Früher Mamaea-Sesterz

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Re: Günstige Schönheiten

Beitrag von beachcomber » Mo 12.12.11 17:35

na, dann wollen wir die prozentzahl mal erhöhen, auch ich habe probleme mit dem stil! :wink:
grüsse
frank

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Laurentius
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Re: Günstige Schönheiten

Beitrag von Laurentius » Mo 12.12.11 17:41

@ Pscipio

Deine Worte in Gottes Ohren.
Aufgrund des perfekten Erscheinungsbildes und der geringen Korrosion sieht
die Münze in der Tat neu/modern aus.

Man könnte jetzt auch noch nach dem Ausschlussverfahren vorgehen.
Werden gefälschte Sesterzen in der Regel nicht gegossen?
Warum gibt es keine vergleichbaren Fälschungen?

Fragen über Fragen.

Durchmesser 31mm bei 24g.

@ Frank

Jetzt fall mir auch noch in den Rücken. :wink:

Grüße Laurentius
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https://www.forumancientcoins.com/galle ... album=7436

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Re: Günstige Schönheiten

Beitrag von Pscipio » Mo 12.12.11 17:44

Das ist sicher kein Abguss eines Originales, sondern es handelt sich wenn schon um moderne Stempel - daher der moderne Stil.
Zuletzt geändert von Pscipio am Mo 12.12.11 17:51, insgesamt 1-mal geändert.
Nata vimpi curmi da.

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Homer J. Simpson
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Re: Günstige Schönheiten

Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 12.12.11 17:49

Ich möchte folgendes zu bedenken geben:

Der Rückseitentyp IUNO CONSERVATRIX ist Mamaeas Antrittsemission. Bei den Denaren wurde - nach meiner Information von Curtis - die ersten beiden Jahre nur dieser Typ geprägt. Und zwar in drei aufeinanderfolgenden Varianten:
1. mit Legende IULIA MAMIAS - bei Denaren schon sehr selten, bei Bronzen wohl noch seltener,
2. mit normaler Vs.-Legende, aber wie bei Variante 1 "komisch" nach links stehend - mit dem li. Bein als Standbein und dem re. Bein als Spielbein, ziemlich selten,
3. mit normaler Vs.-Legende und normaler Iuno auf der Rs.

Dieser Sesterz entspricht Stufe 2, d.h. er wurde unmittelbar nach der ersten Variante (die sicher nicht länger als einen Tag geprägt wurde, bis die Stempelschneider gesagt bekamen: Hört mal, neues Kommando: Die Kaiserin latinisiert ihren Namen zu Mamaea!) geprägt, trägt also ein sehr frühes Porträt der Mamaea.

Ich halte die Münze für echt, der Stil ist zu gut für Bulgarien. Ich bin sehr gespannt auf Curtis' Meinung.

Homer

PS: Untenstehend ein Bild des MAMIAS-Denars.
Dateianhänge
1966.JPG
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Re: Günstige Schönheiten

Beitrag von ga77 » Mo 12.12.11 17:50

Nur weil es kein Vergleichsstück gibt, ist sie echt? Ein Guss ist es nicht, soviel ist klar - das hat aber auch niemand behauptet. Aber der Stil scheint einfach modern, daran ändert ein besseres Foto auch nichts.

Vale
Gabriel
Zuletzt geändert von ga77 am Mo 12.12.11 17:51, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Günstige Schönheiten

Beitrag von chinamul » Mo 12.12.11 17:50

Es ist eigentlich für mich als Laien immer wieder erstaunlich, wie schwer sich die zeitgenössischen Fälscher damit tun, das typisch Römische der Münzbilder, besonders der Porträts, überzeugend hinzubekommen. Irgendwie erinnert mich das an die verzweifelten, meist aber vergeblichen Versuche von Malern und Dekorateuren heutzutage, Jugendstilornamente so nachzuahmen, daß sie den ganz besonderen Reiz der Originale haben und in sich ebenso stimmig wirken. Es muß wohl doch soetwas geben wie den Geist einer Stilepoche, in der Künstler sich über längere Zeit hinweg völlig in die geltende Formensprache hineinfühlen können.

Gruß

chinamul
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Re: Günstige Schönheiten

Beitrag von shanxi » Mo 12.12.11 18:00

Ein sicherlich echtes Vergleichsstück aus dem US Forum. Irgendwie erscheint beim Portrait alles etwas runder, weiblicher, speziell das Kinn, Nase und Stirnpartie. Die erkennbaren Buchstaben und der lange Hals sind hingegen bei beiden ähnlich.

http://www.forumancientcoins.com/galler ... pos=-57333

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Re: Günstige Schönheiten

Beitrag von quisquam » Mo 12.12.11 18:10

Dieses Stück, mit unglaublichen Schrötlingsrissen, ist wohl beidseitig stempelgleich:
http://www.vcoins.com/numisantique/stor ... roduct=271

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Re: Günstige Schönheiten

Beitrag von curtislclay » Mo 12.12.11 18:20

Die Forvm-Münze anscheinend vom selben Vs.Stempel, was die Echtheit von Laurentius' Stück zu beweisen scheint!

Aber Stefan, an der Echtheit des von dir verlinkten, auf beiden Seiten stempelgleichen Exemplars kann man bestimmt nicht zweifeln?
Zuletzt geändert von curtislclay am Mo 12.12.11 19:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Günstige Schönheiten

Beitrag von quisquam » Mo 12.12.11 18:27

Die von mir verlinkte Münze hat mir auch zu Denken gegeben.

Grüße, Stefan
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Re: Günstige Schönheiten

Beitrag von Laurentius » Mo 12.12.11 18:30

@ Pscipio, Gabriel, chinamul

Um jemanden zur Rechenschaft ziehen zu können, bräuchte ich schon eindeutige
Beweise, die für eine Fälschung sprechen würden. Mit guten Worten käme ich da
nicht weit.
Ich weiß aber, das es gut gemeint ist von Euch, im heutigen Zeitalter der Fälscherei.

@ Homer, shanxi, Stefan & curtislclay

Wunderbar, so langsam kommt Licht ins Dunkel. 8)

Viele Grüße Laurentius
Zuletzt geändert von Laurentius am Mo 12.12.11 18:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Günstige Schönheiten

Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 12.12.11 18:34

Dann würde ich mal sagen, Glückwunsch an Laurentius zu diesem tollen Sesterzen (der Doppelschlag der Rs. stört nur wenig, die Schrötlingsrisse würden MICH nicht im geringsten stören, aber ich weiß, daß da manche Sammler anz anders denken).

Homer
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Re: Früher Mamaea-Sesterz

Beitrag von Laurentius » Mo 12.12.11 18:40

@ Homer

Der Sesterz bekommt einen ehrenvollen Platz in der Sammlung.
Und danke für´s splitten.

Viele Grüße Laurentius
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https://www.forumancientcoins.com/galle ... album=7436

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Re: Früher Mamaea-Sesterz

Beitrag von quisquam » Mo 12.12.11 18:49

Ich finde es sehr lehrreich, wie sehr einen Ausnahmeerhaltung und frühes, ungewöhnliches Portrait in die Irre führen können.

Auch meinen Glückwunsch zu diesem Exemplar.

Grüße, Stefan
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Re: Früher Mamaea-Sesterz

Beitrag von ga77 » Mo 12.12.11 19:55

Dann muss ich meine Aussage wohl zurücknehmen, denn der Stil ist in dem Fall antik.

Trotzdem bleibt für mich, wie Xanthos geschrieben hat, das Problem der viel zu homogenen Oberflächen, weshalb ich das Stück immer noch nicht kaufen würde. Aber auch da kann ich mich gut irren. Jedoch sind stempelgleiche echte Stücke für mich kein Echtheitsbeweis, wo es doch transfer-die-Fälschungen gibt.

Valete
Gabriel

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