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Früher Mamaea-Sesterz

Verfasst: Mo 12.12.11 09:00
von Laurentius
@ Stefan

Finde das hast Du sehr gut umschrieben.
Hier mal ein Beispiel, wo die Spannung so groß gewesen sein muß, das es
auf der RV zudem zu einem Doppelschlag kam.
1.JPG

Ich selber finde das mit den "Rissen" auch nicht so schlimm, ist es doch bei
Sesterzen so etwas wie ein "Echtheitszertifikat".
Ja, bin auch schon einmal auf eine Fälschung reingefallen. 100€ hatte ich
damals in den Sand gesetzt.

Viele Grüße Laurentius

Re: Günstige Schönheiten

Verfasst: Mo 12.12.11 09:33
von ga77
Hallo Laurentius

entschuldige bitte, wenn ich jetzt nachfrage, aber ich verstehe deinen Post nicht ganz. Meinst du mit der 100 Euro Fälschung diese Mamaea, oder? Ich halte sie nämlich für modern.

Vale
Gabriel

Re: Günstige Schönheiten

Verfasst: Mo 12.12.11 10:47
von Laurentius
Hallo Gabriel

Dann entschuldige ich mich für die entstandene Verwirrung.

Die Mamaea ist natürlich echt und war lediglich als Anschauungsobjekt gedacht,
um die Thematik rund um die Entstehung der "Risse" etwas zu verdeutlichen.
Also um die beim Prägen entstehende Spannung zu konkretisieren.

Die Fälschung war auf einen Denar bezogen, den ich mir einmal vor Jahren gekauft
hatte. War mir aber eine Lehre. Schaffe mir keine Münze mehr an, ohne sie vorher
in Händen gehabt zu haben.

Viele Grüße Laurentius

Re: Günstige Schönheiten

Verfasst: Mo 12.12.11 11:55
von ga77
Hallo Laurentius

Ok. Die Mamaea halte ich aber weiterhin für ein modernes Stück, vielleicht äussert sich ja sonst noch jemand dazu.

Vale
Gabriel

Re: Günstige Schönheiten

Verfasst: Mo 12.12.11 13:03
von Julianus v. Pannonien
Das Portrait sieht mir stilistisch etwas daneben aus, sei mir nicht böse aber es erinnert mich etwas an den Bulgarischen Stil...
Der Kopf ist normalerweise einiges grösser dargestellt.
Auch sind die Oberflächen etwas seltsam...

Das Revers hingegen könnte in etwa hinkommen.

Hast du ein Zitat zu der Münze? Denn die Legende IVNO CONSERVATRIX kenne ich nur von Denaren.

Re: Günstige Schönheiten

Verfasst: Mo 12.12.11 13:13
von drakenumi1
Unbestritten hat so eine "eingekeilte" Münze seinen besonderen Reiz, eben den der Antike und seinen aus heutiger Sicht unvollkommenen technologischen Methoden. Auch ich habe eine besondere Sammel-Neigung zu solchen Ausrutschern.
Bei den Möglichkeiten der Entstehung solcher Keile sollten wir aber auch in Betracht ziehen, daß zwei nebeneinander und aufeinander zu laufende Risse zum Herausfallen eines keilförmigen Stückes geführt haben können. Beim Betrachten des Philippus hier fällt auf, daß der Keil mit annähernd konstantem Winkel bis in die Mitte des Portraits verläuft und danach bis zur Schädeldecke nur noch mit dem Winkel von 0 Grad als Riß. Eine eigentlich nicht erklärbare Erscheinung, dieser Punkt, an dem 2 unterschiedliche Winkel ansetzen. Die Natur macht doch eigentlich keine solchen "Sprünge"(?)
Sei es nun ein fehlendes, verlorenes Stück Material oder lediglich ein Auseinanderklaffen durch die Fließprozesse beim Prägen, solche Erscheinung mindert den Preis und das breite Interesse an solchen Stücken allerdings erheblich, was man als potentieller Käufer immer berücksichtigen sollte, ....was heißt, hier kann man den Preis bei geschickter Verhandlung drücken !

Grüße von

drake

Re: Günstige Schönheiten

Verfasst: Mo 12.12.11 13:42
von Xanthos
Ich stimme Gabriel und Simon zu. Der Mamaea Sesterz ist sicher falsch. Der Stil ist zwar nicht schlecht, aber dennoch modern. Die Münzoberfläche zu plan, die Kanten zu eckig und die Patina wirkt wie aufgesprüht. Alles in allem ein recht typisches Fälschungsbild, das in letzter Zeit häufig (auch bei renomierten Auktionen) zu finden ist.

Re: Günstige Schönheiten

Verfasst: Mo 12.12.11 14:16
von Laurentius
@ drake

Habe auch diesen Flair für die etwas "ausgefallenen" Sammlerstücke.

@ Gabriel, Julianus & Xanthos

Da bin ich ja beruhigt. Dachte schon der Sesterz wäre chemisch gereinigt. :lol:

Die Münze ist so römisch wie die rechte Hand Caesars.

Zu Eurer Verteidigung kann ich sagen, das die ersten Bilder im Kunstlicht gemacht
wurden. Da schimmert´s so schön kitschig.

Hier bei Tageslicht.
1.JPG
2.JPG
Einen Kasten Bier für denjenigen, der hier eine Fälschung mit gleichem Stempel
vorlegen kann. Viel Spaß beim suchen. :wink:

PS: RIC 685, Cohen 39

Viele Grüße Laurentius

Re: Günstige Schönheiten

Verfasst: Mo 12.12.11 14:42
von quisquam
Auf den neuen Bildern sieht die Mamaea aber leider auch nicht besser/echter aus.

Grüße, Stefan

Re: Günstige Schönheiten

Verfasst: Mo 12.12.11 15:43
von chinamul
Ohne hiermit ein Votum für oder gegen die Echtheit der Julia Mamaea abgeben zu wollen, muß ich doch feststellen, daß sonst gerade diese Dame an ihrem Porträt immer auf den ersten Blick eindeutig zu erkennen ist, was aber beim vorliegenden Stück überhaupt nicht der Fall ist. Ohne die entsprechende Legende hätte ich diesen Sesterz niemals als einen der Julia Mamaea identifiziert.

Gruß

chinamul

Re: Günstige Schönheiten

Verfasst: Mo 12.12.11 16:13
von tilos
Laurentius hat geschrieben: ...
Die Münze ist so römisch wie die rechte Hand Caesars.
...
Und ich dachte immer Caesar wäre komplett römisch gewesen, das mit der Hand wusste ich noch nicht... :cry:

Re: Günstige Schönheiten

Verfasst: Mo 12.12.11 16:26
von Laurentius
@ Stefan & chinamul

Nun gut. Was haltet Ihr von Orbiana?

@ tilos

Das ist ja auch nur so eine Redensart.
Von mir aus auch so römisch wie der kompltte Caesar oder Caligulas Pferd. :D

Grüße Laurentius

Re: Günstige Schönheiten

Verfasst: Mo 12.12.11 17:04
von tilos
Stimmt, das Pferd sollte - wenn es nach Caligula gegangen wäre - römisch werden (im Rang eines Konsuls). Wurde es aber nicht! 8)

Grüße
Tilos

Re: Günstige Schönheiten

Verfasst: Mo 12.12.11 17:17
von Laurentius
@ Tilos

Ok, das mit dem Pferd war eine blöde Idee.
Aber das Kolosseum ist doch römisch?!

@ MOD´s

Ich will jetzt nicht den schönen thread vom Numis-Student durcheinander
wirbeln.
Den "Sesterz" kan man man ruhig in einen anderes Thema splitten.

Kann ja verstehen, wenn eine gute Fälschung nicht so leicht von einer
echten Münze zu unterscheiden ist, aber wenn eine echte Münze zu 90%
für eine Fälschung gehalten wird, besteht doch noch einiges an Diskussionsbedarf.

Grüße Laurentius

Re: Günstige Schönheiten

Verfasst: Mo 12.12.11 17:29
von Pscipio
Tut mir leid, aber ich halte die Mamaea ebenfalls für modern, Porträtstil und Machart passen überhaupt nicht. Der Doppelschlag, der Schrötlingsriss sowie die leichte Korrosion lenken davon ab - natürlich absichtlich, so wie es immer häufiger (und leider oft erfolgreich) gemacht wird.

Gruss, Pscipio