Hallo zusammen,
Gestern hatte ich die Gelegenheit mit einer Restaurateurin, die zufaellig bei mir ganz
in der Naehe wohnt, zusammenzutreffen. Die erste gute Nachricht:
Nein, gruene "Fakepatina" gibt es nicht.
Es gibt anscheinend zwei Arten der Restauration: die Museumsrestauration und Restauration
fuer den kommerziellen Kunsthandel. Museumsrestauration erlaubt auch Microwachse, weil
es zur Konservierung dient, aber beispielsweise wird Toenen mit Pariser Oxid zur kommerziellen
Wertsteiegerung nicht angewandt. (Deswegen bekommen Museumsstuecke erst ueber Jahre die
unansehlichen blanken, hellen Stellen weg, die etwa passieren, wenn man mit der Nadel ausrutscht
.)
Soweit ich die Restaurateurin verstanden habe, werden auch Malachitausbluehungen nicht bis zum
braunroten Kuprid "runtergeglaettet". Also diese gruenbraunen Patinas oder gruenen Patinas mit
"burgunderroten Einschluessen" gibt es nur im kommerziellen Kunsthandel. Im Museum wird man
auch keine geschwaerzten Muenzen, die aus einer irgendeiner Bruehe gezogen worden, finden (es
sei denn vermutlich die Stuecke kommen aus Schenkungen
).
Schlussfolgerung: Die meisten unserer "Lieblinge" wuerden einen Museumsfachmann grausen lassen,
in seinen Augen waeren sie durch die Bank weg zu scharf gereinigt, in unseren Augen sind sie jedoch
O.K.
. Es ist halt doch eine Frage des Standpunktes.
Gruss,
Mias