Gallienus Quinar

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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areich
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Re: Gallienus Quinar

Beitrag von areich » Sa 18.05.13 15:25

Das sind zwei ganz verschiedene Sachen, Quinare gab es eher früher, in der Spätrömerzeit nicht mehr (da mag es Ausnahmen geben, z.B. Allectus).

http://en.wikipedia.org/wiki/Quinarius

http://de.wikipedia.org/wiki/Quinarius_aureus

http://de.wikipedia.org/wiki/Quinarius_nummus

Mit diesen Spätrömernominalen muss man vorsichtig sein, es gibt für diese Namen nicht immer Belege.

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Julianus v. Pannonien
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Re: Gallienus Quinar

Beitrag von Julianus v. Pannonien » Sa 18.05.13 16:49

Wobei die Bezeichnung "Quinar" für die reduzierten Antoniniane des Allectus meiner Meinung nach überhaupt keinen Sinn ergibt.
Wenn schon reduziert, dann auf den Wert eines Denaren :)

Wer diese Bezeichnung für die reduzierten Antoniniane vorgab ist mir leider nicht bekannt.
Waren das die Autoren des RIC?

Grössere Ausgaben von AE-Quinaren gab es kurz vor der Münzreform des Diocletian.

Grüsse
Simon
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Re: Gallienus Quinar

Beitrag von Radigost » So 19.05.13 13:16

Hi, danke für die Antwort habe Probleme mit der Kleinen auf dem Bild 1. Antoninian des Probus 2.Kleinfollie desConstantinus II als Caesar 3...?...Constantinopoli
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Re: Gallienus Quinar

Beitrag von areich » So 19.05.13 13:29

Ja, Constantinopolis. Die gab es nicht in verschiedenen Nominalen. Auf dem Bild nicht gut zu erkennen aber es könnte einfach nur ein knapper Schrötling sein oder eine zeitgenössische Imitation, die sind oft kleiner.

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Re: Gallienus Quinar

Beitrag von Julianus v. Pannonien » So 19.05.13 13:48

Es gilt natürlich, die verschiedenen Münzsysteme auseinanderzuhalten.

So haben die beiden AE-Bronzen aus der Constantinischen Dynastie nichts mehr mit dem Münzsystem unter Probus zu tun.
Das langjährige Münzsystem änderte unter Kaiser Diocletian, dieses wiederum wurde von Constantin später wieder angepasst z.B durch die Einführung des Solidus welcher den Aureus ersetze, oder die Siliqua welche den Argenteus ablöste.

( ob und wie lange Antoniniane z.B. nach der Diocletian-Reform noch Kurswert hatten weiss ich nicht )
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Re: Gallienus Quinar

Beitrag von Radigost » So 19.05.13 16:58

Habe den Probus auch nur als Größenvergleich dazugelegt. Also meint ihr das die kleine ein Halbcentenionalis ist und nichts mit einem Quinar oder so zu tun hat?
MfG
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Re: Gallienus Quinar

Beitrag von areich » So 19.05.13 17:27

Kein Quinar aber wie gesagt, mit diesen Spätrömernominalen wäre ich vorsichtig. Ich bin da kein Experte würde aber erstmal versuchen, herauszubekommen, ob das nicht ein modern ausgedachter Name ist.

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Re: Gallienus Quinar

Beitrag von Radigost » So 19.05.13 17:31

Danke Areich
MfG
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Re: Gallienus Quinar

Beitrag von Numis-Student » Do 23.05.13 12:22

Hallo,
da ich jetzt zufällig einen Artikel von W. Hahn auf dem Schreibtisch liegen habe:

Der (zeitgenössisch bezeugte) Name der Kupfermünze ist vom lateinischen Wort centeni = als "einer von hundert" abzuleiten. Wenn wir annehmen, dass davon je 100 auf eine Siliqua oder 1 Karat Gold gingen, somit 2400 auf einen Solidus, lässt sich ein plausibles Wertverhältnis der Metalle herstellen: Die leichte Stufe steht auf einem Sollfuß von 1/120 Pfund = 1/10 Unze (2,72 g), die schwere bringt mit 1/96 Pfund = 1/8 Unze (3,40 g)um 1/4 mehr auf die Waage. Bei einer Toleranz von 1/4 Teil (1/40 bzw 1/32 Unze) liegen die unteren Toleranzgrenzen bei 2,04 g bzw 2,55 g. Von den leichten Centenionales wiegen 2400 Stück 20 Pfund Kupfer (aes), von den schweren sind es 25 Pfund Kupfer. Genau diese Zahlen finden sich in den legistischen Quellen (...)

aus: Wolfgang Hahn, Geschichte und Münzen des Kaisers Procopius (September 365 bis Mai 366) in Money trend 9/2009 (S. 122 - 128)

Schöne Grüße,
MR
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Re: Gallienus Quinar

Beitrag von Numis-Student » Do 23.05.13 12:25

areich hat geschrieben:Ja, Constantinopolis. Die gab es nicht in verschiedenen Nominalen.
Hallo Areich,
ich stolpere gerade über die zitierte Zeile... Die Constantinopolis-Folles gibt es auch als etwas seltenere Halbstücke.

MR
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Re: Gallienus Quinar

Beitrag von quisquam » Do 23.05.13 16:11

Sicher Halbstücke? Während der Prägezeit gab es eine Gewichtsreduktion, allerdings nicht um die Hälfte und die Reduktion macht sicher kein neues Nominal aus. Oder meinst du die Kleinbronzen mit Büste nach rechts und Pax-Rückseite?

Grüsse, Stefan
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Re: Gallienus Quinar

Beitrag von Numis-Student » Do 23.05.13 19:41

Hallo Stefan,
ich muss bei Gelegenheit nochmal nachsehen, aber ich meine, ich habe ein Halbstück in der Sammlung...

Schöne Grüße,
MR
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Re: Gallienus Quinar

Beitrag von Radigost » So 26.05.13 13:48

Hallo Leute, hier noch mal die beiden "Nominale"? anhand der Constantinopoli
307 – 337 Constantinus I (Konstantin)
AE 330 – 346 (Siscia)
Follis
RIC 196

Brustbild der Constantinopolis mit Helm und Zepter nach links
CONSTANTINOPOLI
Stehende Victoria auf Prora mit Zepter und Schild
SIS
17mm
1,91g

306 – 337 Konstantin
Halbcentenionalis RIC 123

Constantinopolis mit Helm Mantel und Speer
CONSTANTINOPOLIS
Victoria auf Prora hält Speer und Schild

11mm
0,56 g

MfG
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Constantinopoli RV.JPG
Constantinopoli AV.JPG

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Re: Gallienus Quinar

Beitrag von Numis-Student » So 26.05.13 13:57

Hallo,
entschuldige, dass es jetzt etwas verwirrend war, aber die Hälfte eines Follis ist natürlich ein Halbfollis.

Centenionalis und Halbcentenionalis sind Produkte der Münzreform 348, deine Münzen sind aber früher geprägt.

Bei den besseren Bildern würde ich jetzt aber auch eher an eine Imitation denken.

Schöne Grüße,
MR
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Re: Gallienus Quinar

Beitrag von quisquam » So 26.05.13 14:40

Ich denke der Centenionalis wurde eher 348 außer Kurs gesetzt. Vermutlich bezieht sich diese Bezeichnung auf die konstantinischen Billon-Münzen von 318-348. Es gibt aber wohl auch andere Ansichten und solange man nicht wirklich weiß, welche Münzen sich konkret hinter dieser Bezeichnung verbirgt finde ich es verwirrend sie zu benutzen. Im RIC wird im Katalogteil aus gutem Grund darauf verzichtet.

Grüße, Stefan
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