römische Gedenkmünzen ?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Peter43
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Re: römische Gedenkmünzen ?

Beitrag von Peter43 » So 14.04.13 00:08

http://de.wikipedia.org/wiki/Gedenkm%C3%BCnze

Die Gedenkmünzen zu den Olympischen Spielen kamen sogar zeitlich vor dem Ereignis heraus! :D
Omnes vulnerant, ultima necat.

Altamura2
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Re: römische Gedenkmünzen ?

Beitrag von Altamura2 » So 14.04.13 00:14

Genau: Heute kaufen, morgen gedenken (oder übermorgen oder noch später oder so) :D .

Gruß

Altamura

antikpeter
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Re: römische Gedenkmünzen ?

Beitrag von antikpeter » So 14.04.13 00:25

der erste Satz bei wikipedia ist aber hilfreich-oder ?? gutnacht mbG pn

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quisquam
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Re: römische Gedenkmünzen ?

Beitrag von quisquam » So 14.04.13 08:17

Ein gutes Beispiel dafür, wie schwierig es sein kann zwischen aktuellen und in der Vergangenheit liegenden Ereignissen zu unterscheiden sind die konstantinischen Münzen auf die alte und die neue Hauptstadt Rom und Constantinopolis. Die URBS ROMA-Prägungen mit der kapotilinischen Wölfin auf der Rückseite erinnern alle an die Gründung Roms, während die zeitgleich geprägten CONSTANTIOPOLIS-Prägungen auf die aktuelle Einrichtung der neuen Hauptstadt geprägt sind. Zumindest die frühen Prägungen: da sie über etwa 10 Jahre hinweg geprägt wurden beziehen sich die späteren Prägungen wieder auf ein längst vergangenes Ereignis.

Ich finde auch die Unterscheidung zwischen Kursmünzen und Gedenkmünzen wenig sinnvoll, da es in der Antike praktisch nur Kursmünzen gab (mit Ausnahme von Medaillonen und Auswurfmünzen).

Grüße, Stefan
Zuletzt geändert von quisquam am So 14.04.13 09:22, insgesamt 1-mal geändert.
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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mike h
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Re: römische Gedenkmünzen ?

Beitrag von mike h » So 14.04.13 08:52

Ist diese Unterscheidung denn überhaupt notwendig?

Auch die heutigen Gedenkmünzen sind ja gleichzeitig auch Kursmünzen.

Als ich vor 35 Jahren mit meiner Sammlung "DM" aufhörte, hab ich meine Freunde zum Steak eingeladen und mit Olympiamünzen bezahlt....

Gedenkmünzen haben halt nur eine zusätzliche Eigenschaft.

Martin
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quisquam
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Re: römische Gedenkmünzen ?

Beitrag von quisquam » So 14.04.13 09:28

Es sind nur theoretisch Kursmünzen. Sie sind nicht für den Zahlungsverkehr gedacht und es ist unerwünscht, dass sie so, wie durch dich geschehen, verwendet werden.
Eigentlich sammle ich nicht Münzen, sondern das Wissen darüber.

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Re: römische Gedenkmünzen ?

Beitrag von Altamura2 » So 14.04.13 09:42

quisquam hat geschrieben:Es sind nur theoretisch Kursmünzen. Sie sind nicht für den Zahlungsverkehr gedacht und es ist unerwünscht, dass sie so, wie durch dich geschehen, verwendet werden.
Und warum landen dann ständig 2-Euro-Gedenkmünzen (z.B. 50 Jahre Römische Verträge, 10 Jahre Wirtschafts- und Währungsunion) in meinem Geldbeutel 8O ?

Gruß

Altamura

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Re: römische Gedenkmünzen ?

Beitrag von Schwarzschaf » So 14.04.13 10:24

Vielleicht, weil die Auflage größer ist als der Sammlerpool?
Weil ich nicht alles weiß, bin ich neugierig

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Re: römische Gedenkmünzen ?

Beitrag von mike h » So 14.04.13 10:40

Hallo Quisquam

verzeihe, das ich widerspreche:

Ich kann mich daran erinnern, das gerade bei der Herausgabe der Olympiamünzen groß und breit in den Medien darauf hingewiesen wurde, das es sich bei den Zehnern um ein offizielles Zahlungsmittel handelt.
Auch die Höhe der Auflagen deutet darauf hin.
Ich kann mir ebenfalls nicht vorstellen, das man im Römischen Reich solch enorme Mengen an wertvollen Rohstoffen zu Gedenkmünzen verarbeitet hat, wenn sie nicht gleichzeitig als Kursmünzen verwendet werden sollten. Das sie als solche verwendet wurden, steht wohl ausser Frage.

Martin
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Re: römische Gedenkmünzen ?

Beitrag von Marcus Aurelius » So 14.04.13 11:11

Guten Morgen Römer,

ich denke auch, wie schon erwähnt, das es nicht sinnvoll ist bei römischen Münzen die selben Maßstäbe bzw. Definitionen anzusetzen, die wir heute für Münzprägungen verwenden. Ich denke nicht das im alten Rom gesagt wurde :

" so jetzt bringen wir mal eine Gedenkmünze in der Auflage 100 000 zu Ehren des siegreichen Feldzuges von....über....heraus und geben diese im Tauschh gegen Kursmünzen heraus."

sondern vielmehr hieß es vermutlich :

" zu Ehren des erfolgreichen Feldzuges des....über.....lässt der Kaiser eine grosse Menge an Edelmetall ( 10 Wagenladungen) aus der mitgebrachten Kriegsbeute unters Volk bringen, wir benötigen neue Stempel zu diesem Ereignis für Asse, Sesterzien und Denaren. Beauftragt die Münzmeister mit der Herstellung der Stempel. "

So in etwa stelle ich mir das vor. Damit will ich sagen das bei den Römern eine Gedenkmünze auch gleichzeitig eine Kursmünze war, welche sie natürlich geschickt nutzten um sich selbst und ihre Erfolge, auf einem der breiten Masse zugänglichen Medium, zu verewigen. Aber die Münzen an sich hätten sie nach einem erfolgreichen, grossen Feldzug wohl auch ohne diese besonderen Prägungen ans Volk verteilt um sich deren Gunst und Sympathie zu sichern.
Ich bin zwar kein Akademiker und habe mich auch noch nicht wirklich mit der Verfahrensweise der "Römischen Zentralbank" ,falls es denn eine gab :D , beschäftigt, jedoch sagt mir mein bisher angesammeltes Wissen und der gesunde Menschenverstand das in der Antike keine Unterscheidung zwischen Kurs-und Gedenkmünzen in unserem Sinne gemacht wurde, sondern vielmehr war ein des Gedenkens wertvolles Ereignis, ein willkommener Anlass für neue Prägungen/Stempel und im Grunde wurde vermutlich seit Beginn der Einführung der üblichen römischen Nominale fast immer an irgendetwas gedacht und dieses auch auf den Münzen verewigt.
Ich hoffe ich habe niemanden mit meinen Gedanken zum Thema Gedenken in der römischen Münzprägung gelangweilt, falls doch bitte ich um Vergebung :)

Gruss

Marcus Aurelius
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Re: römische Gedenkmünzen ?

Beitrag von richard55-47 » So 14.04.13 11:26

Das, Marcus Aurelius, kann ich blind unterschreiben.
Egal, wie man "Gedenkmünze" für eine römische Münze definiert: sie war dafür da, das einfache Volk auf das Dargestellte hinzuweisen. Wir haben also Propaganda vor uns. Propaganda bedarf der Verbreitung, ansonsten sie nur ihren Urheber erreicht (und der kennt doch den Inhalt). Also waren alle Münzen Roms Kursmünzen, auch wenn sie an irgendein Ereignis gedenken lassen sollten.
Ich glaube kaum, dass die in der Regel mehr arm als mittelständerischen geschweige denn wohlhabenden Reichsangehörigen Münzsammler waren. Das wenige Geld, das sie hatten, benötigten sie doch für den täglichen Bedarf. Also waren sie die falsche Adresse für reine Gedenkmünzen, die man in die Schatulle tut und sich daran freut.
do ut des.

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Re: römische Gedenkmünzen ?

Beitrag von mike h » So 14.04.13 11:35

Heftige Zustimmung :wink:
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Re: römische Gedenkmünzen ?

Beitrag von quisquam » So 14.04.13 11:47

Martin, natürlich hat man darauf hingewiesen, dass es sich bei den Olympiamünzen (pro forma) um gesetzliche Zahlungsmittel, also Münzen, handelt, sonst würden sich Münzsammler ja nicht für die Stücke interessieren können.

Die Bundesländerserie zum Bundesratsvorsitz und viele der anderen thematischen 2-Euro Stücke sind rühmliche Ausnahmen, die nicht in erster Linie auf den Sammlermarkt abzielten und tatsächlich im Umlauf auftauchen sollen. Sie stellen zudem die Kassierer auch nicht vor die schwierige Aufgabe, kein Fach in der Kasse zum Einsortieren vorzufinden und es gibt kein Akzeptanzproblem.

Ob die Weimarer Gedenkmünzen auch bereits vorwiegend oder sogar ausschließlich auf den Sammlermarkt zielten weiß ich nicht, ich vermute es aber.

Grüße, Stefan
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Re: römische Gedenkmünzen ?

Beitrag von mike h » So 14.04.13 12:08

Vielleicht solte man da mal ein Augenmerk auf die Auflagen richten.

Selbst bei den modernen Gold-Anlagemünzen gibt es da enorme Unterschiede.

Beispielsweise der bekannte Krügerrand wird in solch enormen Auflagen herausgegeben, das er schwerlich einen erheblich höheren Wert als den Metallwert plus Prägezuschlag erzielen wird.
Ähnliches dürfte für die 100 € Münzen gelten

(Als Transportmittel für Vermögen über lange Zeiträume funktionieren sie jedoch ohne Zweifel)

Als Gegensatz dazu wären die frühen Golddollar und auch einige Silber- dollar und Halbdollarmünzen zu sehen.

Die haben derart geringe Auflagen (teilweise nur 5000 Stück), das sie in relativ kurzer Zeit enorme Preissteigerungen erfahren. Reine Sammlermünzen, deren Preise in keinerlei Relation zum Metallwert stehen.

Martin
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Re: römische Gedenkmünzen ?

Beitrag von drakenumi1 » So 14.04.13 12:52

Wem von uns könnte eigentlich der Begriff "Gedenkmünze" von solch herausragender Bedeutung sein, als daß man immer wieder auf hier nicht relevante Nebengleise abschweifen müßte?
Laßt uns einen gemeinsamen Konsens finden und allen den hier für solche Prägungen aufgezählten Eigenschaften z. B. den Begriff
"SONDERMÜNZEN"
zuteilen, wenn es denn wirklich sein muß. Der ist wenig verfänglich und beschreibt recht instruktiv den Grundgedanken, daß es sich bei solchen um Prägungen handeln sollte, die sich aus dem "Einheitsbrei" von z. B. geläufigen Portrait-/Götterdarstellungen herausheben, in welcher Weise auch immer (und darunter natürlich die "astreinen" Gedenkprägungen mit ihren bereits herausgearbeiteten Merkmalen). Die Philatelisten haben sich schon lange aus solchen hypothetischen Diskussionen befreit (bei denen gibt es eben "Sondermarken" und keine "Gedenkmarken").
O.K.? Und wem weiterhin nach "Gedenkprägungen der Sinn stehen sollte, mag den Begriff weiterhin benutzen, er wird ganz sicher nicht als illegal unter Strafe gestellt werden .... :wink:

Grüße von

drake
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)

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