Stempelgleich?
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Stempelgleich?
Mit der Begründung von Justus gehe ich zwar nicht d'accord (ich weiss nicht, was eine "für Hadrian typische Plattierung" sein soll - als hätte es bei den Fälschern eine staatliche Qualitätskontrolle der Silberplattierung gegeben , und bei den drei gezeigten, teilweise aufgeplatzten gefütterten Denaren auf unterschiedlichen Fotos eine unterschiedliche Stempelabnutzung erkennen zu wollen, halte ich für bestenfalls gewagt), aber ich halte die Stücke - anders als unsere Elagabal/Maesa-Freunde - auch für wahrscheinlich antik. Der Stil scheint mir nicht problematisch sein und die Silberplattierung bzw. die Abplatzungen überzeugend.
Gruss, Pscipio
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Nata vimpi curmi da.
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Re: Stempelgleich?
vermutlich meint er die Beobachtung, dass gerade zu Hadrians Zeiten durch eine andere Fälschungstechnik oder ein anderes Verfahren die Silberhäute der subaeraten Münzen oft dünner erscheinen als bei anderen Kaisern.Pscipio hat geschrieben: (ich weiss nicht, was eine "für Hadrian typische Plattierung" sein soll - als hätte es bei den Fälschern eine staatliche Qualitätskontrolle der Silberplattierung gegeben ,
Ich sehe mal nach, ob ich brauchbare Bilder finde...
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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Re: Stempelgleich?
Ich glaube, die drei Bilder verdeutlichen es ganz gut...
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Re: Stempelgleich?
Antike Fälschungen wurden zu verschiedensten Zeiten in verschiedensten Regionen von verschiedensten Leuten hergestellt, naturgemäss resultiert daraus eine sehr grosse Bandbreite an stilistischen und technischen Unterschieden. Natürlich lassen sich trotzdem gewisse Tendenzen und Entwicklungen für bestimmte Regionen und Zeiten ablesen, aber eine dünne Plattierung bei einem gefütterten Hadrian an sich ist kein Echtheits- oder Fälschungsmerkmal - es gibt unter Hadrian auch dicke und unter anderen Kaisern dünne Plattierungen. Es erscheint mir daher keinen Sinn zu ergeben, von einer "typischen Plattierung" für Hadrian zu sprechen, denn dazu würde es entweder einer staatlichen Kontrolle bedürfen, oder aber eindeutige technische Merkmale geben, die nur unter Hadrian vorkommen (Beispiel: typischer Silbersud für die Prägestätte Lugdunum unter Probus).Numis-Student hat geschrieben:vermutlich meint er die Beobachtung, dass gerade zu Hadrians Zeiten durch eine andere Fälschungstechnik oder ein anderes Verfahren die Silberhäute der subaeraten Münzen oft dünner erscheinen als bei anderen Kaisern.
Das ist ja die Krux mit antiken Fälschungen, sie lassen sich kaum systematisieren, und wurden deshalb in den letzten Jahren einige Male von modernen Fälschern imitiert.
Gruss, Pscipio
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Re: Stempelgleich?
@Pscipio: Ich stimme Dir zu - Fälschungen konnte jeder produzieren, so daß es gemeinsame Qualitätsmerkmale nicht geben kann. Der Porträtstil ist ungewöhnlich, wäre jedoch gut zu erklären, wenn als Vorbild für den Stempelschneider z.B. eine Münze aus der frühen östlichen Münzstätte des Hadrian gedient hat (Beispiel siehe Bild - vom US-Forum, da meine beiden Stücke wirklich schlecht erhalten sind). Wenn Fälschungen von einer professionellen Bande hergestellt wurden, wurden sicher auch mehrere Stempel gemacht, und ich vermute, daß bei Fälschungsstempeln ebenso wie bei echten Stempeln Rückseitenstempel schneller verschlissen als Vorderseitenstempel. Und das Material der Fälscher war sicher eher schlechter als das in der offiziellen Münzstätte, so daß die Stempel noch schneller verschlissen. Mehrere verschiedene Rückseitenstempel würden mich daher nicht wundern.
Der Stil scheint mir antik zu sein, jedenfalls SEHR viel überzeugender als bei den Elagabal-Fälschungen der letzten Jahre. Wenn diese Stücke modern sein sollten, wären sie jedenfalls erschreckend gut gemacht, und ich glaube / hoffe, Leute mit diesen Fähigkeiten würden sich auf etwas Gewinnbringenderes verlegen.
@klausklage, Mithras, Laurentius: Kann ich in Eurem Club mitmachen? Ich bin auch schon den zweiten Tag krank daheim. Ist ja wirklich übel zur Zeit. Ich hoffe aber, bis zur Numismata wieder fit zu sein.
Viele Grüße,
Homer
Der Stil scheint mir antik zu sein, jedenfalls SEHR viel überzeugender als bei den Elagabal-Fälschungen der letzten Jahre. Wenn diese Stücke modern sein sollten, wären sie jedenfalls erschreckend gut gemacht, und ich glaube / hoffe, Leute mit diesen Fähigkeiten würden sich auf etwas Gewinnbringenderes verlegen.
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Re: Stempelgleich?
Hallo,Pscipio hat geschrieben:Antike Fälschungen wurden zu verschiedensten Zeiten in verschiedensten Regionen von verschiedensten Leuten hergestellt, naturgemäss resultiert daraus eine sehr grosse Bandbreite an stilistischen und technischen Unterschieden. Natürlich lassen sich trotzdem gewisse Tendenzen und Entwicklungen für bestimmte Regionen und Zeiten ablesen, aber eine dünne Plattierung bei einem gefütterten Hadrian an sich ist kein Echtheits- oder Fälschungsmerkmal - es gibt unter Hadrian auch dicke und unter anderen Kaisern dünne Plattierungen.Numis-Student hat geschrieben:vermutlich meint er die Beobachtung, dass gerade zu Hadrians Zeiten durch eine andere Fälschungstechnik oder ein anderes Verfahren die Silberhäute der subaeraten Münzen oft dünner erscheinen als bei anderen Kaisern.
ich wollte es auch nicht als überzeugendes alleiniges Merkmal für echt/falsch heranziehen, aber nach meinen Beobachtungen scheinen die Hadrianstücke oft (sicherlich nicht immer) dünner versilbert als andere Denare. Von daher würde das auch in diesem Fall gut passen...
MR
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Re: Stempelgleich?
Dank Homer weiß ich jetzt auch wieder, an was mich der ungewöhnliche Stil die ganze Zeit erinnert hat, nämlich an die Hemidrachmen des Hadrian aus Caesarea.
Ausgerechnet diese kleinen Nominale ähneln stilistisch. Hier ein Beispiel aus einer Rauch-Auktion.
Ausgerechnet diese kleinen Nominale ähneln stilistisch. Hier ein Beispiel aus einer Rauch-Auktion.
Gruß,
antoninus1
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- klausklage
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