Fehlprägung Probus. Fake?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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PeterI
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Re: Fehlprägung Probus. Fake?

Beitrag von PeterI » So 20.03.11 21:53

In dem Lot sind 4 stempelgleiche Probuse dabei (gleicher Avers, gleicher Revers).
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass du ein Lot mit 4 gleichen Reversdarstellungen kaufst?

Die sind falsch, selbst bei diesen schlechten Fotos gibts für mich keinen Zweifel daran.
Überweise ja nicht das Geld, trete vom Kaufvertrag zurück. Es fehlt der Hinweis, dass es sich um Fälschungen handeln könnte, das kannst du für dich nutzen.

Edit: der Carus ist auch zwei mal vertreten... deutlicher gehts eigentl. nicht.
Zuletzt geändert von PeterI am So 20.03.11 21:57, insgesamt 2-mal geändert.
Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast. Marc Aurel

emieg1
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Re: Fehlprägung Probus. Fake?

Beitrag von emieg1 » So 20.03.11 21:54

vMadai hat geschrieben: Das heißt dann: die Fälscher produzieren nicht nur VZ-Münzen, sondern nutzen diese dann ab, bzw. prägen mit Prägeschwächen, korrodieren sie künstlich, stellen viele verschiedene Stufen von Korrosion und Patina her (alles in Handarbeit?) um Münzen herzustellen, die man dann noch als S-SS verkaufen kann?!
Ganz genau so ist es aber! Unter anderem bedanken kannst du dich bei diesem Anbieter: http://muenzen.shop.ebay.de/Munzen-Alte ... 11.c0.m282

guckst du hier das Pferdchen mit hohem Wiedererkennungswert: http://cgi.ebay.de/Romische-Munze-Kaise ... 483811eed6

vMadai
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Re: Fehlprägung Probus. Fake?

Beitrag von vMadai » So 20.03.11 22:05

Diese Nachprägungen, die er anscheinend sogar selbst macht, sehen sogar für mein Auge falsch aus (wenngleich ich eine Punze o.ä. vermisse).
Hast du die schon vom Weiterverkäufer als echt angeboten gesehen?

Insgesamt finde ich dieses Erlebnis ziemlich niederschmetternd. Wem kann ich denn noch trauen, wenn ich so leicht zu täuschen bin?!
Nur noch richtigen Händlern? Und was mag bei mir alles unerkannt in der Sammlung schlummern? Ich dachte bisher, so individuell gestaltete Münzen seien bestimmt echt! Bei den von Wildwinds abgebildeten VZ-Fakes wäre ich eher misstrauisch gewesen.
:D ==> :-( ==> :cry:

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Re: Fehlprägung Probus. Fake?

Beitrag von ganimed1976 » So 20.03.11 22:14

Ich will ja hier nicht noch unnötig klugscheißern, aber wenn man schon in ein und der selben Auktion soviele, absolut Stempelgleiche Stücke sieht, dann kann da schon irgendwas nicht stimmen. Bis auf den Probus mit der ADVENTUS AVG Rückseite, sind alle Stücke stempelgleich. Spätestens ab da, würden auch bei mir die Alarmglöckchen bimmeln.

Ich würde vom Kauf zurücktreten....ist dein gutes Recht, denn es sind allesamt moderne Fälschungen.

Gruß,

Olli
Zuletzt geändert von ganimed1976 am So 20.03.11 22:23, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Fehlprägung Probus. Fake?

Beitrag von emieg1 » So 20.03.11 22:14

Ich setze mich nicht umsonst dafür ein, dass ihm das Handwerk gelegt wird. Ja, wenn man um die Fälschung weiss, wird es eindeutig.

Ja, mittlerweile schwirren immer wieder mal diese fakes von Wiederverkäufern umher, die sich ein Scheibchen abschneiden möchten.

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Re: Fehlprägung Probus. Fake?

Beitrag von vMadai » So 20.03.11 22:19

Ich fand diese Stücke nicht gleich, habe allerdings auch nicht jeden Buchstaben verglichen, sondern das äußere Erscheinungsbild. Ich wähnte, dergleichen unterschiedliches Aussehen sei unwahrscheinlich bei Fälschungen.
Der Entschluss die Dinger zu kaufen, und ernsthaft mitzubieten war relativ spontan. Ich hätte natürlich wesentlich genauer hinschauen können. Aber... s.o.

Soeben habe ich dem Verkäufer geschrieben, dass ich zurücktreten möchte und ihm auch den Grund genannt. Mal sehen, wie er reagiert.

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Re: Fehlprägung Probus. Fake?

Beitrag von emieg1 » So 20.03.11 22:34

Es ist genau so gekommen wie es befürchtete...

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Re: Fehlprägung Probus. Fake?

Beitrag von Numis-Student » So 20.03.11 22:41

Hallo,
auch von mir noch eine kleine Anmerkung: Ich sehe hier in Wien auf dem Flohmarkt oft einen großen Schatzfund (geschätzt 100 bis 300 Münzen). Alle sind etwas unterschiedlich gut geprägt, manche verkrustet, manche noch "silbrig"... Aber alle von diesen wenigen Stempeln. Ich muss zugeben, rein nach dem Bild falle ich hin und wieder noch auf verdreckte Einzelstücke rein, aber wenn mehrere dieser Münzen auftauchen, erkenne ich sie sehr schnell.

Diese Massenherstellung und Massenpatinierung wird den Produzenten wohl nur wenige Cent pro Stück kosten, und wenn er im Verkauf nur 3 Euro pro Münze bekommt, so möchte ich ihm doch bestimmt 300 Euro täglich (steuerfrei) an Einnahmen zubilligen :evil:

Tu dir bitte den Gefallen: Speichere diese Bilder von ebay, von den Fälschungsdatenbanken, hier aus dem Forum etc... Vergleiche nicht das äussere Erscheinungsbild, sondern jedes Detail, jeden Buchstaben... Bald wirst du dann diese Antoninianfälschungen sicher erkennen (und von denen gibt es massig Angebote bei ebay. :evil: )

Deinen Beitrag hhabe ich soeben zum Anlass genommen, mir nochmals meine 5 Exemplare dieser Machart aus dem Schrank zu nehmen und zu betrachten...

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Fehlprägung Probus. Fake?

Beitrag von ganimed1976 » So 20.03.11 22:49

vMadai hat geschrieben:Ich fand diese Stücke nicht gleich, habe allerdings auch nicht jeden Buchstaben verglichen, sondern das äußere Erscheinungsbild. Ich wähnte, dergleichen unterschiedliches Aussehen sei unwahrscheinlich bei Fälschungen.
Der Entschluss die Dinger zu kaufen, und ernsthaft mitzubieten war relativ spontan. Ich hätte natürlich wesentlich genauer hinschauen können. Aber... s.o.

Soeben habe ich dem Verkäufer geschrieben, dass ich zurücktreten möchte und ihm auch den Grund genannt. Mal sehen, wie er reagiert.
Die Fälscher bekommen heutzutage fast alles hin. Die Dinger werden auf alt getrimmt, künstlich patiniert und sogar Abnutzungserscheinungen durch lange Umlaufzeiten können künstlich erzeugt werden. So können Leute, die gerade erst mit dem Sammeln begonnen haben, leicht getäuscht und über´s Ohr gehauen werden.

Das einzige was die Fälscher "fast" nie so gut kopiert bekommen und wo sich die meisten Fälscher schwer mit tun, ist den antiken Stil vernünftig nachtzuahmen. Aber um anhand des Stils, eine Fälschung klar zu entlarven, bedarf es einer gewissen Erfahrung und Übung. Diese bekommt man nur durch lernen und genaues Betrachten der Münzen.
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Re: Fehlprägung Probus. Fake?

Beitrag von areich » So 20.03.11 23:16

Kein Grund gleich zu verzweifeln. Anfangs fand ich die auch gefährlich gut aber das sind sie wirklich nicht.

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Re: Fehlprägung Probus. Fake?

Beitrag von emieg1 » So 20.03.11 23:29

areich hat geschrieben:Kein Grund gleich zu verzweifeln. Anfangs fand ich die auch gefährlich gut aber das sind sie wirklich nicht.
Richtig, das Problem ist aber, dass sie für unbedarfte Anfänger gefährlich sind. Das hat nix mit Verzweiflung zu tun - ich habe schlichtweg keinen Bock mehr, diese fakes zum soundsovielsten Male erklären zu müssen, während ungestraft dreist Nachschub produziert und vermarktet wird.

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Re: Fehlprägung Probus. Fake?

Beitrag von vMadai » Mo 21.03.11 08:40

nummis durensis hat geschrieben:Es ist genau so gekommen wie es befürchtete...
Was meinst du damit?

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Re: Fehlprägung Probus. Fake?

Beitrag von areich » Mo 21.03.11 09:38

Rainer, ich meinte damit vMadai, der 'niedergeschmettert' von der Geschichte ist. Dafür gibt es keinen Grund, so gut sind sie nicht. Daß Ebay voll von diesem Schrott ist und auch noch länger sein wird, war ja lange klar. Ein Grund mehr, sich mit ihnen zu beschäftigen, solange bis man sie im Schlaf erkennt. Das gilt zumindest für jeden, der auch nur gelegentlich Spätrömer kauft.

Aber die Reaktion ist verständlich, ich war auch sehr niedergeschlagen, als ich zum ersten Mal auf einer Börse Fälschungen gekauft habe, auch wenn sie im Nachhinein überhaupt nicht gut waren und aber trotzdem in einer Grabbelkiste, bedeckt mit echtem Dreck, auch andere hätten täuschen können.

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Re: Fehlprägung Probus. Fake?

Beitrag von justus » Mo 21.03.11 10:41

areich hat geschrieben:... und aber trotzdem in einer Grabbelkiste, bedeckt mit echtem Dreck, auch andere hätten täuschen können.
Ich versteh langsam garnichts mehr. :lol: Irgendwie erinnert mich dieser Thread an Chomskys Werk "Missglückensfälle der Sprache", worin er sich mit Kommunikationsebenen zwischen Sender und Empfänger beschäftigt.

Sender: Hast du meine Brille gesehen? (mögliche Antwort. Ja, sie liegt im Bad!)
Empfänger: Oh du Sonnegott, du herrlicher!

Die Kommunikation ist missglückt, da Sender und Empfänger sich offensichtlich nicht auf derselben Kommunikationsebene befinden. Ich denke mal, dass hier mehr als zwei verschiedene Kommunikationsebenen vorliegen. Und so etwas führt dann häufig zu unnötigen Missverständnissen und Streitereien. :wink:
mit freundlichem Gruß

IVSTVS
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http://www.muenzfreunde-trier.de/
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Re: Fehlprägung Probus. Fake?

Beitrag von areich » Mo 21.03.11 12:13

Was verstehst Du denn nicht?

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