Reinigen kann so einfach sein!

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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beachcomber
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Re: Reinigen kann so einfach sein!

Beitrag von beachcomber » So 13.01.13 16:29

Zwerg hat geschrieben: Ich würde gerne beide Münzen im Original vergleichen können.

Grüße
Zwerg
so geht's mir auch!
so wichtig,richtig und gut es ist sich mit digitalen bildern zu befassen um zu lernen, so begrenzt ist dieses medium auch!
man sollte nie vergessen, dass beleuchtung, aufnahmewinkel und im zweifel digitale nachbearbeitung unterschiede in der wahrnehmung hervorrufen können, die in wirklichkeit nicht vorhanden sind!
um so eine münze zu verdammen, braucht es mehr als digitale fotos!
grüsse
frank

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Re: Reinigen kann so einfach sein!

Beitrag von raeticus » So 13.01.13 16:48

Beachcomber ist ein hartnäckiger Optimist :D , aber sagen wir es mal so: beide hier besprochenen "nackten" Münzen wurden gesehen und genau in der Hand geprüft.... Es ist kein Fotoartefakt...

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Re: Reinigen kann so einfach sein!

Beitrag von indiacoins » So 13.01.13 17:05

@Marc Aceton : http://www.acsearch.info/record.html?id=592935
Das "weiße Zeugs", das du eine Beiträge vorher bei dieser Münze erwähnt hast ist nichts anderes als Reste eines Bades in Alkohol und 1-2-3 Benzotriazol, um vorhandene Bronzepest zu stoppen.- Das vermute ich sehr stark-

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Marc Aceton
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Re: Reinigen kann so einfach sein!

Beitrag von Marc Aceton » So 13.01.13 17:32

@Judaea Capta zum "Schnäppchenpreis"
indiacoins hat geschrieben:@Marc Aceton : http://www.acsearch.info/record.html?id=592935
Das "weiße Zeugs", das du eine Beiträge vorher bei dieser Münze erwähnt hast ist nichts anders als Reste eines Bades in Alkohol und 1-2-3 Benzotriazol, um vorhandene Bronzepest zu stoppen.
Du magst Recht haben, wenngleich das auch Fotoeffekte sein können, die Wachs - oder Lackrückstände deutlicher zum Vorschein bringen. Ich habe mir die Münze damals lange auch auf dem größeren Foto betrachtet und fand eigentlich kein Indiz für eine Füllung - ich befand sie tatsächlich für gut! Trotzdem habe ich mich gescheut, zu bieten in der Furcht, es könnten da doch erhebliche Probleme kaschiert worden sein. So ging es vermutlich anderen Leuten auch, was den Schnäppchenpreis erklärt. Es ist jammerschade, dass die Münze nicht gründlich vorher gebadet wurde, und das was da in der Neuzeit draufgebracht wurde entfernt wurde. Selbst wenn die Münze das eine oder andere Problem gehabt hätte - ohne dem Zeug drauf, wäre sie für deutlich mehr Geld wegggangen. Dem Einlieferer ist locker ein fünfstelliger Geldbetrag entgegangen, denn vermutlich war die Münze sogar einwandfrei.

Mir ging es nicht darum, diese schöne Münze zu vedammen, denn vermutlich ist sie mit eines der besten erhaltenen Münzen dieses Münztyps. Vielmehr wollte zeigen, dass das Anschmieren von Bronzen nichts bringt, und der Schuss gewaltig nach hinten losgehen kann. :)

@Caligula für 62,000EUR+fee

Wie von Zwerg richtig beobachtet, hat die Münze Schärfe an Stellen, an denen man es stilistisch eher nicht erwartet (Augenränder, Mund, Backenknochen), hingegen ist sie im Prägebild genau dort flau, wo man normalerweise selbst bei "abgegriffeneren" Exemplaren mehr Schärfe sieht (Schilder, Stuhl, Gewand, Lorbeerkranz).

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Re: Reinigen kann so einfach sein!

Beitrag von Xanthos » So 13.01.13 18:12

Über den Caligula haben Matthias und ich uns auch schon per PN unterhalten. Man sollte vorsichtig sein, nur anhand von Fotos (mit unterschiedlicher Belichtung) so schwache Details wie z.B. den Stuhl zu vergleichen.

Beim erneuten Betrachten fiel mir aber eben ein doch recht deutlicher Unterschied auf: der Halsabschnitt.
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Zuletzt geändert von Xanthos am So 13.01.13 18:18, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Reinigen kann so einfach sein!

Beitrag von areich » So 13.01.13 18:16

Mal 'ne ganz doofe Frage, diejenigen, die BTA benutzen, lasst ihr das dran? Selbst wenn man nicht so viel nimmt, daß es Rückstände hinterlässt ist es doch trotzdem gesundheitsschädlich?

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Re: Reinigen kann so einfach sein!

Beitrag von beachcomber » So 13.01.13 18:32

Xanthos hat geschrieben:.

Beim erneuten Betrachten fiel mir aber eben ein doch recht deutlicher Unterschied auf: der Halsabschnitt.
aber auch der unterschied ist anhand des fotos nicht zu erklären! ist es ein riss in der rechten münze? ist es andersfarbige patina? ist da noch mal ein buckel? und wenn ja, liegt es vielleicht am prägeschlag?
antike münzen werden von handgeschlagen, nicht von maschinen! da können dieselben stempel unterschiedliche ergebnisse hervorrufen!
es ist verdammt schwer, auf einem 2-dimensionalen medium wie unseren bildschirmen richtige schlüsse in bezug auf ein 3-dimensionales objekt wie eine antike(!) münze zu ziehen, gerade die frühen prägungen haben oft ein erstaunliches relief!
grüsse
frank
p.s. @raeticus, na klar bin ich optimist! :)

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Re: Reinigen kann so einfach sein!

Beitrag von indiacoins » So 13.01.13 18:59

areich hat geschrieben:Mal 'ne ganz doofe Frage, diejenigen, die BTA benutzen, lasst ihr das dran? Selbst wenn man nicht so viel nimmt, daß es Rückstände hinterlässt ist es doch trotzdem gesundheitsschädlich?
Das Benzotriazol ist ein Korrosionsschutzmittel, das sich sehr gut "auf Kupferverbindungen setzt" und diese gegen alles andere abschirmt.
Es muß draufbleiben, sonst können die gefährdeten Stellen ja wieder mit den in der Luft enthaltenen Stoffen reagieren.
Das sich weiße Stellen bilden, kommt daher, daß die überflüssige Lösung selbst dann noch aus den Vertiefungen verdunstet, wenn die Münzoberfläche längst trocken aussieht.
Normal kann man da aber vorsichtig mit einer Zahnbürste drüber gehen und die trockenen Kristalle abputzen.
Manche Leute tauchen die ganze Münze 1-2 Wochen in die Lösung, andere betupfen nur die angefressenen Stellen.

Man sollte die Bronzepest vorher zwar manuell entfernen, aber manche machen es gar nicht und klatschen die Lösung einfach drüber, weil sie Angst haben, durch die Patinabeschädigungen an Wert zu verlieren. -Wahrscheinlich war es so bei der Münze auf dem Bild auch.-

In diesem Fall frisst es die Münze darunter ungesehen auf.
Nach der Behandlung mit Benzotriazol hat nicht entfernte giftgrüne Bronzepest eine dunkelgrüne Farbe und ist fester, leicht mit Grünspan oder Patina zu verwechseln. Wäscht man dann die Münze ab, fängt sie etwas später wieder an zu blühen.

Eine mit Benzotriazol behandelte Münze darf man nur dann zum Verkauf anbieten, wenn die Behandlung mit diesem sehr stark krebserzeugenden Komplexbildner in der Artikelbeschreibung angibt. - Aber machen viele nicht. Und das ist eine noch größere Sauerei, wie alles andere was hier an Verschwiegenheiten erwähnt wurde! Denn kaum ein Käufer, Sammler nimmt seine Münzen später mit Schutzhandschuhen aus dem Umschlag.

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Re: Reinigen kann so einfach sein!

Beitrag von Priscus » So 13.01.13 19:16

indiacoins hat geschrieben: Eine mit Benzotriazol behandelte Münze darf man nur dann zum Verkauf anbieten, wenn die Behandlung mit diesem sehr stark krebserzeugenden Komplexbildner in der Artikelbeschreibung angibt. - Aber machen viele nicht. Und das ist eine noch größere Sauerei, wie alles andere was hier an Verschwiegenheiten erwähnt wurde! Denn kaum ein Käufer, Sammler nimmt seine Münzen später mit Schutzhandschuhen aus dem Umschlag.
Ein Grund mehr die Münzen nicht zu reinigen! und lieber mal etwas schlechtere Stücke zu kaufen.....

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Re: Reinigen kann so einfach sein!

Beitrag von indiacoins » So 13.01.13 19:20

Priscus hat geschrieben:
indiacoins hat geschrieben:

Ein Grund mehr die Münzen nicht zu reinigen! und lieber mal etwas schlechtere Stücke zu kaufen.....

Nein, das ist keine Reinigung. Da wird nichts sauber. Es ist einfach nur eine Konservierung.

Bei ungereinigten Stücken kann die Bronzepest genauso schlummern. Alles, was so vom feuchten Balkan kommt. Münzen mit auffällig dunkler Verkrustung sind immer schon sehr verdächtig.
Zuletzt geändert von indiacoins am So 13.01.13 19:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Reinigen kann so einfach sein!

Beitrag von Xanthos » So 13.01.13 19:20

beachcomber hat geschrieben:
Xanthos hat geschrieben:.

Beim erneuten Betrachten fiel mir aber eben ein doch recht deutlicher Unterschied auf: der Halsabschnitt.
aber auch der unterschied ist anhand des fotos nicht zu erklären! ist es ein riss in der rechten münze? ist es andersfarbige patina? ist da noch mal ein buckel? und wenn ja, liegt es vielleicht am prägeschlag?
antike münzen werden von handgeschlagen, nicht von maschinen! da können dieselben stempel unterschiedliche ergebnisse hervorrufen!
es ist verdammt schwer, auf einem 2-dimensionalen medium wie unseren bildschirmen richtige schlüsse in bezug auf ein 3-dimensionales objekt wie eine antike(!) münze zu ziehen, gerade die frühen prägungen haben oft ein erstaunliches relief!
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p.s. @raeticus, na klar bin ich optimist! :)
Frank, hier ein noch deutlicheres Foto :)
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Re: Reinigen kann so einfach sein!

Beitrag von raeticus » So 13.01.13 19:27

Das ist doch nur der "Messingschatten" vom schrägen Licht 8)

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Re: Reinigen kann so einfach sein!

Beitrag von raeticus » So 13.01.13 19:28

Oder die Nacharbeitung in der Gußform....

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Re: Reinigen kann so einfach sein!

Beitrag von beachcomber » So 13.01.13 19:42

Xanthos hat geschrieben: Frank, hier ein noch deutlicheres Foto :)
ok,das war mir nicht aufgefallen! und die nummer ist wirklich hart zu erklären! :)
warum sollten fälscher den stempel ändern? aber wer weiss vielleicht gab's an der stelle einen kleinen stempelbruch, und der stempel wurde in der antike überarbeitet?
grüsse
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Re: Reinigen kann so einfach sein!

Beitrag von raeticus » So 13.01.13 19:49

Na ist doch klar, um eine Münze von ss zum Prachtstück zu machen schleift man in der Form die Konturen aus, und da rutscht manchmal der Bohrer aus.... Die Kante von Backe zum Hals ist ja auch etwas hart geraten...

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