, die Relatät so einzeichnen wie sie sein muss, wie sie immer gewesen ist, basta!

Das Argument ist aber ein zweischneidiges Schwert. Ich denke auch, daß es das Haar ist. Da wurde doch auf FORVM schon ein anderer Stempel gezeigt, wo es klarer zu sehen war. Wenn der Arm nach oben zeigt, dann hängt das Gewand da etwas komisch rum. Zumal Deine Erklärung gar nicht das hier diskutierte Detail erklärt, nämlich den Zopf.