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Pupienus als AE Denar

Verfasst: Mi 14.03.12 09:05
von didius
Hallo zusammen,

folgendes Stück soll der Kern eines plattierten/versilberten Denars sein.

Wie steht ihr dazu? Ist das so etwas wie eine "Limes"-Denar, oder etwas modernes, oder vielleicht ein Bronze-Abschlag vom Denar-Stempel?

Durchmesser übrigesn 19mm und Gewicht 2,6 Gramm

Re: Pupienus als AE Denar

Verfasst: Mi 14.03.12 16:40
von tilos
Auf jeden Fall KEIN Kern eines plattierten Denars. Sieht mir mehr nach einem Guss aus.
Gruß
Tilos

Re: Pupienus als AE Denar

Verfasst: Mi 14.03.12 16:57
von beachcomber
ja, ich denke auch es ist ein 'limes-denar', also eine antike fälschung.
grüsse
frank

Re: Pupienus als AE Denar

Verfasst: Mi 14.03.12 23:04
von didius
An einen 'limes-denar' hatte ich auch gedacht.
Weil die Münze in so einem hervorragenden Zustand ist, zweifle ich ein wenig an der Echtheit, ich meine "Echt" Falsch eben

Traut sich von euch jemand anhand der Fotos eine Einschätzung zu?

Danke schon m al für die Rückmeldung

didius

Re: Pupienus als AE Denar

Verfasst: Mi 14.03.12 23:23
von ischbierra
Der Stil sieht schon echt aus, aber mich wundert, wieso zeitgenössisch ein Denar gefälscht wurde von einem Kaiser, der, kaum im Umlauf auch schon wieder tot war. Bei "Raritäten " hätte doch auch damals einer schon eher genau hingeschaut als bei Allerweltsmünzen; will sagen, ein antiker Fälscher hätte doch sinnvollerweise lieber Maximinus Thrax weitergefälscht als einen unbekannten Kurzzeitkaiser wo alle sowieso mißtrauisch hingeschaut hätten.
Gruß ischbierra

Re: Pupienus als AE Denar

Verfasst: Mi 14.03.12 23:32
von Uncia
Also Farbe/Oberfläche sehen gut aus (zumindest finde ich Entsprechungen in meiner Sammlung). Die Erhaltung ist allerdings wirklich erstaunlich. Es mag albern sein, aber wenn es kein Pupienus, sondern beispielsweise ein Severer wäre, würde ich auf eine echt antike Fälschung tippen. Aber so habe ich auch leichte Zweifel. Zu schön, um wahr zu sein?

Gruß Uncia

Re: Pupienus als AE Denar

Verfasst: Mi 14.03.12 23:39
von beachcomber
ich habe keien zweifel an der echtheit der fälschung! :)
die jungs waren damals schon ziemlich gut mit ihren güssen, und seltenheiten sind erstaunlicherweise öfter dabei.
grüsse
frank

Re: Pupienus als AE Denar

Verfasst: Mi 14.03.12 23:51
von Uncia
Den Eindruck hatte ich auch schon. Aber meist sind es doch Münzen des Septimius Severus, Caracalla, Geta (davon aber auch seltenere Rs.-Typen). Komischerweise ist auch Trajan verhältnismäßig häufig dabei. Das sind allerdings nur meine Beobachtungen auf Ebay. Wie der Anteil in Sammlungen, Funden oder auch großen Auktionen ist, weiß ich nicht.

Gibt es eigentlich irgendwelche Publikationen bzw. Artikel zu diesem Thema? Oder sind größere archäologisch ausgewertete Funde solcher Gussdenare bekannt?

Grüße Uncia

Re: Pupienus als AE Denar

Verfasst: Do 15.03.12 08:53
von didius
Na dann danke ich euch doch schon mal für eure Einschätzungen!
Uncia hat geschrieben:Gibt es eigentlich irgendwelche Publikationen bzw. Artikel zu diesem Thema? Oder sind größere archäologisch ausgewertete Funde solcher Gussdenare bekannt?

Grüße Uncia
Stimmt, dass wäre tatsächlich mal interessant!

Gruß didius

Re: Pupienus als AE Denar

Verfasst: Do 15.03.12 20:18
von Chandragupta
Muß man "in der Hand" sehen. Auch für mich rein nach Foto "zu schön um echt (antik gefälscht ;) )" zu sein.

ABER: Die Limesfalsaproduzenten haben eben gerade NICHT auf den konkreten Kaiser geguckt, das waren ja keine Sammler mit unserem heutigen Wissen. Die nahmen die Vorlagen halt einfach aus dem normalen Umlauf. Ich hatte mal einen definitv antiken (allerdings auch deutlich gröber gegossenen!!) schweineseltenen Legionsantoninian des Gallienus als Limesfalsum. Dummerweise habe ich das Teil vor ca. 20 Jahren gegen einen originalen Quietus getauscht (den ich damals noch nicht hatte). Heute sehe ich das als schlechten Tausch an, denn diese Limesgüsse sind geldgeschichtlich hochgradig interessant!

PS: Meinen antiken Aemilian-Nachguß habe ich allerdinga noch. Muß ich mal fotografieren... :)

Re: Pupienus als AE Denar

Verfasst: Sa 17.03.12 01:49
von imperator44
Wie kommt Ihr eigentlich auf die Bezeichnung "Limes Denar" ? Das ist eine wunderschöne antike Fälschung eines Pupienus Denars, Gußfalsum wohlgemerkt, die im ganzen Reich hergestellt wurden. Diese antiken Denar- Fälschungen wurden im Gegensatz zu den ebenfalls gegossenen, aber qualitätsmäßig wesentlich schlechteren Bronzen, den sogenannten Limesfalsa (hier stimmt der Name, da sie hauptsächlich im Bereich des Limes, wohl offiziell und wahrscheinlich aus Kleingeldmangel hergestellt wurden), in betrügerischer Absicht unter die Leute gebracht. Sie bestehen zum größten Teil wohl aus einem Gemisch aus Zinn, Zink, Kupfer, Blei und einem geringen Silberanteil. Bestechend bei diesen Denarfälschungen ist die durchgehend gute Gußqualität, die damals sicher nicht leicht als Fälschungen erkannt wurden.
Da ich im Lauf der Jahre eine kleine Sammlung von ca. 70 Gußdenaren zusammengefunden habe, kann ich sagen, daß wohl fast jeder Kaiser gefälscht wurde. Allerdings liegt ein Schwerpunkt der Falsa im Bereich der Severer.