Seltenheit Antoninian Philippus I. Arabs ?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

curtislclay
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Re: Seltenheit Antoninian Philippus I. Arabs ?

Beitrag von curtislclay » Mi 27.04.11 21:47

Die Seltenheit kann sich aber nur nach den bekannten, vorhandenen Exemplaren richten, nicht nach der Anzahl, die vielleicht ursprünglich geprägt wurde!

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richard55-47
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Re: Seltenheit Antoninian Philippus I. Arabs ?

Beitrag von richard55-47 » Mi 27.04.11 21:48

Na gut, dann nehme ich die mathematisch exakt errechneten 0,42% zurück und ersetze sie mit der Bandbreitenangabe "geschätzte 0,84% bis 0,21%" oder "geschätzte unter 1%".
do ut des.

n.......s
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Re: Seltenheit Antoninian Philippus I. Arabs ?

Beitrag von n.......s » Mi 27.04.11 21:58

richard55-47 hat geschrieben:Na gut, dann nehme ich die mathematisch exakt errechneten 0,42% zurück und ersetze sie mit der Bandbreitenangabe "geschätzte 0,84% bis 0,21%" oder "geschätzte unter 1%".
weder die eine noch die andere Zahl ist mathematisch errechnet - jedenfalls nicht nach bisher anerkannten Methoden.
Dagegen steht die völlig unstrittige Aussage eines Experten, die offensichtlich bis auf eine Ausnahme anerkannt wird...

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richard55-47
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Re: Seltenheit Antoninian Philippus I. Arabs ?

Beitrag von richard55-47 » Mi 27.04.11 21:59

Curtis, ich unterscheide zwischen relativer und absoluter Bekanntheit.
Die relative B. leitet sich aus der nicht zu definierenden Anzahl von Exemplaren einer Serie ab. Sie ist recht uninteressant für den Sammler, wie ich oben schrieb.
Absolut bekannt sind die von einem Autor von Fachwerken dokumentierten Exemplare (ich gehe davon aus, dass dieser mehr Einblick hat als ein "gewöhnlicher" Sammler, also größere Autorität genießt).
Dem Autor können unmöglich alle erhaltenen Exemplare einer Münzserie bekannt sein. Damit ist seine diesbezügliche Aussage subjektiver Natur und kann schon in kurzer Zeit durch Neufunde widerlegt werden.

Daneben sind sicherlich in irgendwelchen Sammlungen Exemplare einer Serie zu finden, die zwar einem beschränkten Personenkreis "bekannt" sind, nur nicht dem Fachautor. Auch ein Argument für rein subjektiver Beurteilung des Meinungsmachers.
do ut des.

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Re: Seltenheit Antoninian Philippus I. Arabs ?

Beitrag von ganimed1976 » Mi 27.04.11 22:01

Aber zumindest die Angabe mit den 42 bekannten Exemplaren ist sicherlich heutzutage nicht mehr ganz haltbar und wohl eine etwas obsolete Mengenangabe. Ich hab eben im Netz allein schon 4 oder 5 Stücke dieses Typs gefunden....und ich hatte nur kurz die Bildersuche von Google dazu verwendet.

Allein zwei Stücke dieses Philippus I. AEQVITAS Typs sind schon bei MA-Shop zu finden. (einmal unter Philippus und einmal unter Philippe)
Zuletzt geändert von ganimed1976 am Mi 27.04.11 22:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Seltenheit Antoninian Philippus I. Arabs ?

Beitrag von richard55-47 » Mi 27.04.11 22:05

Nephrurus, bei dem von mir vorgegebenen Ausgangswert (10000 Münzen einer Serie) komme ich bei der von Curtis genannten Anzahl bekannter, erhaltener Exemplare dieser Serie (42) auf 0,42%. Bei Annahme der von areich benannnten möglichen Abweichung von dieser Ausgangszahl komme ich auf eine Verdoppelung bzw. Halbierung dieses Prozentsatzes. Wo liegt mein Fehler? Was ist an der Berechnung mathematisch falsch? Als Lehrer wirst du mir sicher sagen können, welche andere anerkannte Methode mittlerweile Anwendung findet.
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Re: Seltenheit Antoninian Philippus I. Arabs ?

Beitrag von antoninus1 » Mi 27.04.11 22:06

Hier hat jemand eine Aufstellung der Soldzahlungen römischer Soldaten gemacht:

http://www.imperiumromanum.com/wirtscha ... hne_01.htm

Ich habe die Angaben nicht nachgeprüft, aber sie erscheinen plausibel.

Ganz unten auf der Seite gibt er die geschätzten jährlichen Soldkosten für eine Legion zur Zeit Caracallas an.
Das sind 4 500 000 Denare!

Zur Zeit Philipps dürften die Zahlungen eher höher gewesen sein. Jetzt kommts natürlich noch darauf an, wie lange der Typ geprägt wurde und wieviel davon mit dem Linksstempel.
Gruß,
antoninus1

n.......s
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Re: Seltenheit Antoninian Philippus I. Arabs ?

Beitrag von n.......s » Mi 27.04.11 22:13

richard55-47 hat geschrieben:Nephrurus, bei dem von mir vorgegebenen Ausgangswert (10000 Münzen einer Serie) komme ich bei der von Curtis genannten Anzahl bekannter, erhaltener Exemplare dieser Serie (42) auf 0,42%. Bei Annahme der von areich benannnten möglichen Abweichung von dieser Ausgangszahl komme ich auf eine Verdoppelung bzw. Halbierung dieses Prozentsatzes. Wo liegt mein Fehler? Was ist an der Berechnung mathematisch falsch? Als Lehrer wirst du mir sicher sagen können, welche andere anerkannte Methode mittlerweile Anwendung findet.
wie Curtis bereits sagte, wird die Seltenheit (oder Häufigkeit) eben nicht anhand von fiktiven Hochrechnungen bezeichnet, sondern anhand der relativen Häufigkeit in den bekannten großen Sammlungen (z.B. Museen). Ist ein Münztyp in allen großen Sammlungen vorhanden, kann man davon ausgehen, dass der Münztyp recht häufig ist. Findet man Exemplare dagegen zum Beispiel nur 3mal (z.B. in Paris und London), dann kann man von einer relativen Seltenheit ausgehen. Nach diesem Prinzip wurden bereits die Seltenheitsangaben in den RIC-Bänden vorgenommen.

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Re: Seltenheit Antoninian Philippus I. Arabs ?

Beitrag von areich » Mi 27.04.11 22:16

Meine Zahlen sind ja genau so ausgedacht, vielleicht waren es 100.000? Da ist die Angabe '42 in Blands Dissertation' doch deutlich nützlicher, die kann man dann mit den anderen Typen vergleichen und kann so die Seltenheit wenigsten schätzen. Und das es heute mehr als 42 Exemplare in den verschiedensten Sammlungen gibt ist auch klar, die gab es auch damals schon.

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Re: Seltenheit Antoninian Philippus I. Arabs ?

Beitrag von n.......s » Mi 27.04.11 22:19

areich hat geschrieben:Meine Zahlen sind ja genau so ausgedacht, vielleicht waren es 100.000? Da ist die Angabe '42 in Blands Dissertation' doch deutlich nützlicher, die kann man dann mit den anderen Typen vergleichen und kann so die Seltenheit wenigsten schätzen. Und das es heute mehr als 42 Exemplare in den verschiedensten Sammlungen gibt ist auch klar, die gab es auch damals schon.
na klar, und wenn es (deutlich) mehr sind und allein aktuell bei ma-shops und vcoins mehrere Exemplare erhältlich sind- wie ganimed oben schreibt-, dann spricht das ja eher für die Häufigkeit als für die Seltenheit.

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Re: Seltenheit Antoninian Philippus I. Arabs ?

Beitrag von quisquam » Mi 27.04.11 22:26

Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Re: Seltenheit Antoninian Philippus I. Arabs ?

Beitrag von justus » Mi 27.04.11 22:45

gelöscht
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Re: Seltenheit Antoninian Philippus I. Arabs ?

Beitrag von antinovs » Mi 27.04.11 22:54

10000 oder gar 100000 münzen einer serie ist wenig.
man sollte eher mit in die millionen gehend rechnen. abschätzen könnte man dies aus der anzahl bekannter stempel für diesen typ.
der drusus aureus mit de germ bogen aus dem anderen thread hatte z.b. eine geschätze auflage von 1 millionen.
ausserdem hat sich der antoninian ausstoss zu beginn des 3. jahrhunderts stark erhöht.

gruesse antinovs
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Re: Seltenheit Antoninian Philippus I. Arabs ?

Beitrag von quisquam » Mi 27.04.11 23:18

Auch wenn man die Stempelzahl kennt wird man nicht auf die Auflagenhöhe kommen, da man nicht weiß wieviel Münzen mit einem Stempel geprägt wurden.

Peter43 hat zwar mal eine Theorie von v. Kaenel zu den Denaren und Aurei von Claudius, die als Antrittsdonativ geprägt wurden, hier im Forum vorgestellt:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 491#p82491

Die folgende Diskussion zeigt aber, dass man genauere Zahlen kaum seriös nennen kann.

Grüße, Stefan
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Re: Seltenheit Antoninian Philippus I. Arabs ?

Beitrag von aquensis » Do 28.04.11 09:30

Danke für eure interessanten und engagierten Wortmeldungen !
Das Fazit für mich lautet, nicht so häufig wie die "normalen" Antoniniane des Philippus die zu hunderten angeboten werden, aber eben auch nicht wirklich selten.
( z. B. von ca. 100 angebotenen Antoninianen des Philippus auf Vcoins nur 1 Vergleichsexemplar für 290 $ )
Ich denke bei einem Zuschlagspreis von 68,00 GBP am 20.4.2011 auf ebay.uk habe ich wohl nichts falsch gemacht.


Grüsse Franz

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