Gereinigt oder bearbeitet?

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antisto
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Gereinigt oder bearbeitet?

Beitrag von antisto » Di 20.09.11 22:02

Ich habe im aktuellen Künkerkatalog einen wunderschönen Sesterzen entdeckt.
Vgl.
https://www.kuenker.de/AuktionDetail.ku ... 64&los=567
Derselbe Sesterz wurde vor 4 1/2 Jahren bereits bei Hirsch versteigert.
Doch wenn ich die Bilder vergleiche, habe ich den Eindruck, dieselbe Münze trennen Welten.
Vgl.
http://www.acsearch.info/record.html?id=137757
Frage an die Experten: Hat da jemand kräftig an der Münze gearbeitet (geschnitzt und geglättet und evtl. auch patiniert) oder sie einfach nur von dem vorhandenen Schmutz befreit, so dass ihr wahres (und hervorragend erhaltenes) Gesicht zum Vorschein kommt?
Wie schätzt ihr das aufgrund der Bilder ein?
Danke.
AS
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Re: Gereinigt oder bearbeitet?

Beitrag von antisto » Di 20.09.11 22:03

Stelle gerade fest, dass der Link bei Künker die Münze nicht anzeigt. Es ist die Nr. 567.
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areich
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Re: Gereinigt oder bearbeitet?

Beitrag von areich » Di 20.09.11 22:09

Hier ein direkter Link:

http://tinyurl.com/6g7khts

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Re: Gereinigt oder bearbeitet?

Beitrag von antisto » Di 20.09.11 22:17

Danke, Areich.
Auffällig finde ich vor allem, dass der Gesichtsausdruck (Mundwinkel) der Agrippina jeweils ein anderer zu sein scheint.
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Re: Gereinigt oder bearbeitet?

Beitrag von quisquam » Di 20.09.11 22:24

Ich glaube die Münze ist nur bei anderer Beleuchtung fotografiert.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Re: Gereinigt oder bearbeitet?

Beitrag von beachcomber » Di 20.09.11 23:07

ja, nur ein anderes (besseres) foto!
grüsse
frank

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Re: Gereinigt oder bearbeitet?

Beitrag von einlieferer » Mi 21.09.11 00:07

Mein Tip: Entweder gewachst oder wirklich ganz phantastisch. Der Pedigree "Hirsch" lässt jedoch ersteres vermuten. :mrgreen: Eventuell trifft auch beides zu: gewachst und wirklich ganz phantastisch. :wink: Man kann in diesem Business wirklich nichts ausschließen, es passieren die "dollsten" Dinge. Genaueren Aufschluss würde ein Fön, den man an die Münze hält, und eine anschließende Entfernung des Wachses mit einem Taschentuch bringen. :lol:

Hatte jemand die Gelegenheit, das Stück in der Hand zu begutachten?

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Re: Gereinigt oder bearbeitet?

Beitrag von antisto » Mi 21.09.11 07:20

Danke für die Rückmeldungen.
Wenn die Münze gewachst ist, so müsste das ja NACH Hirsch erfolgt sein, sonst verstehe ich nicht die doch erheblichen optischen Unterschiede (die auch bestehen bleiben, wenn man die sicherlich anderen Lichtverhältnisse berücksichtigt.
Aber nach euren Rückmeldungen scheint sich mein Verdacht, diese Münze sei geglättet und evtl. nachgeschnitzt worden, nun nicht zu bestätigen(?).
Mal ganz naiv gefragt (und sicherlich nicht in zwei Sätzen zu beantworten): Worauf müsste man denn achten, wenn man eine solche Münze begutachtet. Was könnte man im Original entdecken, was man aufgrund der Bilder nicht erkennen kann?
AS
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Re: Gereinigt oder bearbeitet?

Beitrag von antoninus1 » Mi 21.09.11 08:41

Im Thread "Zweimal die gleiche Agrippina?" habe ich die beiden Fotos untereinander gestellt.
Gruß,
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Re: Gereinigt oder bearbeitet?

Beitrag von areich » Mi 21.09.11 09:11

In der Hand kann man evt. feststellen, wenn die Oberfläche behandelt wurde, was nach dem Schnitzen ja gemacht werden muss. Am Gefühl und oft am Geruch kann man das erkennen obwohl manche Plastik-'Flips' auch ganz schrecklich stinken. Trotzdem, wenn eine Münze sich komisch anfühlt oder komisch riecht reibe ich sie erst mit Alkohol ab und evt. mit Aceton. Da ich das bei der besichtigung nicht könnte, würde ich in so einem Fall nicht bieten. Wenn ich sie nicht besichtigen könnte, wäre das schwierig. Zurückgeben von manipulierten (bzw. entmanipulierten) Stücken geht scheinbar nicht (obwohl Künker meiner Meinung nach ein ehrlicheres Auktionshaus ist als z.B. Hirsch). Ob ein Auktionshaus allerdings eine Münze in der Preisklasse zurücknehmen würde, weil der Käufer denkt, daß sie sich komisch anfühlt und komisch riecht, wage ich zu bezweifeln.

Ich sehe hier keine Unterschiede, die nicht auf eine andere Beleuchtung zurückgeführt werden können.

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Re: Gereinigt oder bearbeitet?

Beitrag von Mithras » Mi 21.09.11 10:33

Ich halte sie für unbearbeitet (im Zeitraum erste Aufnahme zur zweiten Aufnahme).
Habe das dunklere und ältere Bild mal aufgehellt (das untere). Es liegt wohl wirklich nur an der Belichtung (Ausleuchtung). In der neuen Auktion (oberes Bild) scheint der Hals glatter und die Schatten fallen anders - z.B. am Mund (vermutlich mehr Lichtquellen benutzt?), in der alten (unteres Bild) wirkt dafür die Stelle auf der Rückseite zwischen dem C glatter.
Wäre dann eine seltsame Bearbeitung - 1x verbessert und 1x verschlechtert! ;-)
Für mich daher kein Grund zur Annahme, dass es zwischen dem ersten und dem zweiten Bild eine Manipulation an der Münze gab. Einfach nur ein anderes Lichtspiel, welches das Porträt in der neuen Auktion viel besser zur Geltung bringt - ein Fotograf, der sein Handwerk versteht.

LG
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Re: Gereinigt oder bearbeitet?

Beitrag von antisto » Mi 21.09.11 11:25

Danke für die Bildbearbeitung, Mithras.
Doch aufgrund dessen bin ich nach wie vor der Meinung, zumindest die Mundpartie und die Augen sind irgendwie "gefälliger" geworden.
Jedenfalls würde ich aufgrund der Bilder niemals auf diese Münze bieten, wenn ich eine unbearbeitete Münze haben möchte, selbst wenn ich sie mir leisten könnte. :wink:
AS
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Re: Gereinigt oder bearbeitet?

Beitrag von Pscipio » Mi 21.09.11 15:05

Die Münze ist nicht bearbeitet, sie wurde aber anscheinend gereinigt bzw. in Aceton gebadet. Man beachte insbesondere die Korrosionsstelle im C auf der Rückseite, die war vorher wohl zupatiniert worden, um den Mangel zu kaschieren, jetzt aber liegt sie frei. Insofern ist die Münze jetzt ehrlicher als vorher.

Gruss, Pscipio
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Re: Gereinigt oder bearbeitet?

Beitrag von Mithras » Mi 21.09.11 15:25

siehe auch da zur Auswirkung von Licht: http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 7&start=60

LG
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Re: Gereinigt oder bearbeitet?

Beitrag von beachcomber » Mi 21.09.11 16:10

Pscipio hat geschrieben:Die Münze ist nicht bearbeitet, sie wurde aber anscheinend gereinigt bzw. in Aceton gebadet. Man beachte insbesondere die Korrosionsstelle im C auf der Rückseite, die war vorher wohl zupatiniert worden, um den Mangel zu kaschieren, jetzt aber liegt sie frei. Insofern ist die Münze jetzt ehrlicher als vorher.

Gruss, Pscipio
das ist eine möglichkeit, oder auf dem alten foto wurde diese korrosionstelle mit fotoshop etwas verschönert!
grüsse
frank

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