Numismatikforum

@ an einige hier, die glauben jetzt plötzlich ganz neunmalklug daherreden zu müssen:

Ich finde es maßlos übertrieben jetzt zu sagen dass man denn den "modernen Stil" sofort erkennt!
Klar, nachdem ein Experte meint, das Ding sei falsch, kann man ja schnell mal in dieses Horn mit rein blasen...
Fakt ist, dass mehrere Händler, denen ich zumindest glaube und denen ich trauen kann, nicht sofort den vermeintlich auffälligen "modernen Stil" erkannt haben!
Vielleicht sollte man einfach mal die Kirche im Dorf lassen!

der moderne stil ist wirklich nur auf dem foto des BOC sofort zu erkennen,nicht auf simons münze!
grüsse
frank

beachcomber hat geschrieben:der moderne stil ist wirklich nur auf dem foto des BOC sofort zu erkennen,nicht auf simons münze!
grüsse
frank

danke Frank, dann hoffe ich mal, dass einige sich hier mal ein paar Gänge zurück nehmen!

Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wen Du damit meinen könntest und warum Du auf einmal so aggressiv reagierst. Beim Exemplar von Simon habe ich auch nichts erkannt und in der Hand hätte ich wohl ebensowenig Verdacht geschöpft. Beim stempelgleichen, silbernen Exemplar im BOC, das auch Lars als "ziemlich offensichtliche Fälschung" bezeichnet sieht die Sache allerdings völlig anders aus.

Ich halte die Stempel tatsächlich für wenig gefährlich, solange die Erhaltung eine vernünftige Beurteilung des Stiles zulässt.

Grüße, Stefan

Das Stück hat mir sofort nicht gefallen, deshalb griff ich nach Gnecchi und suchte danach in den Fake Reports.

Der Fälscher hat echte Stempel, wie sie in Gnecchi abgebildet sind, recht treu nachgemacht.

Auf dieses, wie ich finde, sehr überzeugend gealterte Stück wäre ich nach den Bildern, wie meine erste Antwort deutlich zeigt, hereingefallen. Das Stück in BOC - okay, da hätte mein Bauchgefühl gemurrt. Aber ich finde es doch recht teuflisch, WIE gut man heute Patina und Korrosion hinbekommt. Gut, daß wir unser Forum und Curtis haben!

Homer

hi,

@quisquam: ich denke, damit hat nephrurus wohl mich gemeint. falls ja,

@nephrurus:
ich stell nochmal klar, was ich mit der formel "beideseitg stempelgleich + moderner stil = fälschung" im zusammenhang
mit dem in diesen thread vorher gesagten gemeint habe, nämlich:
es gibt eine BOC publizierte fälschung moderner machart und JvP's exemplar ist beideseitig stempelgleich zu dieser.
dann ist von einer fälschung auszugehen.
was die formel nicht bedeuten sollte, ist: ich habe sofort selbst erkannt, das der stil von JvP's münze modern ist und durch
beschädigung des schrötlings und applikation einer künstlichen patina antikes aussehen vorgetäuscht wurde.


gruesse antinovs

nephrurus schrieb von "einigen", da fühlte ich mich schon angesprochen. Ich hatte den ganzen Thread noch einmal komplett gelesen und kann den harten Ton immer noch nicht nachvollziehen. Aber sei's drum.

Grüße, Stefan

antinovs hat geschrieben: ich habe sofort selbst erkannt, das der stil von JvP's münze modern ist und durch
beschädigung des schrötlings und applikation einer künstlichen patina antikes aussehen vorgetäuscht wurde.


gruesse antinovs

Gut zu wissen, dann zeig ich ab sofort alle Münzen dir wenn du das vom Foto besser erkennst als geschulte Leute in den Händen

Julianus v. Pannonien hat geschrieben:

antinovs hat geschrieben: ich habe sofort selbst erkannt, das der stil von JvP's münze modern ist und durch
beschädigung des schrötlings und applikation einer künstlichen patina antikes aussehen vorgetäuscht wurde.


gruesse antinovs

Gut zu wissen, dann zeig ich ab sofort alle Münzen dir wenn du das vom Foto besser erkennst als geschulte Leute in den Händen

logisch. nur her mit dem zeug

Tut mir leid Antinovs, ich habe dich falsch gelesen In all diesem Aufruhr um dieses Medallion.

Ich glaube für heute hab ich genug von Antiken Münzen....

Das kann ich nachvollziehen. Man sieht ja auch an der Beteiligung bei diesem Thread, wie Dein Erlebnis die Leute aufwühlt...

Homer

Julianus v. Pannonien hat geschrieben:Man muss bei diesem Stück wirklich von einer sehr guten Fälschung sprechen!
Die Patina ist anscheinend echt, da der Acetontest nix ergeben hat. und die Korrosionen das Gesamtbild....
...

Mit Aceton lässt sich doch i.d.R. keine gefälschte Patina nachweisen! Weder mit echten Beizen hergestellte Patina noch mit den meisten synth. Kunsharzen aufgeklebte "mineralische Patina" (oft mit Cyanacrylat) noch aufgesinterte karbonatige Patina noch silifizierte Patina ... sind in organischen Lösemitteln löslich. Nur einige der von Laien oder semiprofessionellen Fälschen verwendeten Farben und Klebstoffe lassen sich u.a. in Aceton lösen.

Eine fiese Methode wäre (ich glaube, das wird bereits in Bulgarien praktiziert) eine völlig abgelutsche aber mit guter alter Patina versehene Münze mit gefälschten Stempeln umzuprägen (umzupressen). Sollte die Patina nach dem Prägevorgang etwas rissig oder bröselig geworden sein, kann diese mühelos gehärtet werden.

Ansonsten wundere ich mich jedesmal ein wenig über das etwas naive Erschrecken über den Umstand, dass Münzen gefälscht werden. Im Prinzip werden doch seit geraumer Zeit sämtliche "Münzklassen" aller Zeiten gefälscht. Ich würde mal behaupten, dass alle Münzen ab 50 Euro Marktwert hochgradig fälschungsgefährdet sind bzw. bereits gefälscht wurden (bei deutschen Briefmarken werden z.B. sämtliche Typen ab wenigen Euro Marktwert gefälscht, gleiches gilt für deutsche Orden ...). Bei den neuzeitlichen Münzen ist das definitiv so, bei mittelalterlichen, vor allem aber bei antiken Münzen ist das Erkennen nur ungleich schwerer, weil letztere alle ein individuelles Erscheinungsbild haben.

Sorry, wenn ich Euch den Abend versaut habe
Tilos

Bin ich froh, daß ich nicht mehr Briefmarken sammle...

Homer

tilos hat geschrieben:
Ansonsten wundere ich mich jedesmal ein wenig über das etwas naive Erschrecken über den Umstand, dass Münzen gefälscht werden.

Lass' es mich mal so formulieren: Ich bin mehr und mehr darüber erschrocken, dass Münzen so gefälscht werden, dass selbst Experten sie in der Hand nicht als Fälschung erkennen. Das würde ich jetzt auch nicht naiv nennen