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Mn Aquillius - seriöses Angebot?

Verfasst: Di 06.11.12 18:30
von Ave Römer
Hallo Forum,

ich habe da mal eine Bitte. Ich bin interessiert an dieser Münze von Mn Aquillius. In GB. wird eine ganz manierliche (wohl ein sehr schön) angeboten.
Ich als Laie sehe keinen Frevel an der Echtheit der Münze:
http://www.ebay.de/itm/121009070512?ssP ... _500wt_969

Was meint ihr, ist sie mit gutem Gewissen zu kaufen und kennt ihr den Verkäufer (coins4u1111)? Ist dieser bekannterweise seriös?

Danke für eure Meinungen und euer Interesse!!

Grüße - Michael

Re: Mn Aquillius - seriöses Angebot?

Verfasst: Di 06.11.12 21:27
von Antonian
ich denke dass die Münze OK ist, ich kenne den Anbieter nicht. Aber warten wir noch die Expertenmeinungen ab.

Re: Mn Aquillius - seriöses Angebot?

Verfasst: Di 06.11.12 22:12
von Zwerg
Diese Münze wirst Du zu einem ähnlichen Preis problemlos auch außerhalb ebay bei einem Händler finden können, der alle gesetzlichen Rücknahmeverpflichtungen einhält.
Grüße
Zwerg

Re: Mn Aquillius - seriöses Angebot?

Verfasst: Di 06.11.12 23:24
von klausklage
Ich habe schon bei ihm gekauft und halte ihn für seriös.
Olaf

Re: Mn Aquillius - seriöses Angebot?

Verfasst: Mi 07.11.12 06:42
von Invictus
Du hast doch die Option des Preisvorschlags, da kannst du den Preis sicherlich noch etwas herunterhandeln.

Re: Mn Aquillius - seriöses Angebot?

Verfasst: Mi 07.11.12 12:05
von klunch
Die angebotene Münze halte ich für echt.

Sofern Du eine bessere Erhaltung bevorzugst, bekommst Du unwesentlich teurer die gleiche Münze (fast in ST!) hier:

http://inasta.com/schedalotto.asp?id=220435

Allerdings ist es eine Auktion - da kann der Preis noch steigen. Erfahrungsgemäß liegt jedoch der Endpreis häufig kaum über dem Ausrufpreis und die Münze ist nicht so extrem begehrt wie Legionsdenare oder Caesar mit Elefanten.

Gruß klunch

Re: Mn Aquillius - seriöses Angebot?

Verfasst: Mi 07.11.12 17:07
von Ave Römer
Hallo zusammen.
Vielen Dank für eure Tipps und Informationen, dann hat wohl niemand ernsthafte Zweifel an der Echtheit der Münze!?
Muss mal überlegen wie ich mich jetzt entscheide. Ich schaue mal was da noch so im Umlauf ist.

Eine Frage noch zu dieser Münze: alle Münzen dieses Types die ich bisher gesehen habe sind am Rand "ausgefranzt", hat das einen besonderen Grund?

Viele Grüße - Michael

Re: Mn Aquillius - seriöses Angebot?

Verfasst: Mi 07.11.12 17:19
von beachcomber
ja! :) das sind serrati, angeblich um fälschungen zu verhindern und den' barbaren'-völkern zu zeigen dass auch im innern der münze silber ist, wurden diese kerben in den rand gehauen. hat aber leider nicht funktioniert, es gibt jede menge subaerate serrati! :mrgreen:
grüsse
frank

Re: Mn Aquillius - seriöses Angebot?

Verfasst: Mi 07.11.12 17:50
von Ave Römer
beachcomber hat geschrieben:ja! :) das sind serrati, angeblich um fälschungen zu verhindern und den' barbaren'-völkern zu zeigen dass auch im innern der münze silber ist, wurden diese kerben in den rand gehauen. hat aber leider nicht funktioniert, es gibt jede menge subaerate serrati! :mrgreen:
grüsse
frank

Danke für die Erklärung, Frank!!

Grüße - Michael

Re: Mn Aquillius - seriöses Angebot?

Verfasst: Do 08.11.12 00:41
von klunch
Serratus - das Stichwort möchte ich gern aufgreifen um zu fragen, ob es Vorläufer der Serrati gibt. Wurden die ab einem gewissen Zeitpunkt geprägt, um die Akzeptanz zu erhöhen oder gab es schon vorher den Brauch, eine Kerbe in den Rand zu hauen um zu prüfen, ob das Material durchgängig = echt ist - dann müßte es aber viele Denare vor den ersten Serrati geben, die eine (oder mehr als eine) deutliche Kerbe am Rand haben. Einige gibt es schon, aber das könnte auch beim Prägen entstanden sein. Oder habe ich jetzt einen Denkfehler und es war ganz anders?

Grüße klunch

Re: Mn Aquillius - seriöses Angebot?

Verfasst: Do 08.11.12 09:47
von quisquam
Das einzige was mir als eventueller Vorläufer einfällt sind Bronzen der Seleukiden.
http://www.acsearch.info/record.html?id=596712

Bei diesen waren die Ränder der Schrötlinge aber nicht wie bei den Römern mühsam mit Meißel nachbearbeitet, sondern bereits in gezackter Form gegossen. Dort hatten sie meines Wissens nur dekorative Funktion und gut möglich, dass dies bei den Republikdenaren auch so war. Die tatsächliche Funktion ist meines Wissens nicht geklärt.

Interessant ist, dass es bereits 118 v. Chr. erste Denare als Serratus gab, geprägt in Gallien. 106-105 v. Chr. gab es dann nochmal kurz Serrati, diesmal aus Rom, dann aber erst wieder nach über 20-jähriger Pause 83 v. Chr.. In der Zeit bis etwa Mitte der 60er Jahre waren sie dann recht häufig anzutreffen.

Interessant ist auch, dass es keinen Münztyp sowohl als Serratus als auch mit normalem Rand gibt. Entweder der Rand war immer glatt oder immer mit Kerben versehen. Zumindest sind mir keine Ausnahmen bekannt.

Grüße, Stefan

Re: Mn Aquillius - seriöses Angebot?

Verfasst: Do 08.11.12 11:59
von klunch
Hallo Stefan,

danke für die Infos!

Glaubst Du, daß in die Ränder jedes Schrötlings *manuell* Kerbe für Kerbe gehauen wurde? Das kann ich mir fast nicht vorstellen, da es einen immensen Arbeitsaufwand bedeuten würde.

Zu Deiner Bemerkung im letzten Satz, es gäbe keine "sowohl als auch"-Typen, ich glaube mich zu erinnern, im Albert einige Typen gesehen zu haben, die sowohl als Serratus als auch mit normalem Rand anzutreffen sind. Da stand dann eine Bemerkung wie: "auch als Serratus" dabei. Heute Abend kann ich nochmal genau schauen nach den Einträgen.

Grüße klunch

Re: Mn Aquillius - seriöses Angebot?

Verfasst: Do 08.11.12 19:08
von quisquam
Die unterschiedlichen Abstände und Tiefen der Kerben deuten darauf hin, dass es tatsächlich (hastige) Handarbeit war.

Zu meinem Erstaunen habe ich jetzt festgestellt, dass es Serrati sogar schon sehr viel früher, fast zu Beginn der Denarprägung, gab.
http://www.acsearch.info/record.html?id=382549
http://www.acsearch.info/record.html?id=383542

Und noch einmal 154 v. Chr. mit Craw. 202/1b, dem einzigen Serratus den ich gefunden habe, den es auch mit glattem Rand gibt (Craw. 202/1a).

Bevor der Serratus ab 83 v. Chr. "in Mode" kam gab es ihn also auch zuvor immer mal wieder als kurzzeitige Erscheinung (209-8, 154, 118 und 106-5 v. Chr.).

Grüße, Stefan