Denare Bestimmungshilfe erbeten

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten

Beitrag von klunch » Mo 22.10.12 01:03

So, einige erfolgreiche Bestimmungen weiter habe ich hier noch einen Kandidaten, der wohl durch Umlauf schon etwas abgegriffen ist, aber ich meine dennoch auf dem AV Antoninus Pius zu erkennen mit der Umschrift ANTONINVS AVG PIVS PP TR P XVII und auf dem RV COS III.
0083 Antonius Pius AV RV.jpg
Eventuell Sear 4068? Sonst passt keiner mit TRP XVII. Oder läßt sich das nicht genau sagen, das das RV recht abgegriffen ist?

Grüße klunch
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten

Beitrag von curtislclay » Mo 22.10.12 01:16

Ja, Sear 4068 mit Annona scheint zu stimmen.

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klunch
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten

Beitrag von klunch » Do 25.10.12 23:38

So, der Häuflein ist fast komplett bestimmt. :D Langsam bleiben andersartige Münzen übrig.
Hier habe ich eine, die scheinbar kein Denar ist, aber einem Denar verblüffend ähnlich sieht:
0087 Sptimus Severus AV+RV.jpg
AV: SEVERVS PIVS AVG BRIT
RV: P M TR P XVIII COS III P P

Das "SEVERVS" des AV ist mehr geraten als gelesen, so richtig erkenne ich da nur "S...R(?)VSPIVS AVG B...."

Die Rückseite stimmt recht genau mit dieser überein:
http://www.wildwinds.com/coins/sear/s1780.html#RIC_0240

die Umschrift auf dem AV ist allerdings anders "verteilt", SEVERVS steht links und PIVS rechts, wohingegen bei meiner Münze SEVERVS PIVS komplett auf der linken Seite steht. Auch scheint das Material keineswegs Silber zu sein, die Strichfarbe auf Papier ist fast nicht feststellbar, auf keinen Fall dunkelgrau bis schwarz, wie es bei einem Denar der Fall ist. Auch schimmert es rötlich, so wie bei einer Kupfermünze. Das Gewicht liegt bei 2,51g, Durchmesser ca. 18mm. Daraus schließe ich, daß es ein kupfernes As ist, nur fehlt mir noch eine Referenz. Wenn jemand da einen Tipp hat, freue ich mich!

In der Hand lassen sich die Legende sowie das Motiv viel besser erkennen als auf dem Scan, gerade wenn das Licht schräg einfällt, kommen Details zum Vorschein, die man auf dem Scan nicht sieht.

Grüße klunch
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten

Beitrag von Numis-Student » Fr 26.10.12 00:23

Hallo,
du kannst hier mal etwas stöbern: http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?t=25618 ;)

Schöne Grüße,
MR
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten

Beitrag von klunch » Fr 26.10.12 01:07

Danke, hab' soeben mal angefangen zu lesen, das wird eine längere Lektüre :-)

Vielleicht stoße ich ja noch darauf, aber was mir nicht klar ist, warum solche antike Nachgüsse/Nachprägungen gefertigt wurden? Aus einer guten zwei schlechte Münzen machen? Dann würde man ja kein Kupfer nehmen. Na ich les' mal noch etwas weiter...

Danke und Gruß
Klunch
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten

Beitrag von Numis-Student » Fr 26.10.12 18:51

Hallo,
es waren genauso von privat hergestellte Fälschungen wie auch heute 2-Euro-Münzen oder 50-Euro-Scheine gefälscht wurden. Die allermeisten dieser Fälschungen enthalten übrigens überhaupt kein Silber.
Schöne Grüße,
MR
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten

Beitrag von klunch » Sa 27.10.12 00:03

Hallo,
dann wundert es mich nur, daß es damals nicht aufgefallen ist. Das wäre so, als wenn heute jemand mit einem 50 Cent-Stück zahlt, dieses aber vom Metall her so aussieht wie ein 5 Cent-Stück, also kupferfarben. Das würde doch jeder Verkäufer merken, daß da jemand mit Falschgeld daherkommt....

Na ja, dann schreibe ich mal auf das Zettelchen zur Münze "zeitgenössische Fälschung" und lege beide zu den Denaren des Septimus Severus.

So, nun sind nur noch 5 Münzen übrig, mal schauen, wie oft ich diesen für mich sehr hilfreichen Thread noch bemühen muß. Eine Salonina hab ich soeben bestimmen können, also sind es nur noch 4! :)

Viele Grüße
klunch
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten

Beitrag von Numis-Student » Sa 27.10.12 00:23

Hallo,
wenn du die Möglichkeit hast: untersuche mal modernes Falschgeld. Auch das ist nicht immer perfekt, es gibt schlechte Gussfälschungen oder Fälschungen, die deutlich von der Farbe echter Münzen abweichen...

Erstens hat man diese Münzen nicht unbedingt einem erfahrenen Geldwechsler überreicht, sondern eher im Gedränge oder bei schlechten Lichtverhältnissen ausgegeben.

Zweitens war die Legierung in der Regel silbrig weiss (sogenannte Weissbronze), erst durch die andersartige Patina fallen sie heute so stark auf...

MR
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten

Beitrag von klunch » So 28.10.12 00:16

So einfach kommt man gar nicht an modernes Falschgeld, ohne bei den Jungs in grün auffällig zu werden. Neulich hatte ich mal einen sehr verdächtigen Hunderter - den wollte ich nach gründlicher Untersuchung rasch wieder ausgeben, am besten bei schlechten Lichtverhältnissen 8) Sonst hatte ich mal einen Fünfziger, den das das Prüfgerät beim Zahlen immer wieder als falsch angemeckert hat, doch der Supermarktangestellte war kurz vorm Feierabend und sehr genervt und meinte das Gerät "spinnt mal wieder". Um den Schein genau zu prüfen, hätte ich ihn zurückfordern müssen - da wollte ich in der Situation keine schlafenden Hunde wecken.

Münzgeld - da ist mir bislang kein offensichtlich falsches Geld über den Weg gelaufen. Ich prüfe aber auch nicht jedes 2EUR-Stück auf Echtheit.

So, zurück zum eigentlichen Thema bzw. so richtig stimmt das gar nicht mehr, mittlerweile sind wir bei Spätrömern angekommen. Zwischenzeitlich hab ich noch einen Billon Antoninianus mit der Offizin- und Münzstättebezeichnung TXXT (was immer das bedeutet werde ich noch herausfinden) des Aurelian erkannt und es bleiben noch diese drei Münzen übrig, alle scheinbar aus einer Kupferlegierung, halbwegs gleichmäßig braun patiniert, das AV jeweils recht detailreich im Vergleich zum RV, Gewicht 2,60 - 2,79g, 18 - 20 mm Durchmesser. Dem Aussehen nach sind es Spätrömer, also nicht wirklich mein Sammelgebiet. Bin mir nicht sicher, ob ich mir dem Sear ein sinnvolles Nachschlagewerk für diese Art von Münzen besitze, vermutlich nicht, denn da finde ich keine ähnlichen Münzen. Daher hoffe ich auf Hilfe. Mittlerweile komme ich mit dem Sear ganz gut zurecht, das hat zwar eine Weile gedauert aber klappt nun ganz gut. Dennoch fände ich es toll, wenn es wesentlich mehr Abbildungen gäbe, die doppelte bis vierfache Anzahl wäre m.E. nocht längst nicht zu viel. Da ist der Albert im Vgl. zum Sear toll, da sind fast alle Münzen mit Abbildung. Das finde ich auch pädagogisch besser, dann hat man zumindest eine Variante schon einmal gesehen, und nicht nur deren Beschreibung. Aber ich schweife zu weit ab...

Falls jemand nun sagt "die möchte ich gern haben" - dann bitte per PN nachfragen. Einen fairen Preisvorschlag werde ich nicht ablehnen.
0090 0091 0092 AV klein.jpg
0090 0091 0092 RV klein.jpg
Grüße klunch
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten

Beitrag von Antoninus Pius » So 28.10.12 00:22

Gaaanz grob:
Alle 3 sind Antoniniane des Tetricus I.
Die 1. und 3. VIRTVS AVGG?
Sicher kann ich erkennen 1: VIRTVS ...
2: ... AVGG

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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten

Beitrag von Numis-Student » So 28.10.12 00:24

TXXT ist die Codierung für einen Antoninian (normal XXI) aus Ticinum und genauer aus der Offizin Tertia (3).

MR
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten

Beitrag von Numis-Student » So 28.10.12 00:28

Alle 3 gezeigten sind Antoniniane des Tetricus I mit dem Revers VIRTVS AVGG ;)

Und zum Thema passen sie doch, Antoniniane sind doch nichts anderes als Doppeldenare ;)

Preislich würde ich etwa 5-10 Euro pro Stück ansetzen.

MR
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten

Beitrag von klunch » So 28.10.12 00:44

Danke für die rasche Hilfe!

@MR Stimmt, von Nominal her sind wir noch bei den Denaren. Rein äußerlich hätte ich das nicht vermutet. Wieder was gelernt! :wink:

Gruß klunch
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten

Beitrag von klunch » Mi 23.01.13 14:04

So, dann hole ich diesen für mich bisher sehr hilfreichen thread mal wieder hervor, dann sind meine Anfragen alle beisammen und ich muß nicht lang danach suchen!

Hier habe ich ein Stück, bei dem ich anfänglich zu vorschnell war und nun bei erneuter Recherche zu viele Referenzen habe:
0069 Rom Victoriat.jpg
Gewicht 2,75g

Allein im Albert finde ich die Einträge 143, 169(halte ich rein optisch für das Wahrscheinlichste), 199, 209, 212, 213, 214, 215, 217 und 220 als mögliche Bestimmung. Das sind mir ein paar zu viel, die möchte ich gern auf eine korrekte Referenz reduzieren.

An der rot gekennzeichneten Stelle wurde mechanisch Patina abgetragen, um wohl auf ein Kontrollzeichen zu prüfen. Es scheint kein solches zu geben(zumindest kein erhabenes). Daher scheiden die Varianten bzw. Einträge mit Kontrollzeichen aus.

Es handelt sich hier zwar weniger um ein Schmuckstück, sondern eher um ein Belegexemplar für die frühe Republik, aber mein Ehrgeiz bei der Bestimmung ist nicht vom Erhaltungszustand abhängig! :D

Wenn jemand einen Tipp hat, wie ich die Treffermenge weiter eingrenzen kann, freue ich mich. Um weitere Details sichtbar zu machen, könnte man den auch mal total entkleiden, dann wäre allerdings die (m.E. "echte" alte) Patina weg. Das "Grabeloch" in der Mitte ist der Anfang einer nicht von mir begonnen Freilegung - ich liebäugele schon damit, das fortzuführen. Ob danach allerdings die Bestimmung eindeutig wird und mehr erhaltene Details sichtbar werden - wissen kann man es vorher nicht.

Grüße klunch
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten

Beitrag von beachcomber » Mi 23.01.13 15:13

alles was da braun ist, ist keine patina sondern schlicht dreck! :)
kannst du ruhig entfernen, denn wie sagt chinamul immer so nett? 'schliesslich sammeln wir antike münzen, und nicht antiken dreck!' :)
grüsse
frank

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