"Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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quisquam
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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von quisquam » Fr 22.06.12 06:00

Homer J. Simpson hat geschrieben:Andere Frage zu der Münze: Was ist auf der Rückseite links los? Da ist etwas an der Legende gemacht worden. Wenn nicht auf der Münze, dann wohl im Stempel. Ist der mal von PONT MAX TRIB POT oder so ähnlich auf PMTRP gekürzt worden??

Homer
Die Buchstabenrudimente waren mir auch aufgefallen. Ich habe allerdings keinen Sesterz im RIC mit dieser Ceres gefunden, den man entsprechend hätte abändern können.

Ich finde auch keine Erklärung dafür, außer vielleicht eine Überprägung einer älteren Münze. Danach sieht die restliche Münze aber eigentlich auch nicht aus.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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donolli
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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von donolli » Fr 22.06.12 08:14

einlieferer hat geschrieben:Hallo Olli, Hallo Frank,

Oh, oh, ich glaube Ihr beide vertut Euch da ganz gewaltig. In dem Fall lässt sich sogar anhand des
Pedigrees nachweisen, dass so etwas doch einen nahezu fünfstelligen Betrag kostet:

10/2003 Tkalec, 7250 CHF + Zuschlag
10/2009, NAC, 8250 CHF + Zuschlag
03/2010, Künker, 7000EUR + Zuschlag
Hallo einlieferer,
das sind natürlich Argumente, denen man sich so einfach nicht verschließen kann :) Lässt in mir zugleich die Frage aufkommen, warum die Münze innerhalb von drei Jahren jetzt schon zum dritten Mal einen neuen Eigentümer sucht. bzw. wieviel an den erzielten Preisen hier Spekulation ist?
Anyway, im September werden wir klüger sein.

Grüße
Olli
Natura semina nobis scientiae dedit, scientiam non dedit. (Seneca)

raeticus
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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von raeticus » Fr 22.06.12 18:14

Nach dem Foto vom Einlieferer fand ich das Stück spontan unsympatisch, irgendwie sehr (zu) homogen in der Tönung, wie von einer (Kunststoff)schicht überzogen, bis auf den schwärzlichen Fleck um die Lanze der Rückseite, der auch nicht sympatisch scheint.

Nun läßt sich aber eben vom Foto aus nicht viel sagen. Es gibt da zwar Stücke die einem spontan gefallen, oder auch nicht (wie bei mir hier), aber der Foto-Eindruck kann sehr täuschen.

Auch die häufigen Besitzerwechsel können auf ein Problem hinweisen, oder auch nur auf gierige Spekulanten. Davon tummeln sich zur Zeit genug auf dem Münzmarkt.

Also, hinfahren und ansehen, oder die Finger davon lassen....

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Numis-Student
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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von Numis-Student » Fr 22.06.12 18:42

So, jetzt muss ich mich auch mal einschalten ;)

In meinen Augen (ihr wisst ja alle, ich habe eine gewisse Vorliebe für "historisch interessante" Münzen sowie für Silber ;)) ist das ein ganz netter Sesterz, die Erhaltung ist ganz gut, das Portrait ist gut... Aber das war es auch schon: Eine absolut nichtssagende Rs-Darstellung, eine langweilige datierende Legende.

http://www.vcoins.com/ancient/tomcederl ... oduct=1229
http://www.vcoins.com/ancient/tomcederl ... oduct=1358
http://www.vcoins.com/ancient/cerberus/ ... roduct=185
http://www.vcoins.com/ancient/cgb/store ... duct=22807

Oder als Alternative bei "fünfstellig": http://www.vcoins.com/nac/store/viewIte ... roduct=322

Das wären eher Münzen nach meinem Geschmack. Da man aber über Geschmack nicht streiten sollte, und ich euren Geschmack ebenso akzeptieren kann, wünsche ich euch viel Erfolg bei der Auktion :)

Euer Nichtkonkurrent MR ;)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von Marc Aceton » Fr 22.06.12 19:23

raeticus hat geschrieben:Nach dem Foto vom Einlieferer fand ich das Stück spontan unsympatisch, irgendwie sehr (zu) homogen in der Tönung, wie von einer (Kunststoff)schicht überzogen, bis auf den schwärzlichen Fleck um die Lanze der Rückseite, der auch nicht sympatisch scheint.

Nun läßt sich aber eben vom Foto aus nicht viel sagen. Es gibt da zwar Stücke die einem spontan gefallen, oder auch nicht (wie bei mir hier), aber der Foto-Eindruck kann sehr täuschen.

Auch die häufigen Besitzerwechsel können auf ein Problem hinweisen, oder auch nur auf gierige Spekulanten. Davon tummeln sich zur Zeit genug auf dem Münzmarkt.

Also, hinfahren und ansehen, oder die Finger davon lassen....
also mir schaut der aus, als sei da nix - bis auf den schwarzen fleck. also kein wachs und gestopfte löcher.
trotzdem fände ich es prima, wenn die jungs den mal in lösungsmittel schmeißen würde. das wäre dann ein
extremely fine verified via solvents! is' immer noch besser als der NGC quatsch...

schleck, so will ich's. :)

p.s.: das schwarze? pariser oxid? bekommt man evtl. mit schrubben weg. kann aber auch echt sein - und im
grunde ist es eigentlich wurscht... :silly:

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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von raeticus » Fr 22.06.12 19:38

nein, ist nicht wurscht ob Pariser oxid

Und wie willst Du vom Foto wissen ob gewachst, Löcher gefüllt ? Oder nicht ? Wenn die Patina künstlich wäre, könnte so einiges Verstecken.
Aber wenn die Patina natürlich wäre dann wäre es ok.

Seid nicht so Fotogläubig !!

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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von Marc Aceton » Fr 22.06.12 23:04

raeticus hat geschrieben:nein, ist nicht wurscht ob Pariser oxid
doch is' wurscht. die ganze münze ist ja nicht mit dem zeug beschmiert, wenn dann nur 'ne kleine stelle auf dem Revers - wenn überhaupt. mit 'ner bürste (weiche zahnbürste) kriegt man den fleck weg - falls pariser oxid.
raeticus hat geschrieben:Und wie willst Du vom Foto wissen ob gewachst, Löcher gefüllt ? Oder nicht ? Wenn die Patina künstlich wäre, könnte so einiges Verstecken.
Aber wenn die Patina natürlich wäre dann wäre es ok.

Seid nicht so Fotogläubig !!
also einigen wir uns drauf. die jungs sollen das teil in lösungsmittel schmeissen und dann mit 'ner weichen bürste den schwarzen fleck testen. wenn dann nix runter kommt, dann können sie ja schreiben:

extremely fine verified via solvents.

und dann kann man kaufen und sie daheim noch mal genüsslich in aceton baden. :D würden mir sehr. sehr imponieren, wenn sie da neue verification standards setzen, sonst geht ja auch nix ungetestet an den endkunden. :wink:
raeticus hat geschrieben:Seid nicht so Fotogläubig !!
ohne acetontest - da gebe ich dir recht - kann man nix sagen.

aber ehrlich gesagt, ich glaub' dass da nix dran gedreht wurde. ich glaube, ich glaube

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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von raeticus » Sa 23.06.12 23:28

Glauben ist Nicht-Wissen

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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von Marc Aceton » So 24.06.12 08:34

raeticus hat geschrieben:Glauben ist Nicht-Wissen
ja, aber definitiv wissen tust du's erst nach dem bad bzw. bädern. da nützt dir die stundenlange begutachtung mit der lupe nicht.

aber ehrlich: ich glaub's nicht, dass was dran gedreht wurde! eventuell haben die jungs das ding auch schon längst getestet.

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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von Marc Aceton » So 24.06.12 09:22

P.S.: würde mir VIEL lieber von denen 'ne münze kaufen als von onkel ... die alle heißen...
und am ende ist der schwarze fleck kein pariser oxid, sondern ganz natürlich.
Zuletzt geändert von Marc Aceton am Sa 19.01.13 09:13, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von raeticus » So 24.06.12 22:56

dann red nicht lange sondern kaufe das Stück deines Glaubens

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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von Marc Aceton » So 19.08.12 16:29

wenn man den hier badet

http://www.sixbid.com/nav.php?p=viewlot ... 9&lot=3235

, dann kommt da am ende 'n ganz hübsches münzlein heraus. :wink:
man müsst aber erst mal die Nase dranhalten, ob's auch wirklich schuhcreme ist. :silly:

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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von Marc Aceton » Sa 19.01.13 09:17


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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von beachcomber » Sa 19.01.13 10:51

was beim nerva 'getunt' sein soll erschliesst sich mir nicht, beim traian bin ich mir nicht sicher. da könnten auf dem rv einige stellen geglättet/verfüllt/repatiniert sein.
grüsse
frank

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Re: "Bearbeitungen" bei Bronzemünzen erkennen

Beitrag von mike h » Sa 19.01.13 10:59

Moin zusammen,

ich wäre geneigt, dem Marc zuzustimmen. Auch die Nerva-Patina erscheint mir relativ modern zu sein, denn auch die korrodierten Bereiche weisen den gleichen Farbton auf, wie der Rest.

Sieht aber gut aus!

Martin
131 Köppe /201 (Kampmann)
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