CAESAR Gegenstempel auf Ebay

[quinctilius]

Liebe Römerfreunde,

dieser interessante Gegenstempel kam letzte Nacht bei Ebay.com unter den Hammer: CAESAR in Ligatur.

http://www.ebay.com/itm/Countermark-CAE ... true&rt=nc

Leider war ich nicht der Höchstbietende, egal ich hab schon 3 davon.
Nach Ulrich Werz ist der Gegenstempel (Typ 61) dem Germanicus zuzuordnen (nicht unumstritten), er findet sich am häufigsten
am Niederrhein und nahezu ausschließlich auf stadtrömischen Münzmeisterassen.

Gruß
Quinctilius

[aquensis]

Der ist mir auch zu teuer geworden, aber sonst ein fein ausgeprägter Gegenstempel !

Grüsse Franz

[quinctilius]

...na also diesmal hats geklappt und die Trägermünze ist besser erkennbar und das Stück war noch deutlich günstiger als das o.a.

VG
Quinctilius

[aquensis]

Soso, du warst das also .

Franz

[quinctilius]

oh nein sind wir uns ins Gehege gekommen ?
eigentlich müsste man hier eine Datenbank anlegen mit Gegenstempel-Spezialsammlern, damit wir uns abstimmen können.

VG
Quinctilius

[aquensis]

Keine Panik, ich hätte halt mehr bieten müssen. Ich gönne es dir, denn bei dir ist das Stück ja in guten Händen .

Franz

[quinctilius]

danke

VG
Quinctilius

[mike h]

Gut zu wissen, das es auch dafür Spezialsammler gibt...

Martin

[quinctilius]

für alle die es interessiert bzw. die Statistiker unter Euch:

Wegen des guten Erhaltungszustandes des Stückes, lässt sich etwas zu der Fundverteilung sagen.
Es ist der Typ Werz 61.43/2. Insgesamt listet Werz 57 Exemplare auf, die sich wie folgt verteilen:

Nimwegen: 11
Xanten: 12
Köln: 9

Summe: 32 (= 56%)

Die restlichen 25 Stücke (= 44%) verteilen sich auf andere Fundorte am Nieder- ,Mittel- und Oberrhein. Vom Oberrhein stammen nur 4 Stücke (Augusta Raurica und Vindonissa)

Über die Hälfte der Fundstücke kommen aus Nimwegen, Xanten und Köln -wo m.E. auch die Gegenstempelung erfolgt sein muss- . Dies belegt erneut die Herkunft dieses Gegenstempels vom Niederrhein.
VG
Quinctilius

[minimee]

Na dann habe ich ja zumindest einen Menschen glücklich gemacht. Ich habe noch zu DM-Zeiten ein kleines Kovolut Gegenstempel relativ günstig erworben und damit jetzt zugegeben einen kleinen Euronen gemacht. Einen Sesterz habe ich noch den ich euch nicht vorenthalten möchte. Vlt. kann ja ein spezialist etwas zu den Gegenstempeln sagen.
Ich halte das Teil für:
Sesterz Agrippina I
AV: AGRIPPINA M F MAT C CAESARIS AVGVSTI
RS: MEMORIAE/AGRIPPINAE
oder
AGRIPPINA DRVSILLA IVLIA, SC

RIC 0055/0055cf

Die RV ist nicht erhalten, D: ca. 35 mm, Gewicht ca. 21 g

[quinctilius]

Ich habe noch zu DM-Zeiten ein kleines Kovolut Gegenstempel relativ günstig erworben und damit jetzt zugegeben einen kleinen Euronen gemacht.

die Euronen seien Dir von Herzen gegönnt

Das die Preise für manche Stücke so angezogen haben, liegt einfach an der vermuteten "historischen" Bedeutung bei manchen Gegenstempeln, besonders bei
VAR (Varus), CVAL (Numonius C. Vala ?) und eben CAESAR ligiert (Germanicus?)
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, als mir ein Händler einmal einen auch ziemlich seltenen AVC auf Lugdunum I für einen Spottpreis verkaufte, mit der Begründung, der Gegenstempel habe das Portrait beschädigt.
Heute erzielen seltene Gegenstempel aus dem Rheingebiet wie die o.a. auch auf Auktionen Spitzenpreise, die massenhaft auftretenden Gegenstempel aus Pannonien und Moesien sind dagegen oft schon für wenig Geld zu haben,

Für einen Varus auf Ebay vgl.:

http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?f=6&t=45209


Gruß
Quinctilius

[minimee]

eine archäologische Ausgrabung in meiner Krabbel-Kiste hat doch noch Erstaunliches zutage gebracht. Aus dem gleichen Kovolut von damals noch ein Augustus-As mit 2 Gegenstempeln.

Augustus Æ As. 15 BC. CAESAR AVGVSTVS TRIBVNIC POTEST, bare head right / C N PISO CNFNI VIR A A A F F around large SC
TIB.AVG/IMP.AVG jeweil in Ligatur
"IMP AVC" on Augustus As, likely mid-late Tiberian or Caligula, from Germania Superior, always struck over the previous TIB, TIB IM, TIBAVC countermarks, and thus later in time (countermarkMartini Pangerl Collection 53)

RIC 382/BMC 137
D: 26-29 mm, G: ca. 7 g
AV nicht erhalten

Falls jemand Interesse hat kann er sich ja bei mir per PN melden. Allerdings bin ich die näxten 2 Wochen ned da.

[quinctilius]

hier ist noch einer von der Sorte, günstig auf Vcoins erworben und aus holländischer Sammlung.
Es ist der Typ Werz 61.43/2. Über die Hälfte der Fundmenge stammt von nur 3 Fundorten: Nimwegen, Xanten und Köln, s.o.

VG
Quinctilius

[indiacoins]

Hallo.
Ich möchte das Thema nicht stören. Vor vielen Jahren bekam ich diese geputzte Münze vom Flohmarkt in Twistringen für 1Mark . Sie war damals noch grün aber auch schon schlecht erhalten- Sichtbar nur eine blanke etwas gewölbte Scheibe. Gewicht 4,1g Größe 21-23mm
Ich als Kaumrömer halte sie nicht für römisch, sondern griechisch keltisch oder sonst etwas. Aber auf einer Seite sind 2 Countermarks. Was bedeuten diese? Bzw von wem stammen sie? Vielen Dank für die Hilfe.

[quinctilius]

..Du störst nicht Gegenstempel ist Gegenstempel
Der rechts auf der unteren Abb. ist AVC in Spiegelschrift (Augustus), der linke vermutlich TI.CA (Tiberius Caesar)
Diese barbarisierten Typen kommmen massenhaft auf häufig untergewichtigen Assen aus Moesien vor, id.R. Münzmeister Asse des Augustus.
Auch Dein Stück ist für ein As stark untergewichtig.
Vermutlich wurden die Münzen dort nachgemacht und mit den ebenfalls nachgemachten Gegenstempeln (als Bestätigung des Wertes)
wurden sie unter die regulären Stücke gemischt.

VG
Quinctilius