Gussfälschung?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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nostronomo
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Gussfälschung?

Beitrag von nostronomo » Di 10.01.12 19:29

Hallo zusammen,
habe diese Münze bekommen und ich könnte Wetten es handelt sich um einen Guss.
Seid Ihr auch der Meinung?
IMG_4497.JPG
Wird wohl kaum antik sein oder?
Gruss
Juan
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quisquam
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Re: Gussfälschung?

Beitrag von quisquam » Di 10.01.12 19:42

Bei stark gereinigten Münzen ist das oft schwer zu sagen, aber auf den Detailbildern sehe ich nichts was bei mir die Alarmglocken läuten lässt.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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nostronomo
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Re: Gussfälschung?

Beitrag von nostronomo » Di 10.01.12 19:46

Auf dem Bildern links und unten rechts ist so eine Art überstehende Kante zu erkennen,
links oben erkenne ich wie eine Abbruchstelle, könnte der Einguss sein.
Hier noch 2 Bilder:
abvers.JPG
revers.JPG
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Suzuki GS
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Re: Gussfälschung?

Beitrag von Suzuki GS » Di 10.01.12 21:53

HI,

mal rein als Maschinenbauer:

im Viererbild rechts unten, das sieht schwer nach "Stanzen" aus.

Also so ein Bild entsteht wenn Metall "beruhigt" vergossen und anschließend ausgestanzt wird. Im Stahl spricht man von seiner Seigerung. Stanzt man da durch, erhält man außen höherwertigeres Metall und einen "schlechteren" Kern da die Verunreinigungen im Kern länger flüssig bleiben.

Prägen hat eine Verdichtung der Oberfläche zur Folge, mit selbem Ergebniss für das Werkstück.

Korrodiert sowas, entstehen diese Ränder mit "Fransen" da innen der schlechtere Stoff eigentlich schneller oxidiert.

Also könnte echt sein, aber durch unfachmännische Reinigung (scharfe Mittel) halt so aussehen.
Meine Vermutung.

Gruß,
Kai

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Laurentius
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Re: Gussfälschung?

Beitrag von Laurentius » Di 10.01.12 22:05

Hallo

Sieht mir nach einem antiken Guss aus.

Grüße Laurentius
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Re: Gussfälschung?

Beitrag von nostronomo » Di 10.01.12 22:20

Hallo zusammen und danke für eure Kommentare, werde die Münze mal im Auge behalten.
Aber ich sehe da schon eher was in der Richtung Formtrennung und Eingussstelle.
Auch die sehr weichen Konturen beim CONSTA lassen mich an der Echtheit zweifeln.
Gruss
Juan
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Re: Gussfälschung?

Beitrag von nostronomo » Di 10.01.12 23:31

Jetzt wo ich die Oberfläche genau betrachte glaube ich mich doch geirrt zu haben was die Echtheit anbelangt.
Die Oberfläche sieht schon nach entpatiniert aus und da sind auch kleine Reste noch vorhanden.
IMG_4501.JPG
Antik ok, aber vielleicht doch ein Guss? Gab‘s das bei den Spätrömischen?
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Re: Gussfälschung?

Beitrag von Pscipio » Di 10.01.12 23:40

Im Zweifelsfall wohl eher modern als antik. Vielleicht ist sie aber auch nur runtergereinigt.
Nata vimpi curmi da.

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Re: Gussfälschung?

Beitrag von beachcomber » Di 10.01.12 23:41

für mich antik geprägt, nur mit säuren entpatiniert!
grüsse
frank

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Laurentius
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Re: Gussfälschung?

Beitrag von Laurentius » Di 10.01.12 23:44

Ich sach antiker Guss, chemisch gereinigt und etwas blank geschrubbert.

Grüße Laurentius
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Re: Gussfälschung?

Beitrag von tilos » Mi 11.01.12 12:05

Ob antiker oder moderner Guss lässt sich so nicht entscheiden. Auch moderne Güsse haben oft verzunderte bzw. mit Formresten verbackene Oberflächen, die sich kaum von Patinaresten unterscheiden lassen.
Vielleicht ein bisschen frech, aber ich hätte Interesse das Stück für meine Fälschungsvergleichssammlung zu erwerben. Also, wenn es mal zur Disposition steht, bitte an mich wenden.
:wink:
Beste Grüße
Tilos

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Re: Gussfälschung?

Beitrag von antinovs » Mi 11.01.12 18:34

hi,

auf basis des detailbildes tendiere ich zu beach's meinung.

gruss

antinovs
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Re: Gussfälschung?

Beitrag von Laurentius » Mi 11.01.12 19:19

Habe zufällig ein paar Jahre lang in einer Firma für Spritzgussteile gearbeitet.
Einmal in der Produktion selber, sowie in der Qualtitätssicherung.

Kann hier zweifelsohne Einfallstellen und Lunker erkennen.
abvers.JPG
revers.JPG
Und der Trenngrat ist ja wohl mehr als eindeutig.
IMG_4497.JPG
So als "spätrömische Gussfälschung" gefällt mir die Münze eigentlich
schon besser als eine offizielle Prägung. Wahrlich ein schöner Guss.

Grüße Laurentius
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Re: Gussfälschung?

Beitrag von quisquam » Mi 11.01.12 20:23

Von "zweifelsohne" und "mehr als eindeutig" würde ich nicht sprechen wollen. Das Problem ist, dass es sich auch um Stempelausbrüche und Korrosionslöcher handeln kann. Bei scharf gereinigten Münzen kann man halt oft nur sagen: kann gegossen sein, muss aber nicht.

Ich tendiere nach wie vor zu geprägt.

Grüße, Stefan
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Re: Gussfälschung?

Beitrag von Laurentius » Mi 11.01.12 23:09

@ Stefan

Sehr wohl weiß ich Deine Beiträge zu schätzen.
Du kannst mich überzeugen, wenn Du mir eine geprägte Münze
mit einem so schön mittigen Trenngrat zeigst. :)

Grüße Laurentius
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