"Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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areich
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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von areich » Do 07.06.12 09:29

Sehe ich genauso. Könnte in Ordnung sein aber in Anbetracht des Anbieters würde ich am liebsten beide Stempel mit einem anderen Stück vergleichen wollen.

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antoninus1
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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von antoninus1 » Do 07.06.12 10:26

Nochmals zu Martins gegossenem Hadrian:

könnte das nicht ein antikes (Limes-) Gussfalsum sein?

Und das konzentrierte Dihydrogenoxid würde mich auch interessieren. Wo bekommt man denn das :wink:
Gruß,
antoninus1

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mike h
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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von mike h » Do 07.06.12 10:36

Hallo Antoninus,

Das konzentrierte Dihydrogenoxid beziehe ich bei einer mittelständischen Spezialfirma in Eschweiler.
Zu finden unter dem Namen "ENWOR"

Aber ich bin mir sicher, es sollte auch Lieferanten bei dir in der Nähe geben, der bis ins Haus liefert.
:wink:
Martin
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antinovs
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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von antinovs » Do 07.06.12 10:47

aber VORSICHT mit diesem hochkonzentrierten Dihydrogenoxid.
kommt das nämlich in grösseren mengen in die lunge, erstickt man daran!
:D

gruss a.
LXXIII

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dionysus
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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von dionysus » Do 07.06.12 10:47

Auch noch mal eben zu dem gegossenen Hadrian von mike h:

Es handelt sich hier m. E. sicherlich um ein antikes Falsum.

Avers: Belorbeerter Kopf nach rechts.
HADRIANVS - AVGVSTVS
Revers: Salus steht n.r., füttert Schlange aus Patera.
COS - III / S - C
Zu RIC 669(c)

Im Limesfalsum Thread sind mittlerweile zwei Stück dieser Falsa versammelt
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 17&start=0 (mittig)
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 7&start=75 (mittig)

Das Exemplar von Tilos stammt ursprünglich von mir, die Rückseite ist grünlicher patiniert als auf dem Foto von Tilos erkennbar. Die Patina erschien mir damals in Ordnung.

Liebe Grüße,
Maico
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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von antoninus1 » Do 07.06.12 11:14

antinovs hat geschrieben:aber VORSICHT mit diesem hochkonzentrierten Dihydrogenoxid.
kommt das nämlich in grösseren mengen in die lunge, erstickt man daran!
:D

gruss a.

Gut zu wissen. Also nicht einatmen :)
Gruß,
antoninus1

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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von mike h » Do 07.06.12 13:03

Hallo Dionysus,

sicherlich hat Tilos Stück die gleichen Vorder- und Rückseiten wie das von mir gezeigte, dennoch liegt keine Übereinstimmung vor.

Tilos Stück ist aus Bronze (ich habe übrigens ein identisches, 25 mm 6,6g)

Meines ist jedoch aus einem anderen Metall (anderer Klang, vielleicht Zinn??) und etwas kleiner im Durchmesser (23 mm) und nur 4,4g schwer.

Martin
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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von beachcomber » Do 07.06.12 14:43

anderes metall ist kein argument gegen ein limesfalsum, die werden die legierungen genommen haben die gerade vorhanden waren, oder auch einfach alles bunt gemischt.
grüsse
frank

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mike h
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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von mike h » Do 07.06.12 14:50

Hallo Frank,

so lernt man immer dazu...

Die Limes-Falsa... ist das ein Forschungs- oder Sammelgebiet in der Numismatik?

Oder einfach nur Schrott?

Ich hab den Eindruck, das die ja vergleichsweise häufig sind. Momentan hab ich bei den noch nicht bestimmten des letzten Lots schon 3 Stück vor mir liegen.

Martin
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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von dionysus » Do 07.06.12 15:24

Hi Martin,

Schrott sind diese antiken Fälschungen sicherlich nicht. Es gibt ja nicht umsonst einen relativ langen Thread hier im Forum darüber. ;)
Sicherlich ist es nicht jedermanns Sache sich solcherlei Stücke in die Sammlung zu legen, zumal die Falsa oft eher unattraktiv daherkommen. Das liegt einerseits daran, dass sie gegossen wurden und dementsprechend gröber erscheinen, andererseits aber auch am minderwertigeren Metall, das korrossionsanfälliger ist.

Es handelt sich bei den Limesfalsa um lokales Notgeld, dessen Aufgabe es war den zeitweisen Mangel an offiziellem Kleingeld auszugleichen. In diesem Sinne ist das Gebiet schon historisch interessant/wichtig und die Stücke absolut sammel- und dokumentationswürdig.

LG,
Maico
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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von mike h » Do 07.06.12 15:34

Hallo Dionysus,

Vielen Dank für Deine Auskünfte.

Martin
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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von antoninus1 » Do 07.06.12 16:27

Ich habe mal meine paar Limesfalsa hier eingestellt.

http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... 78#p370378
Gruß,
antoninus1

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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von Chandragupta » Fr 08.06.12 11:17

Maico sieht das vollkommen richtig. Zeitgenössische(!) Falsa (egal ob nun gegossen oder geprägt - es gibt sie nicht nur vom Limes, sondern oft auch im Osten der Welt der Antike) sind IMMER ein geld- bzw. wirtschaftsgeschichtlich hochinteressantes Thema; und damit für Leute, die sich genau dafür interessieren, natürlich nicht nur "sammelWÜRDIG", sondern letztlich sogar ein "Muß"! 8) Das hängt halt von der persönlichen Schwerpunktsetzung ab.

Wer sich primär für Kunst- bzw. Stilgeschichte interessiert, der wird naturgemäß mehr auf die "Prachtexemplare" für vielstellige Eurobeträge abstellen und diese "Nachbauten" als "Fälschungen" abtun. Wirtschaftsgeschichtlich sind "normale Standardprägungen" allerdings tendenziell eher langweilig. (ZAHLREICHE Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. :wink: ) Speziell wenn es um Randbereiche von Reichen/Währungszonen oder um Krisenzeiten geht, werden solche zeitgenössischen Falschmünzerprodukte wissenschaftlich interessant... MODERNE Fälschungen zum Schaden der Sammler sind natürlich ein GANZ anderes Thema!!

@Martin: "Zinn" ist das rein von der Farbe her nicht - aber ggf. eine SEHR zinnhaltige Bronze oder eine "Messingbronze", also wie oben schon geschrieben: ein "wüstes" Metallgemisch aus Kupfer (aber immer noch >50%!), Zinn, Zink, Blei, ... mit "gußfreundlich" niedriger Schmelztemperatur ("eutektische Legierung"). Hierfür ist die treffendste Benennung m.E. das lateinische "Aes" (dt. "Erz").
Numismatische Grüße,

Euer Chandra

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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von einlieferer » Do 14.06.12 12:17

Hier wieder ein Beispiel für eine Bronze mit makelloser Oberfläche:

http://www.ebay.de/itm/ws/eBayISAPI.dll ... 0918659094

Man sieht, wie sich auf einer braunen Oxidschicht sich gerade eine hachdünne, grüne Patina ausbildet. Da wurde wirklich gar nichts geschnitzt oder gewachst oder sonstwie gemogelt. Ensprechend ist der Preis für Ebay Verhältnisse auch sehr hoch ausgefallen. Ich bin mir sicher in einer Schweizer Auktion wäre die Münze noch deutlich mehr abgegangen.

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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von mike h » Do 14.06.12 12:23

@ Einlieferer

Du hast Recht, wirklich ein sehr attraktives Stück!

Aber über diesen Satz:

>>>>Man sieht, wie sich auf einer braunen Oxidschicht sich gerade eine hachdünne, grüne Patina ausbildet.

liesse sich trefflich diskutieren.

Martin
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