Seite 1 von 1

Constantin

Verfasst: Di 04.11.03 22:33
von blade_runner
Seid gegrüßt,
Ich habe hier einen Bronze-Follis von Constantin(aber welcher?-der erste vielleicht) und weiss das auf der einen Seite der Reitersturz zu sehen ist und das er wohl aus Alexandria(Alet) kommt.Doch was bedeutet das M und weiss jemand wie die Umschrift komplett lautet?
[ externes Bild ][ externes Bild ]

Verfasst: Di 04.11.03 23:49
von Karsten
Hallo,

ich denke es ist kein Constantinus sondern ein Constantius II (ohne n hinten), ein Sohn von Constantinus I (der Große) und Bruder von Constantinus II.

Die Inschrift auf der Vorderseite lautet: DN CONSTAN-TIVS PF AVG
und auf der Rückseite: FEL TEMP - REPARATIO

Die Bedeutung von dem M kenne ich nicht.

Gruß,
Karsten

Verfasst: Mi 05.11.03 17:06
von blade_runner
Hallo Karsten,
danke für die Antwort, weißt du auch wann Constantius II geherrscht hat?
Bei der Umschrift glaube ich steht RIPARATIO anstatt REPARATIO und PD statt PF , kann das möglich sein?

Verfasst: Mi 05.11.03 17:19
von Morgoroth
Hallo, 337-361, Das liest sich nur so, die Prägeausgangsform, ist nicht so gut bearbeitet, das ist bei diesen Massenmünzen, ncihts besonderes, es stimmt chon so :wink:

Verfasst: Mi 05.11.03 17:33
von Gast
Man sollte schon bedenken, daß in den "Randprovinzen des Reiches" insbesondere in der spätrömischen Zeit aufgrund der erforderlichen Massenproduktion von Kleingeld (für die Soldaten, die die Grenzen zu verteidigen hatten), Stempelschneider beschäftigt waren, die weder lesen noch schreiben konnten und nur ältere Münzinschriften rein nach der Optik zu kopieren versuchten. Diesen Leuten waren natürlich auch die Bedeutungen der Abkürzungen wie "PD" völlig unbekannt - Fehler beim Kopieren der Umschrift wurden überhaupt nicht beachtet. Da gibt es häufig schon seltsame Buchstabenkombinationen zu sehen.

Insbesondere in den östlichen, hellenistisch geprägten Reichsprovinzen ist dieses Phänomen weit verbreitet und findet eine direkte Nachfolge in den teilweise absurden Inschriften der byzantinischen Münzen.

Beizeichen auf der Rückseite bezeichnen oft die Werkstatt, in der die Münze geprägt wurde. Oft wurde dabei einfach durchnummeriert: A=1, B=2, C=3 usw. - Aber od das für das "M" auf Deiner Münze auch zutrifft ????

Verfasst: Mi 05.11.03 17:38
von Sir Oly
Sieht vom Stil her aus wie eine Provinzial Nachprägung (besonders das Portrait). Bei solchen Stücken sind Fehler nicht ungewöhnlich 8) .

Verfasst: Mi 05.11.03 21:34
von Karsten
petzlaff hat geschrieben:Man sollte schon bedenken, daß in den "Randprovinzen des Reiches" insbesondere in der spätrömischen Zeit aufgrund der erforderlichen Massenproduktion von Kleingeld (für die Soldaten, die die Grenzen zu verteidigen hatten), Stempelschneider beschäftigt waren, die weder lesen noch schreiben konnten und nur ältere Münzinschriften rein nach der Optik zu kopieren versuchten. Diesen Leuten waren natürlich auch die Bedeutungen der Abkürzungen wie "PD" völlig unbekannt - Fehler beim Kopieren der Umschrift wurden überhaupt nicht beachtet. Da gibt es häufig schon seltsame Buchstabenkombinationen zu sehen.
Bildung vor ca. 1700 Jahren...

Aber das ein gewisser Bildungsstand noch lange auf sich warten ließ sieht man an der 1200 Jahre später geprägten Münze:
http://www.numismatikforum.de/viewtopic ... highlight=
Man beachte hier das N der Inschrift.

Und wer mal 'nen paar tage mit Grippe im Bett liegt und gegen mittag den Fernseher einschaltet (Talk-Shows) wird feststellen das so etwas heute auch noch passieren könnte.

Gruß,
Karsten

Verfasst: Fr 07.11.03 16:42
von blade_runner
Vielen Dank an alle für die genauere Bestimmung meiner Münze. :D