Fälschung oder doch Echt? Ein Denar des Augustus

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

Scipio Aemilianus
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Re: Fälschung oder doch Echt? Ein Denar des Augustus

Beitrag von Scipio Aemilianus » Fr 03.06.11 21:20

Ich danke vielmals für die gute und schnelle Auskunft und jetzt kann ich mir endlich sicher sein.
Die Prägestädte selbst scheint sich eher an vorherigen Münzen orientiert zu haben, weil die Nase auf meiner Münze doch recht ausgeprägt ist und weniger ein griechisches Profil erzeugt wie auf den Büsten oder anderen Münzen aus diesem Zeitraum.

Aber er scheint auf jeder Münze immer etwas anders aus zu sehen. Ob man ihn erkennen würde anhand einer Münze? Die Bilder sind alle von aktuellen Ebay-Auktionen. Der Links in der zweiten Reihe sieht aus wie Napoleon Bonaparte. :D

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emieg1
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Re: Fälschung oder doch Echt? Ein Denar des Augustus

Beitrag von emieg1 » Fr 03.06.11 21:25

beachcomber hat geschrieben:spanien passt! erstens sehr häufig da, und zweitens sind dort die hornsilberauflagen sehr typisch.
grüsse
frank
Zu den Hornsilberauflagen: Ich denke, dass sie ein untrügliches Echtheitsmerkmal sind...oder was meinst du, Frank?! dies war einer der Hauptgründe, warum ich von der Echtheit überzeut bin.

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Re: Fälschung oder doch Echt? Ein Denar des Augustus

Beitrag von beachcomber » Fr 03.06.11 21:27

es gibt zwar leute die behaupten hornsilber könnte man schon fälschen, ich habe aber bisher noch keine falsches gesehen! :)
grüsse
frank

emieg1
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Re: Fälschung oder doch Echt? Ein Denar des Augustus

Beitrag von emieg1 » Fr 03.06.11 21:35

Vielleicht kann es tatsächlich "gezüchtet" werden, aber niemals so hart, als dass man es nicht entlarven könnte.

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Invictus
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Re: Fälschung oder doch Echt? Ein Denar des Augustus

Beitrag von Invictus » Mi 08.06.11 09:23

Das Ding ist echt. :mrgreen:
Sieht man m.E. sehr schön am letzten "S" von "AVGVSTVS" auf dem Avers - von da gehen leichte Strahlen zum Perlenrand. Ebenso beim ersten "I" von "DIVI". Das hab ich noch bei KEINER Fälschung gesehen. Außerdem hast du links am Nacken des Avers-Porträts einen kleinen erhabenen dunklen "Knubbel" und der hat einen schönen dunklen Hof rundherum (also hat die Münzoberfläche mit der Zeit auf den Knubbel reagiert und sich verfärbt/oxydiert ... welcher Fälscher sollte sich für solche Raffinesen finden?
Die Verkrustungen auf dem Revers sind auch ein schöner Beweis für die Echtheit. ich würde sagen, künstliche Patinen sehen anders aus
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Re: Fälschung oder doch Echt? Ein Denar des Augustus

Beitrag von tilos » Mi 08.06.11 22:41

Invictus, Du magst zwar recht haben was die Echtheit angeht, aber den von Dir hierfür angebrachten Argumenten kann ich leider nicht folgen:

- Bei vielen hochwertigen Fälschungen sind ebenfalls Fließlinien zu beobachten, insbesondere bei Prägungen von falschen Stempeln, bei professionellen Abgussverfahren, bei Transferverfahren...

- Verkrustungen jedweder Art lassen sich auch künstlich herstellen, z.B. carbonatige (in Form von sogen. Kesselstein o. elektrolytisch o. chemisch) die man zudem mit Metalloxiden färben oder anreichern kann. Die Beläge können knüppelhart oder weich sein - ganz nach Belieben. Auch lassen sich mit etwas Geschick und Sachkenntnis auf der Oberfläche "Fehler" applizieren.

M.E. sind ein Großteil der im Handel (bzw. in Sammlungen) befindlichen teureren Stücke aus Gold und Silber gefälscht. Das unterscheidet sich also nicht von den meisten anderen Sammelgebieten (Briefmarken, Orden, Grafiken, Gemälden, Plastiken ...) Zumal bei den genannten Metallen das "Patina-Problem" entfällt.

Sorry für den (realistischen) Pessimismus

Gruß
Tilos

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Re: Fälschung oder doch Echt? Ein Denar des Augustus

Beitrag von beachcomber » Mi 08.06.11 23:19

tilos hat geschrieben:
M.E. sind ein Großteil der im Handel (bzw. in Sammlungen) befindlichen teureren Stücke aus Gold und Silber gefälscht. Das unterscheidet sich also nicht von den meisten anderen Sammelgebieten (Briefmarken, Orden, Grafiken, Gemälden, Plastiken ...) Zumal bei den genannten Metallen das "Patina-Problem" entfällt.

Sorry für den (realistischen) Pessimismus

Gruß
Tilos
ähem, woher, bitte schön nimmst du denn diese sicherheit? 8O
wenn du gesagt hättest, es sei nicht auszuschliessen, dass ein teil dieser stücke gefälscht sei, hätte ich dir ja noch folgen können. aber ein grossteil???
ich bezweifele doch stark, dass sowas nicht auffallen würde, bei der heutigen transparenz im internet. auch wer nicht jeden katalog nach hause geschickt kriegt, hat doch mit sixbid,vcoins,ma-shops, acsearch,coinarchives und was es sonst noch so gibt den absoluten überblick auf was auf dem markt so abgeht. die perfekten gussfälschungen (die es gibt) werden so sehr schnell bekannt und veröffentlicht. prägefälschungen mit transfer-dies würden nur dann nicht auffallen, wenn es von jedem stück nur ein exemplar gäbe. denn sobald mehrere seltene, stempelgleiche stücke auftauchen, läuten auch da schon die alarmglocken. und soviele perfekte einzelstücke von dem man transfer-dies abnehmen könnte, werden den fälschern wohl auch nicht zugänglich sein. ich wäre da doch mal ein bisschen vorsichtig, bevor ich solche theorien aufstellen würde! :wink:
grüsse
frank
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Re: Fälschung oder doch Echt? Ein Denar des Augustus

Beitrag von Homer J. Simpson » Do 09.06.11 00:06

beachcomber hat geschrieben:... ich wäre da doch mal ein bisschen vorsichtig, bevor ich solche theorien aufstellen würde! :wink:
grüsse
frank
frank

DA!!! Da siehst Du's! Gleich unter dem richtigen Frank noch ein falscher Frank! :D

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Re: Fälschung oder doch Echt? Ein Denar des Augustus

Beitrag von tilos » Do 09.06.11 02:10

Und vom echten kaum zu unterscheiden! Sag ich doch!
Aber im Ernst: Es ist doch seit längerem bittere Tatsache, dass der Markt - ich formuliers mal vorsichtiger - mit Fälschungen angereichert ist und zunehmend wird. Man braucht sich nur mal die aufgelisteten Fälschungen antiker Prägungen im forgerynetwork anschauen: es sind mehr als 6.200 Gold- und Silberprägungen verzeichnet. Und das ist nur die Spitze des Eisberges. Die meisten Stücke bleiben unentdeckt, ebenso hat der Handel kaum Interesse (und zumeist auch die technischen Mittel nicht) das Problem mit ganzer Kraft aufzudecken. Allein die Replikationstechniken sind so präzise (geht bis in den Nanometer-Bereich!), dass auch das geübteste Auge getäuscht werden kann. Und das ist das Üble an der Geschichte. Und selbst eine metallurgische Untersuchung kann fehlschlagen, da gelegentlich antikes Gold (eingeschmolzen oder überprägt) benutzt wird.

Wenn ich schreibe "ein Großteil", dann meine ich das im obigen Sinne.

Tilos :(

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Re: Fälschung oder doch Echt? Ein Denar des Augustus

Beitrag von Invictus » Do 09.06.11 09:30

Hallo Tilos,
mit den Fälschungen hast du recht und dein Pessimismus ist sicherlich nicht aus der Luft gegriffen. Aber ob bei (fast) perfekten Fälschungen die Gewinnspanne für den Missetäter auch noch lukrativ bleibt??? Besonders wenn antikes Gold/Silber verwendet wird? Und das passende Equipment dafür bekommt man doch nicht für 5,- Euro. Würde jemand einen solchen Aufwand bei Massenware wie dem Gaius/Lucius-Typ betreiben? Das rentiert sich doch nur bei gesuchten Raritäten oder "prägefrischen" Münzen und da passt eigentlich jeder naturgemäß doppelt und dreifach auf.
Auf alle Fälle kommen gute fakes nicht vom Balkan, das schränkt den Kreis der Halunken schon mal ein :wink:
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