Solidus des Constantius II.

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Re: Solidus des Constantius II.

Beitrag von Zwerg » So 08.01.12 12:46

Als Vergleich zu Studienzwecken vier weitere Solidi der gleichen Emission aus Coinarchives.
Die Münze von Peus wurde zurückgezogen
GuM_2002-10-14.jpg
GuM_2002-10-14
MuM_2003-12-16.jpg
MuM_2003-12-16
Peus_2009-04-28_falsch.jpg
Peus_2009-04-28(zurück)
Kuenker_2008-03-10.jpg
Künker_2008-03-10
Grüße
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Re: Solidus des Constantius II.

Beitrag von beachcomber » So 08.01.12 13:38

wobei aber nur der erst von g+m von 2002 stempelgleich mit den oben besprochenen ist, und auch da die gleichen präge(?)schwächen festzustellen sind!
grüsse
frank

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Re: Solidus des Constantius II.

Beitrag von Constantinus » So 08.01.12 14:05

Das zurückgezogene Stück von Peus ist als Fälschung publiziert (Bulletin on Counterfeits Vol 1, No 2, May 1976).

Gruss

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Re: Solidus des Constantius II.

Beitrag von antinovs » So 08.01.12 14:19

hi,

hier nochmal die 3 stempelgleichen exemplare:
constantius.jpg
GuM_2011.jpg
GuM_2002-10-14.jpg
sind wohl 3 unterschiedliche münzen und aufgrund ihrer ähnlichkeit HOCHGRADIG VERDÄCHTIG.

gruss a.
LXXIII

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Re: Solidus des Constantius II.

Beitrag von Zwerg » So 08.01.12 14:39

Meine Zweifel werden ein wenig größer.
Ich habe mir die bei CA veröffentlichten Exemplare je nach Emission angesehen.
Was ich nirgendwo gefunden habe ist eine Gleichheit der Prägeschwäche, wie unten blau angedeutet.
Der Perlrand im Stempel sollte überall recht gleich hoch sein, die Prägeschwäche kommt durch einen leicht schräg angesetzten Stempel oder einen ungleichmäßigen Hammerschlag.
Und das kann nicht drei Mal identisch geschehen sein.
Ich würde die Münze einmal prüfen lassen - und dem Prüfer die Arbeit ein wenig erleichtern mit Hinweis auf diesen Thread.

Grüße
Zwerg
Solidus_3 des Constantius II.jpg
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Re: Solidus des Constantius II.

Beitrag von vitellius2009 » So 08.01.12 22:47

Erst einmal herzlichen Dank für Eure detaillierten Analysen und Ausführungen. Mein "mulmiges Gefühl" hat sich mittlerweile deutlich vergrößert, auch wenn es sich letztlich noch um keine bestätigte Fälschung handelt. Aber die angeführten Argumente sind ja wirklich nicht von der Hand zu weisen und klingen sehr plausibel!

Interessant finde ich, dass zwei der Münzen mit dem gleichen Stempel aus GuM Auktionen stammen; also auch zweimal von Experten für echt befunden wurden. Meine habe ich, wie gesagt auf der Numismata gekauft, aber bei einem anderen (bekannten) Händler.
Der Kauf echter antiker Münzen und besonders hochpreisiger Exemplare ist eine große Vertrauenssache und man überlegt sich natürlich genau, wo man solche Stücke kauft. Aber wenn gleich zwei große und seriöse Händler eine mögliche Fälschung (ist ja noch nicht bestätigt) als Original verkaufen bzw. über Auktionen anbieten und das im Falle von GuM gleich zweimal, dann kann einem schon die Lust an diesem schönen Hobby vergehen.

Wenn sich wirklich herausstellt, dass es sich um Fälschungen handelt, finde ich das mehr als erschreckend. Vor allem, da der Stil (Portrait, Schrift....) der Prägung sehr echt bzw. antik wirkt (verglichen mit anderen Solidi des Constantius II.). Die drei Münzen weisen auch nicht die typischen Fälschungsmerkmale wie der zurückgezogene Solidus aus der Peus Auktion auf.

Natürlich würde bzw. werde ich reklamieren (habe die Münze ja als Original für teures Geld gekauft) und ich denke GuM bzw. der/die Gewinner der Auktion haben ebenfalls Interesse daran zu wissen was Sache ist.
Eine Prüfung der Münze wäre auch meiner Meinung nach am naheliegendsten (natürlich auch mit Hinweis auf den Thread).
Könnt Ihr mir da vielleicht einen erfahrenen und Kompetenten Experten bzw. eine Expertin empfehlen?

Lg,
vitellius

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Re: Solidus des Constantius II.

Beitrag von Zwerg » Mo 09.01.12 20:48

Hallo Vitellius
ich würde so vorgehen:

Zuerst Deinen Händler kontaktieren - er verkauft sicherlich nicht aus Absicht eine zweifelhafte Münze und sollte an einer Aufklärung interessiert sein.

Sollte es zu keiner Einigung oder Klärung kommen einen Händler kontaktieren, der Mitglied der AINP ist
http://www.iapn-coins.org/
oder / und vereidigter Sachverständiger (Listen bei der IHK)
Allerdings wirst Du da finanziell in Vorleistung treten müssen.

Grüße
Zwerg
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Re: Solidus des Constantius II.

Beitrag von antinovs » Di 10.01.12 17:55

hi,

@Vitellius2009: wäre schün, wenn du uns auf dem laufenden hälst, falls du etwas unternimmst.

gruss a.
LXXIII

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Re: Solidus des Constantius II.

Beitrag von vitellius2009 » Di 10.01.12 18:54

@Zwerk: vielen Dank für Deine Empfehlung und den Link! Werde auf jeden Fall auch meinen Händler kontaktieren; bin überzeugt, dass (falls falsch) keine Absicht dahinter steckt. Wie gesagt, es handelt sich um einen bekannten und seriösen Händler. Naja, mal schauen, wie er reagiert.

Werde Euch auf jeden Fall auf dem laufenden halten!!!

Danke und liebe Grüße,
vitellius2009

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Re: Solidus des Constantius II.

Beitrag von vitellius2009 » So 20.10.13 00:00

Guten Abend,

nachdem dieser Thread schon länger zurück liegt und sich das Ganze etwas hingezogen hat, wollte ich Euch nun unbedingt informieren, wie die Sache ausging.
Bei meinem Solidus des Constantius II. handelte es sich leider definitiv um eine Fälschung. Wahrscheinlich aus dem Syrischen Raum der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts.

Ich hatte das Stück bei diversen namhaften numismatischen Händlern in München persönlich begutachten lassen.
Alle kamen zu dem Schluss, dass es sich um eine moderne Fälschung handelt.

Des weiteren habe ich auch Herrn Wenninger um seine fachliche Meinung gebeten, wofür ich mich an dieser Stelle nochmal recht herzlich bedanken möchte!
Nachdem ich Herrn Wenninger Bilder der Münze übermittelte, erhielt ich folgende Beurteilung:
"...ich habe die Fotos genau angesehen und kann Ihnen versichern, dass es sich bei dem Stück mit Sicherheit um eine moderne Fälschung handelt.
Die Vorderseite ist auf jeden Fall mit einer publizierten Fälschung stempelidentisch, ebenso die Rückseite (vgl. Bulletin on Counterfeist I/1, Jan. 1976, S. 31, Nr. RO.2).
Bemerkenswert ist auf der Rückseite bei ca. 10 Uhr ein kleiner Materialfehler, der bei Ihrem Stück und der publizierten Fälschung gleichermaßen deutlich erkennbar ist..."


Ich habe somit umgehend beim Händler, bei dem ich das Stück damals auf der Numismata in München gekauft habe, reklamiert.
Dieser erstattete den Kaufpreis letztlich ohne Probleme zurück. Die Münze wurde von mir retourniert.

Hier über das Forum kam es ja erst überhaupt auf, dass es sich möglicherweise um eine Fälschung handeln könnte, was ja dann auch letztlich bestätigt wurde.
Ein herzliches Dankeschön an euch, für die kompetente Hilfestellung!!!

Liebe Grüße,
vitellius2009

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