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Echt??

Verfasst: So 02.11.03 19:47
von spider
Also meiner Meinung nach ist der Theodosius ein Fake.
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... gory=18465

Verfasst: So 02.11.03 20:03
von Morgoroth
Aber voll, der sieht mir nach Eisen aus 8O

Verfasst: So 02.11.03 20:11
von spider
Eisen denke ich mal nicht.
Sieht schon nach Silber aus.
Aber der Kaiser auf dem RV sieht mir sehr seltsam aus.

Verfasst: So 02.11.03 20:14
von Morgoroth
Müsste man mal mit wildwinds vergleichen

Verfasst: So 02.11.03 20:21
von spider
Da ist er nicht drin.
Aber hier:http://auk.lanz.minks.de/auktion100/00633H00.HTM

Verfasst: So 02.11.03 20:23
von Morgoroth
Dann würde ich wegen der krassen Unterschiede, zu einer Fälschung plädieren. Gegen diesen RS sieht der RS von Ebay, wie ein Skellet aus, und der VS, nun ja :mad:

Verfasst: So 02.11.03 20:44
von Andreas
Die Münze ist nicht nur eindeutig falsch, sondern wurde in dieser Form auch schon mehrfach als Kopie (Replik) bei Ebay angeboten.

Diese modernen Prägefälschungen werden in Bulgarien und anderen Balkanländern gefertigt und als echte Stücke in Deutschland angeboten.

Verfasst: So 02.11.03 20:46
von Morgoroth

Verfasst: So 02.11.03 20:52
von Andreas
Der Link funzt nicht.

Verfasst: So 02.11.03 20:55
von Morgoroth
So, hab jetzt einfach das Bild reingestellt :wink: Aber ich glaube schon, das er echt ist

Verfasst: Mo 03.11.03 11:27
von v. Melléthe
Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Da bietet es sich doch an, gleich eine zweite Frage dranzuhängen:

Ich habe einige Antoniniane vom Aurelianus in meiner Sammlung. Die Darstellungen vom Aurelianus sind jedoch höchst unterschiedlich. Ein künstlerisches "Glanzstück" ist ein Aurelianus mit Schwanenhals - ein sehr langer Hals, aber dafür ein zu kleiner Kopf. Schaut irgendwie nach einer Tschernobyl-Mutation aus, der Ärmste.

Nun, ich hätte mir nie vorstellen können, daß dieser Antoninian echt ist (obwohl eigentlich nichts verdächtiges an der Münze dran ist), aber bei wildwinds.com habe ich ähnliche Aurelianus-Darstellungen auf Antoninianen gefunden.

Die Unterschiede in der künstlerischen Qualität der Darstellungen können also schon recht unterschiedlich sein.

Daher die Frage eines Laien an die Fachleute, ob sich wirklich durch die künstlerische Darstellungsart Rückschlüsse auf Original oder Fälschung ziehen lassen, falls ein bestimmtes Stück nicht schon als Fälschung bekannt ist?

Herzliche Grüße,
Melléthe

P.S.: weshalb ist jetzt auf einmal der Probus(?) hier abgebildet?

Verfasst: Mo 03.11.03 12:25
von Iotapianus
Ja und nein!
Ja, weil man irgendwann, wenn man genügend echte Stücke im Original gesehen hat, ein Gespür dafür entwickelt, dass an einer Münze etwas in der künstlerischen Ausführung faul ist, auch wenn man es nicht genau beschreiben kann.

Nein, weil gerade seit Mitte des 3. Jahrhunderts inflationsbedingt die Münzstätten Hochbetrieb hatten und die Bildqualität in den Hintergrund trat. Man beauftragte neben exzellenten Porträtkünstlern auch Stempelschneider, die einfach nicht mehr die Klasse ihrer Vorgänger hatten und sehr schematische Porträts schufen, die wenig Individualität aufwiesen, was dann ab dem 4. Jahrhundert der ikonographisch gewollte Normalfall wurde.

Ich habe den Eindruck, das gilt besonders für die Epoche zwischen Valerian und Probus; bei Carus und seinen Söhnen gibt es eine leichte Erholung der Porträtqualität. Z.B. sind Münzen der Salonina mit guten Porträts schwer zu finden, während die "Karikaturen" häufig sind wie Sand am Meer. Die Giraffenhälse, die sich besonders häufig bei Aurelian finden, sind kein Zeichen für eine Fälschung, allerdings auch nicht für die Echtheit. Gut gemachte Fälschungen sind bei diesen extrem häufigen Prägungen unrentabel.

Iotapianus

Verfasst: Mo 03.11.03 12:59
von v. Melléthe
Nun ja, durch dieses tolle Forum hier bin ich doch sehr vorsichtig geworden. Danke für die vielen tollen Beiträge, die für mich allesamt sehr sehr lehrreich sind!

Gerade was die Unterschiede der künstlerischen Qualität betrifft, schaue ich mir gerne solche Münzen an, z.B. Licinius-Follis, die das gleiche Rv-Motiv aufweisen. Rv deshalb, weil bei einem "Portrait" weniger Spielraum war, als bei einer "thematischen" Seite. Erst jüngst erwarb ich einen Licinius, dessen künstlerische Qualität unbeschreiblich gut rüberkommt (auch, weil schöner Zustand). Der Künstler hat hier wahnsinnig elegant gearbeitet. Der Vergleich mit anderen Stücken kann unglaublich spannend sein. Vom Motiv her sind sie alle gleich, aber die Qualität...!

Mir kommt das manchmal so vor, als wenn eine ganze Schulklasse im Kunstunterricht ein und dieselbe Blumenvase abzeichnet.

Darf man generell annehmen, daß Münzen mit besonders hoher künstlerischer Darstellungsqualität eher Originale sind? Oder gilt hier auch das Ja und Nein?

Herzliche Grüße,
Melléthe

Verfasst: Mo 03.11.03 15:51
von Iotapianus
Die hohe künstlerische Qualität der Produktionen des Geheimrats Becker wird selbst von den Originalen kaum erreicht. Aber das waren eben nicht Billig-Fälschungen für Nahost-Touristen.

Iotapianus