Gehört eine Münze zum Ausgeber oder zum Abgebildeten?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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quisquam
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Re: Nur für Sammler - Gesuche und Angebote von Römermünzen

Beitrag von quisquam » Mi 21.11.12 16:23

beachcomber hat geschrieben:hm, kommt dir das nicht selber etwas verkehrt vor? :wink:
Nein. :)

Bei mir kommt der Münzherr tatsächlich an erster Stelle, wobei ich dann doch z. B. bei Spätrömern nicht immer so weit gehe und vermerke, ob im Namen des östlichen/westlichen Kollegen geprägt wurde.

Grüße, Stefan
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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klunch
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Re: Nur für Sammler - Gesuche und Angebote von Römermünzen

Beitrag von klunch » Mi 21.11.12 17:51

..und das alles wegen einer unwissenden Frage :D

Wer den RIC hat, kann bestimmt sagen, nach welchem Kriterium dieser eigentlich ordnet?

Bei "Divvs"-Prägungen direkt im Anschluß an die Herrschaft ist die Frage der Sortierung weniger kritisch, dann liegen die Münzen doch sowieso sehr nahe beieinander. Interessanter wäre die Frage, wie man dann mit den Prägungen von Trajanus Decius verfährt? Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein eingefleischter Portraitsammler dessen Münzen zu dem jeweils dargestellten HerrscherN legt? Oder doch?

Grüße klunch
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Re: Nur für Sammler - Gesuche und Angebote von Römermünzen

Beitrag von beachcomber » Mi 21.11.12 18:07

na klar doch! :) es geht doch um den dargestellten kaiser, und wie er zu traian decius' zeiten gesehen wurde!
grüsse
frank

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Re: Nur für Sammler - Gesuche und Angebote von Römermünzen

Beitrag von mike h » Mi 21.11.12 18:55

Ein schönes Beispiel wäre Vetranio....

Scheint ziemlich selten zu sein.

Wenn ich mir einen Vetranio ersteigere/bestelle/kaufe, dann will ich einen Vetranio auf dem Portrait sehen....

und keinen schnöden Constantius II!
Selbst wenn er unter Vetranio geprägt wurde. Auch dann bliebe es ein Constantius.

Martin
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quisquam
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Re: Nur für Sammler - Gesuche und Angebote von Römermünzen

Beitrag von quisquam » Mi 21.11.12 19:27

Was Du als Sammler lieber hast ist eine andere Frage und jeder kann sich die Münzen gerne so anordnen wie er es mag. Ich finde diesen Ansatz nur numismatisch nicht korrekt. Oberstes Kriterium für die Einteilung sollte da der Prägeherr sein. So ist es ja auch im RIC, bzw. bei den "späteren" Bänden die Münzstätte, wo die Prägungen im eigenen Namen des Kaisers, in dessen Einflussbereich die Münzstätte lag und Fürprägungen auch gemeinsam aufgeführt sind.

Ein schlechtes Beispiel in dieser Hinsicht sind meines Erachtens die Münzen von Honorius und Arcadius in den alten Werken von Cohen und Sabatier. Honorius galt beiden als der letzte römische Kaiser und Arcadius als der erste byzantinische Kaiser. So fehlen die Münzen von Arcadius in Cohens Werk über römische Münzen und die Münzen von Honorius in Sabatiers Werk über byzantinische Münzen, obwohl für beide zeitgleich in Ost und West geprägt wurde. Alle Münzen für Honorius gelten nach diesen beiden Katalogwerken als römisch, auch wenn sie im Osten geprägt wurden, und alle Münzen von Arcadius als byzantinisch, auch wenn sie im Westen geprägt wurden.

Eine Konsekrationsprägung für den Divus Vespasian als "Denar des Titus" zu bezeichnen (was ja der Anfangspunkt dieser Diskussion war) finde ich 100% in Ordnung.

Grüße, Stefan

PS: Ich fände es gut, wenn ein Moderator diese Diskussion, die hier eigentlich nichts verloren hat, in einen eigenen Thread verschieben könnte.
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Re: Gehört eine Münze zum Ausgeber oder zum Abgebildeten?

Beitrag von Peter43 » Mi 21.11.12 20:46

Unangenehm ist es aber, wenn man zwar den Abgebildeten bestimmen kann, aber es Schwierigkeiten gibt, ihn einem Herausgeber zuzuordnen. Z.B. bei Germanicus, bei dem man um verschiedene Ausgabekaiser streitet.

Jochen
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Re: Nur für Sammler - Gesuche und Angebote von Römermünzen

Beitrag von Invictus » Mi 21.11.12 20:58

quisquam hat geschrieben:...jeder kann sich die Münzen gerne so anordnen wie er es mag.
Genauso ist es!
www.RÖMISCHE MÜNZEN...

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Re: Gehört eine Münze zum Ausgeber oder zum Abgebildeten?

Beitrag von curtislclay » Mi 21.11.12 21:17

Da Domitian als neuer Kaiser im Herbst 81 sämtliche Gold- und Silbertypen seines verstorbenen Bruders Titus einfach mit seinem eigenen Porträt und Titeln weiterprägte, ist es meiner Meinung nach recht wahrscheinlich, dass er auch den Typ von Divus Vespasianus mit den zwei Steinböcken weitergeprägt hat, dessen erhobenene Stückzahl in den grossen Münzfunden ebenfalls mit dieser Vermutung übereinstimmt.

Übrigens eine Idee, die ich auch Carradice und Buttrey seinerzeit mitgeteilt habe, die aber im neuen RIC mit keinem Wort erwähnt wird!
Zuletzt geändert von curtislclay am Do 22.11.12 01:41, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Gehört eine Münze zum Ausgeber oder zum Abgebildeten?

Beitrag von bajor69 » Mi 21.11.12 21:49

Ich bin bisher immer so verfahren, dass ich die Prägung nicht dem „Münzherren“ zugeordnet habe, sondern den darauf abgebildeten Kaiser resp. Angehörigen des jeweiligen Kaiserhauses. Das einzige Problem was ich damit habe, sind die Divusprägungen unter Trajanus Decius. Das zu Zeiten eines Augustus oder Antoninus Pius noch keine Antoniniane geprägt wurden, was ja jeden Römersammler geläufig ist, wirken sie zwischen den Münzen dieser Kaisern wie Fremdkörper. So habe ich diese Münzen dann doch dem Münzherren zugeordnet. Im übrigen bin ich der Meinung, jeder Sammler sollte seine Sammlung nach seinen eigenen Vorstellungen aufbauen und sich in kein Korsett zwängen lassen, denn unser Hobby soll ja Spass machen.
Servus Wolle
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Re: Gehört eine Münze zum Ausgeber oder zum Abgebildeten?

Beitrag von Zwerg » Mi 21.11.12 22:00

Ich bin bisher immer so verfahren, dass ich die Prägung nicht dem „Münzherren“ zugeordnet habe, sondern den darauf abgebildeten Kaiser resp. Angehörigen des jeweiligen Kaiserhauses
Das stößt an Grenzen, wenn kein Kaiser oder Angehöriger abgebildet ist. Dafür gibt es genügend Beispiele, angefangen bei den anonymen Quandrantes.

Ansonsten kann man es mit dem Alten Fritz halten - suum cuique.

Grüße
Zwerg
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Re: Gehört eine Münze zum Ausgeber oder zum Abgebildeten?

Beitrag von klunch » Do 22.11.12 01:02

Jeder nach seiner Art. Da ist mehr dran, als es scheinen mag!

Den ästhetischen Ansatz der antoninianischen Fremdkörper unter den prallen Republikdenaren kann ich vollkommen nachvollziehen, allein schon aus haptischen Gründen! :D

Aber ein Kärtchen mit Verweis auf eine spätere Fürprägung wäre es mit wert. Noch hat sich kein Trajanus Decius eingefunden, mal schauen, wann es wieder mal einen Schönen gibt, derzeit ist mir keiner bekannt.Ich habe allerdings nicht intensiv gesucht, sondern habe eher über die Erhaltung geschaut und dann, was es ist. Das ist zumindest meine Strategie zur Maximierung des Erhaltungsgrades bei gegebenem Budget. Mal einen Monat stillhalten, kann da qualitativ sehr steigernd wirken :wink:

Geruhsame Nacht,
klunch
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