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Osterhase
Verfasst: Mo 01.04.13 10:34
von lasta
Gestern brachte mir der Osterhase mehrere schöne Römer. Der Denar von Antoninus Pius kommt mir aber seltsam vor. Was meint ihr?
Re: Osterhase
Verfasst: Mo 01.04.13 12:21
von drakenumi1
Hallo, lasta,
ich teile Deine Vorbehalte gegenüber dem Anton. Pius, weil (hier nur) bezogen auf die Rückseite
- es eine sitzende Concordia in offizieller Prägung in den Zitierwerken nicht gibt,
- eine Legende "CONCORDIA" ebenfalls nicht,
- Concordia eigentlich in der re. Hand eine patera halten sollte,
- der Stil etwas unordentlich, um nicht zu sagen "etwas barbarisiert" daherkommt und
- weil trotz gewisser Detailabweichungen und der Gleichheit der Legende "CONCORDIA" eine Ähnlichkeit mit der hadrianischen Prägung (RIC 231; C 257) und deren beschriebenem barbarisierten Stil besteht.
Meine Meinung: Inoffizielle und zeitgerechte Prägung, leicht barbarisiert. Bitte von ausgewiesenem Fachmann diese überprüfen lassen.
Gruß von
drake
Re: Osterhase
Verfasst: Mo 01.04.13 13:27
von lasta
Lieber Drake,
danke für die ausgezeichnete Interpretation.
Ich überlege, ob ich den Denar nächste Woche dennoch umtausche (Preis: 40€)
Re: Osterhase
Verfasst: Mo 01.04.13 18:26
von antoninus1
Hallo Lasta,
ich habe Dir eine PN geschickt

Re: Osterhase
Verfasst: So 21.04.13 11:24
von antoninus1
Ich habe mir jetzt den Denar des Pius noch mal genauer angeschaut.
Die Rückseite gibt es fast so, nämlich für Faustina II.
RIC 502: Concordia sitzt links, hält eine Blume, mit dem Ellbogen auf ein Füllhorn gestützt, unter dem Stuhl ein Globus.
Diese Prägung wird von RIC als unter Antoninus ausgegeben aufgeführt, da die Vs.-Umschriften FAVSTINA AVG PII AVG FIL oder FAVSTINAE AVG ANTONINI AVG PII FIL lauten.
Das Silber der Münze sieht ganz gut aus, das Gewicht beträgt aber nur 2,47 g, Stempelstellung 6h.
Die Vs-Umschrift lautet ANIONINVS AVG PIVS P TRP XVIII
Rv-Umschrift CONCORIIA (wobei das erste I rechts eine schwache Ausbuchtung hat und das D darstellen soll)
Der Globus fehlt hier.
Ich halte das Stück also für eine barbarisierte Nachahmung, bei der der des korrekten Schreibens nicht ganz mächtige Fälscher versehentlich eine Vorderseite des Antoninus mit einer (leicht fehlerhaften) Rückseite der Faustina kombiniert hat.