Antike Verfälschung eines Iovianus ?
Moderator: Homer J. Simpson
- Posa
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Re: Antike Verfälschung eines Iovianus ?
Auch, wenn das Gespräch mittlerweile weiter ist. Valentinian war der erste, der nach der Abschaffung der Ae1 alle Ae-Münzen offiziell und tatsächlich ganz ohne Silber herausgab. Davor muss immer zumindest mit einem Hauch gerechnet werden.
Gruß Posa
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- Submuntorium
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Re: Antike Verfälschung eines Iovianus ?
Interessant Posa! Kannst du eine Quelle zu diesem Fakt angeben?
viele grüße,
Submuntorium
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- Posa
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Re: Antike Verfälschung eines Iovianus ?
Hallo Submuntorium,
ich meine es in:
Sebastian Schmidt-Hofner: Reagieren und Gestalten. Der Regierungsstil des spätrömischen Kaisers am Beispiel der Gesetzgebung Valentinians I. C. H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-57268-5
gelesen zu haben. Das hat etwas mit der Klärung der Münzmetalle zu tun: Ab Valentinian gibt es für Edelmetall die legendären Rein-Standards: obryza (OB) für Gold und pusulatum (PS) für Silber. Da hat das Edelmetall dann in der Bronze nichts mehr verloren.
Ansonsten, kurz und knapp steht´s auch noch in Maria R.-Alföldi: Gloria Romanorum. Schriften zur Spätantike. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-515-07918-1 S. 339-340:
"Man mengt auch kein Silber mehr unter die Bronze"
Inwiefern die natürlich die Einschmelzmasse von alten Ae-Münzen gereinigt haben, darüber kann man nur spekulieren. Insofern kann in der Folgezeit immer noch Silber enthalten sein. In neuangerührten Mischungen dürfte aber nichts mehr an Silber dazugekopmmen sein.
Gruß Posa
Gruß Posa
ich meine es in:
Sebastian Schmidt-Hofner: Reagieren und Gestalten. Der Regierungsstil des spätrömischen Kaisers am Beispiel der Gesetzgebung Valentinians I. C. H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-57268-5
gelesen zu haben. Das hat etwas mit der Klärung der Münzmetalle zu tun: Ab Valentinian gibt es für Edelmetall die legendären Rein-Standards: obryza (OB) für Gold und pusulatum (PS) für Silber. Da hat das Edelmetall dann in der Bronze nichts mehr verloren.
Ansonsten, kurz und knapp steht´s auch noch in Maria R.-Alföldi: Gloria Romanorum. Schriften zur Spätantike. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-515-07918-1 S. 339-340:
"Man mengt auch kein Silber mehr unter die Bronze"
Inwiefern die natürlich die Einschmelzmasse von alten Ae-Münzen gereinigt haben, darüber kann man nur spekulieren. Insofern kann in der Folgezeit immer noch Silber enthalten sein. In neuangerührten Mischungen dürfte aber nichts mehr an Silber dazugekopmmen sein.
Gruß Posa
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- quisquam
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Re: Antike Verfälschung eines Iovianus ?
Sehr interessant, die Einführung des Rein-Standards für Edelmetall habe ich nie mit der Kupferprägung in Verbindung gebracht.
Ich finde das unterstützt die These, dass nur Münzen versilbert wurden, die auch einen beabsichtigten Silbergehalt in der Legierung hatten. Quasi um das Edelmetall, das wegen des geringen Anteils die Legierung nicht merklich verfärbt, ersichtlich zu machen. Dann hätte man mit Valentinian auch einen Zeitpunkt, ab dem diese Praxis aufhörte.
Die Silberschicht auf dem fraglichen Jovian erscheint mir inzwischen gar nicht mehr so verwunderlich.
Grüße, Stefan
Ich finde das unterstützt die These, dass nur Münzen versilbert wurden, die auch einen beabsichtigten Silbergehalt in der Legierung hatten. Quasi um das Edelmetall, das wegen des geringen Anteils die Legierung nicht merklich verfärbt, ersichtlich zu machen. Dann hätte man mit Valentinian auch einen Zeitpunkt, ab dem diese Praxis aufhörte.
Die Silberschicht auf dem fraglichen Jovian erscheint mir inzwischen gar nicht mehr so verwunderlich.
Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.
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Re: Antike Verfälschung eines Iovianus ?
Hallo zusammen,
hätte zu diesen Thema eine Frage, die Silbersudschicht auf den Antoninianen
ist ja hauchdünn wie ja auch jegliche Art von Versilberung auf den römischen
Münzen, hier schreibt Ihr dass schon durch kurzem Umlauf der Münzen, die
Versilberung abgetragen wurde, ich frage mich wie es dann kommt dass
scheinbar abgenutzte Antoninianen, also mit schlecht erkennbare Legenden z.B.,
der Silbersud auf den Buchstaben noch erhalten ist.
Beispiel hier:
http://www.numismatikforum.de/download/ ... &mode=view
Wurden die Münzen schon in dieser Qualität so geprägt?
Gruss Juan
hätte zu diesen Thema eine Frage, die Silbersudschicht auf den Antoninianen
ist ja hauchdünn wie ja auch jegliche Art von Versilberung auf den römischen
Münzen, hier schreibt Ihr dass schon durch kurzem Umlauf der Münzen, die
Versilberung abgetragen wurde, ich frage mich wie es dann kommt dass
scheinbar abgenutzte Antoninianen, also mit schlecht erkennbare Legenden z.B.,
der Silbersud auf den Buchstaben noch erhalten ist.
Beispiel hier:
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Wurden die Münzen schon in dieser Qualität so geprägt?
Gruss Juan
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- quisquam
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Re: Antike Verfälschung eines Iovianus ?
Der verlinkte Valerian II hat keinen Silbersud, sondern ist noch aus recht guthaltigem Silber.
Grüße, Stefan
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Re: Antike Verfälschung eines Iovianus ?
Ach so, dachte die braunen Stellen wäre Kupfer unter der Silberschicht das zum vorschein kommt
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- cepasaccus
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Re: Antike Verfälschung eines Iovianus ?
Hast Du fuer uns eine Quellenangabe?tilos hat geschrieben:Beim klassischen (z.B. im 19. Jahrhundert) Silbersudverfahren (der Silbersud ist zumeist eine silberhaltige Lösung aus sogen. Chlorsilber, Kochsalz, Weinstein) werden NICHTsilberhaltige Metallgegenstände versilbert. Hier einige Auszüge aus historische Anleitungen dazu:...
amabo te
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Re: Antike Verfälschung eines Iovianus ?
Dabei kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass es - zumindest während der Constantinischen Dynastie mit ihrem Nominalpluralismus - neben solchen mit Silbersud, es auch Münzen ohne Beschichtung gab. Rein als Verdeutlichungsmittel. Denn selbst, wenn der schnell abging: überall wird er nicht schnell abgegangen sein. Und eine tatsächlichhe Wertsteigeung erfuhr das Stückchen dadurch eh nicht.quisquam hat geschrieben:Sehr interessant, die Einführung des Rein-Standards für Edelmetall habe ich nie mit der Kupferprägung in Verbindung gebracht.
Ich finde das unterstützt die These, dass nur Münzen versilbert wurden, die auch einen beabsichtigten Silbergehalt in der Legierung hatten. Quasi um das Edelmetall, das wegen des geringen Anteils die Legierung nicht merklich verfärbt, ersichtlich zu machen. Dann hätte man mit Valentinian auch einen Zeitpunkt, ab dem diese Praxis aufhörte.
Die Silberschicht auf dem fraglichen Jovian erscheint mir inzwischen gar nicht mehr so verwunderlich.
Grüße, Stefan
Gruß Posa
- tilos
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Re: Antike Verfälschung eines Iovianus ?
Ja gerne:cepasaccus hat geschrieben:Hast Du fuer uns eine Quellenangabe?tilos hat geschrieben:Beim klassischen (z.B. im 19. Jahrhundert) Silbersudverfahren (der Silbersud ist zumeist eine silberhaltige Lösung aus sogen. Chlorsilber, Kochsalz, Weinstein) werden NICHTsilberhaltige Metallgegenstände versilbert. Hier einige Auszüge aus historische Anleitungen dazu:...
amabo te
SCHUBARTH, E.L. (1835): Elemente der technischen Chemie.-
2. Aufl.; Berlin.(dort unter "Versilberung": S. 385 ff.)
ELSNER, L. (Hrsg.), (1845): Ueber die Verkupferung, Versilberung und Vergoldung auf galvanischem Wege, ohne Anwendung von Cyankalium.-
In: Aus den Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen /Chemisch technische Abhandlungen.
PIERER's Universal-Lexikon.-
4. Auflage 1857–1865; Altenburg. (dort Stichwort "Versilberung")
Aber auch in unzähligen anderen Büchern über technische Chemie, Warenkunde... und in Universal-Lexika des 19. Jh.
Zuletzt geändert von tilos am Do 17.03.11 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
- antinovs
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Re: Antike Verfälschung eines Iovianus ?
hi,
es ist wohl nicht unbedingt davon auszugehen, dass die im 19. jahrhundert populären silbersudverfahren bereits im 3. jahrhundert n. chr.
bekannt waren.
das damals zunaechst verwendete weisssiedeverfahren - was einen relativ hoehen silberanteil von 10-20% des schroetlings voraussetzt -
wurde wahrscheinlich durch beigabe von blei als ein weiterer hauptlegierungsbestandteil verfeinert, womit der silberanteil nochmals beträchtlich
reduziert werden konnte - unter beibehaltung eines silberglanzes mit reduzierter silberschichtdicke.
gruesse antinovs
es ist wohl nicht unbedingt davon auszugehen, dass die im 19. jahrhundert populären silbersudverfahren bereits im 3. jahrhundert n. chr.
bekannt waren.
das damals zunaechst verwendete weisssiedeverfahren - was einen relativ hoehen silberanteil von 10-20% des schroetlings voraussetzt -
wurde wahrscheinlich durch beigabe von blei als ein weiterer hauptlegierungsbestandteil verfeinert, womit der silberanteil nochmals beträchtlich
reduziert werden konnte - unter beibehaltung eines silberglanzes mit reduzierter silberschichtdicke.
gruesse antinovs
LXXIII
- tilos
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Re: Antike Verfälschung eines Iovianus ?
Wenn die Weißsiedeverfahren bekannt waren, gab es mit Sicherheit auch Verfahren zum Versilbern im Silbersud. Immerhin sind ja an beiden Verfahren, zumindest teilweise, die selben Hilfsstoffe beteiligt. Der technische Aufwand unterscheidet sich kaum. Darüber hinaus gab es natürlich auch Verfahren zur Feuerversilberung (Amalgamierung) u.a.
- cepasaccus
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Re: Antike Verfälschung eines Iovianus ?
Danke!tilos hat geschrieben:Ja gerne: ...
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- antinovs
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Re: Antike Verfälschung eines Iovianus ?
speziell noch für cepasaccus:
L.H. Cope, "Surface-silvered Ancient Coins" in: Methods of Chemical and Metallurgical Investigations of Ancient Coinage,
The Royal Numismatic Society (1972), Hall & Metcalf (eds.)
L.H. Cope, "Surface-silvered Ancient Coins" in: Methods of Chemical and Metallurgical Investigations of Ancient Coinage,
The Royal Numismatic Society (1972), Hall & Metcalf (eds.)
LXXIII
- areich
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Re: Antike Verfälschung eines Iovianus ?
Ich hatte mir eigentlich ein paar Meinungen zu meiner Urbs Roma erhofft.
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