Denare Bestimmungshilfe erbeten
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten
Na da werde ich mich das Gute Stück zunächst mal kräftig in Aceton baden und dann mal schauen. Bin gespannt! Wobei der braune Dreck (Wortwitz!) in Realität sehr viel dunkler ist und sich kaum von der schwarzen Schicht unterscheidet. Auch die rote Füllung in der Haarbinde ist mit dem bloßen Auge kaum auszumachen.
Zur Bestimmung freue ich mich weiterhin über Hinweise
Grüße klunch
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten
Menschen mit einem Hang zum Sarkasmus würden ja sagen: Gute Beobachtung. Nicht nur auf der Münze.klunch hat geschrieben:Wobei der braune Dreck (Wortwitz!) in Realität sehr viel dunkler ist und sich kaum von der schwarzen Schicht unterscheidet.
Ob das so angedacht war?
Mir jedenfalls gefällt's.
Grüße
Andi
PS: Zur Sache kann ich leider nichts beitragen.
PPS: Wer meinen Kommentar nicht versteht: Macht nichts, einfach weiterlesen.
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- klunch
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten
@andi: ..das habe ich auch erst beim Schreiben bemerkt
Die Reinigung mit Aceton war schlichtweg erfolglos.
Wasser hatte auch nur begrenzt Wirkung.
Natronlösung war schon besser, aber ging eher an die Patina als an den Dreck.
Eine große Lupe in Verbindung mit einer Stahlnadel um den Dreck mechanisch ablösen - das klingt zwar gut, aber bei so flachen Auflagen rutsche ich zu schnell ab bzw. fehlt mir das sachgerechte Equipment.
Letztendlich war die Elektrolyse bei geringer Spannung (kurz 4,5V, dann 1,5V) und abwechselnder Reinigung mit hölzernen Zahnstochern das zielführende Mittel. Kurz reinhalten(so ca. 3 - 5 Minuten), mit dem Zahnstocher den Dreck lösen, wieder reinhalten, wieder lösen usw.
Nachdem dieser Zyklus einige Male wiederholt war. gibt es nun dieses Zwischenergebnis: Damit sind in diesem Zwischenstand bereits mehr Details sichtbar, als vorher. Die Zuordnung fällt mir jedoch nicht leichter. Die Farbgebung ist leider insofern nicht ganz korrekt, als daß die Farbe der noch sichtbaren braunen Beläge jeweils recht identisch ist, wobei der RV schon auch deutlich heller als der AV ist.
Mit dem Gesamtbild bin ich noch nicht zufrieden, der "antike Dreck" sollte schon ganz runter, aber mit Säure will ich da nicht rangehen, ich will ja kein oxidiertes Metall reduzieren, sondern im weitesten Sinne mineralischen Dreck entfernen, der sich bislang aber als recht hart erwiesen hat.
Inhaltlich mischt sich der thread gerade sehr mit dem Thema Reinigungsmethoden, was in der Natur der Sache liegt, allerdings steht für mich auch noch die eigentliche Bestimmung aus, ich werde mal ein bisschen auf wildwinds "graben" gehen..
Da sollten sich bestimmt ein paar Unterscheidungsmerkmale der verschiedenen Prägungen finden lassen. Vielleicht wurden die Stempel ja auch kontinuierlich genutzt, so daß es kein klares Merkmal gibt?
Schlafenszeit nun ist....
Grüße klunch
Die Reinigung mit Aceton war schlichtweg erfolglos.
Wasser hatte auch nur begrenzt Wirkung.
Natronlösung war schon besser, aber ging eher an die Patina als an den Dreck.
Eine große Lupe in Verbindung mit einer Stahlnadel um den Dreck mechanisch ablösen - das klingt zwar gut, aber bei so flachen Auflagen rutsche ich zu schnell ab bzw. fehlt mir das sachgerechte Equipment.
Letztendlich war die Elektrolyse bei geringer Spannung (kurz 4,5V, dann 1,5V) und abwechselnder Reinigung mit hölzernen Zahnstochern das zielführende Mittel. Kurz reinhalten(so ca. 3 - 5 Minuten), mit dem Zahnstocher den Dreck lösen, wieder reinhalten, wieder lösen usw.
Nachdem dieser Zyklus einige Male wiederholt war. gibt es nun dieses Zwischenergebnis: Damit sind in diesem Zwischenstand bereits mehr Details sichtbar, als vorher. Die Zuordnung fällt mir jedoch nicht leichter. Die Farbgebung ist leider insofern nicht ganz korrekt, als daß die Farbe der noch sichtbaren braunen Beläge jeweils recht identisch ist, wobei der RV schon auch deutlich heller als der AV ist.
Mit dem Gesamtbild bin ich noch nicht zufrieden, der "antike Dreck" sollte schon ganz runter, aber mit Säure will ich da nicht rangehen, ich will ja kein oxidiertes Metall reduzieren, sondern im weitesten Sinne mineralischen Dreck entfernen, der sich bislang aber als recht hart erwiesen hat.
Inhaltlich mischt sich der thread gerade sehr mit dem Thema Reinigungsmethoden, was in der Natur der Sache liegt, allerdings steht für mich auch noch die eigentliche Bestimmung aus, ich werde mal ein bisschen auf wildwinds "graben" gehen..
Da sollten sich bestimmt ein paar Unterscheidungsmerkmale der verschiedenen Prägungen finden lassen. Vielleicht wurden die Stempel ja auch kontinuierlich genutzt, so daß es kein klares Merkmal gibt?
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten
Im Allgemeinen werden solche Stücke auf 211-208 BC resp. nach 211 BC datiert. Es gibt ähnliche Exemplare wie deinen Victoriatus, die ohne Beizeichen auf dem Revers sind: Zuordnung Rom und Sizilien (211-208 BC resp. ab 211 BC) bzw. nur Rom (179-170 BC) als Prägestatätte.
Daneben gibt es dann noch Typen mit Monogramm, bspw. "VB" in Ligatur zu Rom, "L" zu Luceria oder gespiegeltes "N" zu Campanien, die ebenfalls 211-208 BC zugeordnet werden.
Dann gibt es als Beizeichen noch Schwein, Hund, Blitz, Messer etc., die etwas später (206-195 BC) zugeordnet werden.
Ab 106 BC erscheinen dann (ausnahmslos?) statt der Namensmonogramme die mehrbuchstabigen Namensabkürzungen (P SABIN Q bspw.)
Die Victoriati wurden m.W. nur in bestimmten Zeitabschnitten geprägt und waren aus minderwertigeren Silber (etwa 70% Ag +/-) wie zeitgliche römische Denare.
Mehr kann ich dir leider nicht dazu sagen.
Gruß
Daneben gibt es dann noch Typen mit Monogramm, bspw. "VB" in Ligatur zu Rom, "L" zu Luceria oder gespiegeltes "N" zu Campanien, die ebenfalls 211-208 BC zugeordnet werden.
Dann gibt es als Beizeichen noch Schwein, Hund, Blitz, Messer etc., die etwas später (206-195 BC) zugeordnet werden.
Ab 106 BC erscheinen dann (ausnahmslos?) statt der Namensmonogramme die mehrbuchstabigen Namensabkürzungen (P SABIN Q bspw.)
Die Victoriati wurden m.W. nur in bestimmten Zeitabschnitten geprägt und waren aus minderwertigeren Silber (etwa 70% Ag +/-) wie zeitgliche römische Denare.
Mehr kann ich dir leider nicht dazu sagen.
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten
Na das ist schon deutlich mehr, als ich zu sagen weiß - herzlichen Dank für die Ausführungen!
Dann scheint von 211 bis 106 BC alles möglich und ohne Beizeichen läßt sie sich eben nicht exakt zuordnen. Deshalb war wohl auch die eine Stelle im Feld bis aufs Metall herunter freigekratzt.
Danke und Gruß
klunch
Dann scheint von 211 bis 106 BC alles möglich und ohne Beizeichen läßt sie sich eben nicht exakt zuordnen. Deshalb war wohl auch die eine Stelle im Feld bis aufs Metall herunter freigekratzt.
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten
Ich bin mir nicht 100% sicher, aber es lässt sich noch etwas enger eingrenzen:klunch hat geschrieben:Dann scheint von 211 bis 106 BC alles möglich
211-170 BC (siehe oben)
Denn ich gehe mal davon aus ohne Beizeichen
Aber anhand von Fotos ... du weißt ja.
Gruß
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten
Mir gefällt's auch gut ! :lol:andi89 hat geschrieben:Menschen mit einem Hang zum Sarkasmus würden ja sagen: Gute Beobachtung. Nicht nur auf der Münze.klunch hat geschrieben:Wobei der braune Dreck (Wortwitz!) in Realität sehr viel dunkler ist und sich kaum von der schwarzen Schicht unterscheidet.
Ob das so angedacht war? :lol:
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten
Da habe ich schon wieder zu schnell gelesen! Danke für's "mit der Nase darauf stoßen"Invictus hat geschrieben:...aber es lässt sich noch etwas enger eingrenzen:
211-170 BC (siehe oben)...
Grüße
klunch
PS: Die nächsten Kandidaten liegen schon da, aber ein bisschen will ich noch selber suchen.
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten
Da will ich zumindest mal zeigen, was schlußendlich herausgekommen ist:
Besten Dank für die Hilfe und die Infos bei der Bestimmung!
Gruß klunch
Bin insgesamt etwas übers Ziel hinausgeschossen, allerdings sind nun deutlich mehr Details sichtbar, als vorher. Jetzt heisst es warten, bis sie von allein anläuft. Ich könnte ja auch mit Schefellber rangehen, aber ich lasse das mal alleine anlaufen, so viele Jahre dauert das auch nicht.Besten Dank für die Hilfe und die Infos bei der Bestimmung!
Gruß klunch
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten
Ist doch ok so, solange sie nicht blitzt und blinkt wie neu. Bei Silber sollte man das nicht so eng mit dem reinigen sehen, da es relativ schnell wieder nachdunkelt. Jetzt erkennt man sehr schön die Details.
Grüsse
Marcus Aurelius
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- Invictus
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten
Jetzt sieht er klasse aus, gratuliere zu dem schönen Stück.
Gruß
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten
Danke Jetzt kann ich mich noch mehr daran erfreuen.
Und mit 16€ war er auch recht preiswert!
Gruß klunch
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten
16 € ? Das ist doch mal günstig, gratuliere !
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Re: Denare Bestimmungshilfe erbeten
Gut, dann muß ich auch noch erwähnen, daß dies der Durchschnittspreis im Lot ist. Da waren bspw. auch die drei weiter oben gezeigt Antoniniane des Tetricus dabei sowie alle bislang hier vorgestellten Denare. Alles in allem war es dennoch glaube ich recht günstig, wobei man auf dem Bild nur begrenzt einige Münzen sehen konnte, der Rest war verdeckt. Es waren einige echt schöne Münzen dabei, die Mehrzahl jedoch mit einzelnen "Macken", damit kann ich aber bei Belegexemplaren gut leben.
Grüße klunch
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